Ethisch-nachhaltig in Anleihen investieren
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Die Weltbevölkerung wächst, viele Rohstoffe werden knapp und müssen effizienter genutzt werden. Immer wieder schrecken zudem Schlagzeilen auf über weltweite Umweltskandale oder erbärmliche Arbeitsbedingungen wie zuletzt in einer Textilfabrik in Bangladesh. Das lässt viele institutionelle aber auch Privatanleger umdenken, zumal ethisch-nachhaltige Investments nicht unbedingt schlechtere Renditen einfahren müssen als herkömmlich gemanagte Produkte. Geschätzte 13,6 Billionen US-Dollar waren deshalb bereits vor zwei Jahren laut dem „Global Sustainable Investment Review 2012“ in nachhaltigen Anlagen investiert. Das entspricht immerhin einem Marktanteil von 21,8 Prozent.
Mehrstufiges Auswahlverfahren und direkte Unternehmens-Kontakte
Mit dem Erste Responsible Bond Euro-Corporate-Fonds, der in den vier Anteilsklassen (A (WKN: A1JGB3), T (WKN: A1JGB4), TC (WKN: A1JGB6) und VT (WKN: A1JGB5) aufgelegt wird, können Anleger in ethisch nachhaltige Euro Investment Grade-Anleihen von Unternehmen investieren, die ihren Sitz in Europa haben. Der Fonds unterliegt strengen Regeln, was ihre Umweltpolitik, Unternehmensführung sowie allgemeine sozialen Verantwortung betrifft. Dabei unterscheidet der Fonds zwischen Positiv- und Negativ-Kriterien in allen genannten drei Bereichen. Berücksichtigt werden im Bereich Umweltpolitik Kriterien wie der Wasser- und Energieverbrauch, die Verwendung erneuerbarer Energie, die Vermeidung von Umweltverschmutzung, die Führerschaft im Bereich Umwelttechnologie, die Wasseraufbereitung oder die Ökoeffizienz. Gleichzeitig Berücksichtigung bei der Bewertung finden die medizinische Versorgung oder die Sicherheitsstandards für die Mitarbeiter, aber auch Arbeitsplatzbedingungen und die Corporate Governance-Richtlinien. Von vornherein ausgeschlossen werden die Bereiche Atomkraft, grüne Gentechnologie, Waffen, Tabak und Pornographie. Nicht geduldet werden zudem Kinderarbeit, Korruption oder vermeidbare Tierversuche.
Der Auswahlprozess, in den auch externe Anbieter wie die Ratingagentur oekom research, MSCI ESG Research, ISS sowie die Mag. Reinhard Friesenbichler Unternehmensberatung einbezogen werden, ist mehrstufig. Im Rahmen des Nachhaltigkeitsratings werden Bewertungen für verschiedene Sektoren und Unternehmen anhand unterschiedlicher Gewichtungen von zehn Sustainable Responsible Investment (SRI)- Kategorien generiert. Je besser das jeweilige Unternehmen die beschriebenen Nachhaltigkeitskriterien erfüllt, desto höher die Bewertung. Nur die bestbewerteten gelangen in das investierbare Universum des Fonds (Best in Class-Ansatz). Ein speziell zu diesem Zweck eingerichteter Ethik-Beirat überprüft, ob die Veranlagung auch tatsächlich nachhaltigen Kriterien entspricht. Welcher dieser im Vorfeld ermittelten Werte aber tatsächlich im Fonds wiederzufinden, darüber entscheiden rein finanztechnische Aspekte wie Fundamentaldaten, Ratings, Ratios oder Erkenntnisse aus der Technischen Analyse oder der Risikoanalyse. Zur Risikominimierung dürfen maximal drei Prozent auf einen Emittenten entfallen. Höchstens fünf Prozent der Anleihen dürfen nicht über ein Investment Grade-Rating verfügen. Wichtig für das Fondsmanagement ist auch ein direkter Kontakt mit den entsprechenden Unternehmen, um diese bereits im Vorfeld der Entscheidung das nachhaltige Bewusstsein zu stärken und einen Anreiz zur Verbesserung zu bieten.
Derzeit am stärksten im Fonds gewichtet sind Anleihen aus Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Österreich. Die Sektoren Finanzen, Versorger und nicht zyklische Konsumgüter sind überdurchschnittlich im Fonds vertreten. Rund zwei Drittel der Anleihen weisen eine Laufzeit von unter sieben Jahren auf. Der durchschnittliche Kupon beträgt 3,78 Prozent. Die Rendite seit Jahresbeginn beträgt derzeit 4,98 Prozent. Auf Jahressicht ergibt sich immerhin ein Plus in Höhe von 7,52 Prozent.
Fazit: Mit dem Fonds können Anleger ganz bewusst auf Anleihen von ethisch-nachhaltigen Unternehmen in Europa setzen. Ein mehrstufiges Verfahren und die Hinzuziehung externer Berater in diesen Prozess garantieren, dass die ausgesuchten Werte einerseits tatsächlich dem Grundsatz der Nachhaltigkeit und der ethischen Verantwortung entsprechen, aber auch andererseits die neuesten Erkenntnissen der Portfoliotheorie mit berücksichtigen, um wirtschaftlich erfolgreich am Markt zu agieren und damit eine am Markt vergleichsweise lukrative Rendite zu generieren. Anleger haben die Wahl zwischen vier Anteilsklassen.
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