Kommentar
19:57 Uhr, 02.10.2011

ETC- und ETF-Anleger nutzen Kursrückgänge kaum als Einstiegschance

London (BoerseGo.de) – Europäische ETFs und ETCs aller Assetklassen haben in der Woche bis zum 23. September Verluste hinnehmen müssen. Das geht aus einer aktuellen Studie der Deutschen Bank hervor. Insgesamt summierten sich die Abflüsse auf 683 Millionen Euro. Die Situation an den Aktienmärkten war ebenfalls von Verlusten gekennzeichnet. Die meisten großen europäischen Indizes beendeten die 38. Kalenderwoche deutlich schwächer als die Vorwoche. Der französische Leitindex CAC gab um 7,3 Prozent nach, der DAX verlor 6,8 Prozent, der Euro STOXX 50 6,2 Prozent und der britische FTSE 5,6 Prozent. Auch der Goldpreis gab nach – und zwar um 9,6 Prozent. Die Abschwünge haben sich daher auch auf die diversen Exchange Traded Products ausgewirkt.

Offenbar haben nur wenige Anleger den zurückgegangenen Goldpreis für ein Investment über ETCs genutzt. Die Zuflüsse fielen mit 75 Millionen Euro moderat aus. Seit Jahresbeginn waren in diese Produkte 2,7 Millionen Euro geflossen. Was das verwaltete Vermögen angeht, verloren Gold-ETCs wegen des Kursrückgangs 1,6 Milliarden Euro an Assets under Management. Silber-ETCs verloren wegen des Kursrückgangs von 22,3 Prozent 800 Millionen Euro an verwaltetem Vermögen. Das verwaltete Vermögen von Rohstoffprodukten ging insgesamt um 3,4 Millionen Euro zurück. Die Zuflüsse konnten das nicht kompensieren. Alle Rohstoff-ETFs und ETCs sahen insgesamt leichte Zuflüsse von einer Millionen Euro.

Abgesehen ETFs mit Hebeln und Short-ETFs sowie ETFs, die an den japanischen Märkten partizipieren, haben alle Aktien-ETFs in der Woche bis zum 23. September Abflüsse hinnehmen müssen. Insgesamt gipfelten die Abflüsse auf 298 Millionen Euro, so dass die Zuflüsse seit Jahresbeginn Ende der 38. Kalenderwoche bei 15,3 Milliarden Euro lagen. Die stärksten Abflüsse verzeichneten ETFs auf die Emerging Markets. Diese lagen bei 430 Millionen Euro. Aus Large-Cap-ETFs flossen 256 Millionen Euro ab und aus ETFs, die sich auf die Eurozone beziehen 116 Millionen Euro. ETFs auf die entwickelten Märkte und vor allem auf Japan konnten dagegen Zuflüsse in Höhe von 244 Millionen Euro generieren. Auch gehebelte ETFs und ETFs, mit den Anleger short gehen können, konnten neue Gelder anziehen, was ein Beleg für die Unsicherheit an den Märkten ist. Die Zuflüsse erzielten hier 236 Millionen Euro.

Auch bei Renten-ETFs standen die Zeichen auf rot. Die Abflüsse lagen hier bei 342 Millionen Euro. Allein Geldmarkt-ETFs verloren 600 Millionen Euro. Sovereign-ETFs, die an Staatspapieren partizipieren, sahen dagegen Zuflüsse in Höhe von 192 Millionen Euro.

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