EU akzeptiert angeblich pauschalen Einfuhrzoll von 10 %
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Wie das Handelsblatt berichtet, wollen EU-Unterhändler der Regierung von US-Präsident Donald Trump einen pauschalen Einfuhrzoll von 10 % auf sämtliche EU-Exporte anbieten – allerdings nur unter klar definierten Bedingungen und ausdrücklich nicht als dauerhafte Lösung.
Das Ziel der Initiative: Eine Eskalation des transatlantischen Zollstreits verhindern, insbesondere mit Blick auf strategisch wichtige Exportgüter wie Autos, Medikamente und Elektronik. Nach Informationen des Handelsblatts signalisiert Brüssel Bereitschaft, im Gegenzug nicht nur eigene Zölle auf US-Fahrzeuge zu senken, sondern auch regulatorische Hürden abzubauen, die amerikanischen Herstellern den Zugang zum europäischen Markt bislang erschweren.
Energiepolitik als Verhandlungsmasse
Darüber hinaus enthält das Angebot ein geopolitisch bedeutsames Element: Die EU sei demnach bereit, sämtliche Käufe von russischem Erdgas einzustellen – ein Schritt, der nicht nur energiepolitische Folgen hätte, sondern auch die Nachfrage nach amerikanischem Flüssiggas (LNG) in Europa massiv erhöhen könnte.
Die neue EU-Offerte ist offenbar auch vor dem Hintergrund innenpolitischer Prioritäten der US-Regierung zu sehen. Präsident Trump setzt nach Medienberichten auf zusätzliche Zolleinnahmen, um geplante Steuersenkungen zu finanzieren – was die Wahrscheinlichkeit neuer Handelsbarrieren erhöht. Allerdings haben sich die US-Verhandler bislang nicht bereit erklärt, ihre Importzölle auf EU-Autos dauerhaft auf 10 % zu begrenzen, wie das Handelsblatt unter Berufung auf informierte Kreise berichtet.
Von der EU-Kommission lag zunächst keine Stellungnahme zu den Berichten vor. Der Ausgang der Gespräche bleibt somit offen – doch das politische Kalkül beider Seiten ist offensichtlich: Eskalation vermeiden, Einfluss sichern.
Fazit: Ganz ohne Zölle wird es wohl in Zukunft nicht mehr laufen. 10 % sollten aber eine stabile Basis bilden, mit der die meisten Unternehmen leben können. Dennoch, so erratisch wie die Verhandlungen laufen muss man jederzeit auf weitere Einschläge gefasst sein.
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