EU-Immobilien sind wieder ein relativ attraktives Investment
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Boston/Frankfurt (BoerseGo.de) - Bereits seit einigen Jahren wurde aufgrund der Krise in der Eurozone in fast ganz Europa weniger in Immobilienvermögen investiert – insbesondere natürlich in den Krisenländern Griechenland, Italien, Spanien, Portugal und Irland. Die Einstellung gegenüber Immobilien kann sich aufgrund der anhaltenden Krise jedoch ändern. Sie könnte inzwischen die Investitionen in Grundeigentum in einigen Krisenländern sowie in Ost- oder Zentraleuropa sogar stimulieren, wie Sam Martin, Director of Research and Strategy AEW Europe bei Natixis Global Asset Management in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
„Trotz Schwierigkeiten an den europäischen Kapitalmärkten ist ein zunehmendes Interesse an Property Assets von privaten und institutionellen Investoren auch außerhalb der Luxus-Kategorie zu beobachten. Ein Beispiel dieses aufkommenden Trends sind bedeutende Staatsfonds-Investitionen in 2012 und 2013. Da die Preiserwartungen der Käufer und Verkäufer sich annähern, werden auch die investierten Volumina in den Krisenländern steigen. Zuvor war es oft so, dass Käufer nicht bereit waren, die Preisvorstellungen der Verkäufer zu erfüllen. Die Erträge der meisten Risikoaktiva sind durch Steuerpolitik oder quantitative Lockerungen eingebrochen. Immobilien sind damit in Europa wieder ein relativ attraktives Investment geworden. Dennoch gilt es zu bedenken, dass schwankende Immobilienpreise sowie sinkende Liquidität sichtbare Risiken darstellen“, so Martin weiter.
Während Frankreichs Preisniveau im Wohnungsmarkt niedrig bleibe, würden Großbritannien sowie die deutschen Märkte weitere Preisanstiege verzeichnen. Der Markt in Großbritannien werde 2013 weiter wachsen und damit auch die Umsatzvolumina. Die Bereitschaft, Darlehen zu erteilen, sei groß und führe zu niedrigen Zinssätzen. Regionale Unterschiede würden jedoch nach wie vor bleiben und im Nord-Süd-Gefälle habe eindeutig der Süden die Nase vorn. Trotz der Preiskorrekturen und niedriger Zinssätze sehe es in Frankreich anders aus: Hier fielen die Umsatzvolumen im Immobilien-Bereich bereits das ganze Jahr. Arbeitslosigkeit und ein schwacher Arbeitsmarkt drückten den Eigentumsmarkt noch weiter nach unten, heißt es.
„Die Nachfrage nach Büroraum bleibt in Europa kurzfristig weiterhin niedrig. Die Euro-Krise muss erst verarbeitet werden, hinzu kommt die anhaltende Rezession in großen Teilen von Europa. Die Leerstände verbleiben auf dem jetzigen Niveau und könnten sogar zunehmen, ausgenommen die hoch attraktiven Lagen, wie beispielsweise München oder Paris. Der Retailsektor bleibt auf Kern-Westeuropa fokussiert. In den größeren südeuropäischen Märkten entstehen immer mehr Top-Lagen und Top-Immobilien. Dennoch wird das in jenen Ländern existierende höhere Marktrisiko die Aktivitäten schwach halten“, so Martin.
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