ESG-Risiken bei Öl- und Gasunternehmen werden häufig übersehen
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London (BoerseGo.de) - Mittelgroße Öl- und Gasunternehmen sowie solche aus den Schwellenländern haben oft Nachholbedarf bei Umwelt- und Sozialkriterien. Das ist das Ergebnis eines Projekts, bei dem F&C Investments 15 Unternehmen aus diesem Sektor mit großen Defiziten in der Berichterstattung befragt und Verbesserungsvorschläge gemacht hat. „Trotz einiger Fortschritte legen weiterhin viele Unternehmen ihre Risiken nur unzureichend offen. Für Investoren bleibt es daher schwierig, die Vorbilder von den schwarzen Schafen zu unterscheiden“, erklärt Matthias Beer, Associate Director Governance and Sustainable Investment bei F&C.
Im Rahmen des zweijährigen Projektes stieß sein Team nicht nur beim Management von ökologischen, sozialen und Governance-Risiken (ESG-Risiken), sondern auch bei der Berichterstattung zu diesen Themen auf Defizite. Besondere Schwächen gebe es in den Bereichen Treibhausgasemissionen und Sicherheit sowie bei der Reaktion auf Notfallsituationen.
Fortschritte beobachteten die Experten von F&C in mehreren Bereichen, vor allem bei einigen mittelgroßen US-Unternehmen, von denen viele im Schiefergas- oder Ölsandgeschäft sehr aktiv sind. Mehr Transparenz gebe es auch in den Bereichen Luftverschmutzung, Wasserverbrauch und gesellschaftliche Auswirkungen der Geschäftstätigkeit. „Trotz dieser Tendenz sind die meisten Firmen von der Einhaltung der Standards, wie sie bei den großen Mineralölgesellschaften üblich seien, noch weit entfernt“, bemerkt Beer. So hätten sich die meisten untersuchten Unternehmen keine expliziten CO2-Ziele gesetzt. Aufgrund der mangelnden Transparenz sei es zudem häufig schwer einzuschätzen, inwieweit Unternehmen in der Lage seien, kleinere Probleme im Sicherheitsmanagement wirksam zu bekämpfen, bevor es zu größeren Zwischenfällen wie Ölaustritten kommt. Dabei seien Unternehmen aus den Emerging Markets am wenigsten transparent, doch auch hier kämen einige einem strukturierten Risikomanagement allmählich näher, heißt es.
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