Es ist wieder Zeit, in deutsche Aktien einzusteigen
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„Aktien sind derzeit die attraktivste Asset-Klasse“, so Trudbert Merkel, Fondsmanager des DekaFonds, bei einer Telefonkonferenz der DekaBank mit Medienvertretern zur aktuellen Situation am deutschen Kapitalmarkt. Für Kurssteigerungen spricht nach Ansicht von Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, das konjunkturelle Umfeld: „Die jetzige Korrektur kam ohne Veränderung der makroökonomischen Daten.“ Die Globalisierung mit ihren deutlichen Wachstumssteigerungen in der Weltwirtschaft sei noch lange nicht vorbei. China und Indien hätten ihre Konjunkturversprechen gehalten. Die Weltwirtschaft wachse auch in diesem Jahr über dem langfristigen Durchschnitt. Davon profitierten besonders die exportorientierten Unternehmen in Deutschland, die auch im DAX vertreten sind. „Der hat deshalb Potenzial, mittelfristig wieder auf über 6.000 Punkte zu steigen“, ergänzt Merkel.
„Wie groß ist die Gefahr, dass wir uns wieder in einer lang anhaltenden Talfahrt an den Börsen befinden?“, war die wichtigste Frage, die bei der Telefonkonferenz gestellt wurde. Für Kater ist diese Gefahr eher gering: „Die letzte wirkliche Baisse liegt gerade mal fünf Jahre zurück. Damals wurden an den Börsen Wunschvorstellungen gehandelt. Die heutigen Unternehmensgewinne sind dagegen sehr real.“ Nach Ansicht von Merkel war die Zeit dennoch reif für eine Korrektur. Allein von Oktober 2005 bis Anfang Mai 2006 stieg der DAX um 25 Prozent. Am 11. Mai drehte die hohe Risikofreude der Anleger dann schlagartig in eine Risikoaversion um.
Auslöser dieses Stimmungsumschwungs an den Aktienmärkten sei die Ankündigung des neuen Chefs der US-amerikanischen Notenbank, Ben Bernanke, die Zinsen möglicherweise auch dann zu erhöhen, wenn sich die US-Konjunktur abschwäche, sowie ein massiver Liquiditätsentzug der japanischen Zentralbank. Nach der jetzigen Korrektur dürfte sich, nach Ansicht von Merkel, der deutsche Aktienmarkt den Sommer über in einer volatilen Seitwärtsbewegung befinden, bis sich die konjunkturellen Unklarheiten und die Inflationssituation geklärt haben. Für Kater ist die Zeit der Zinssteigerungen allerdings fast schon wieder vorbei: „Die Fed wird wohl bald den letzten Zinsschritt machen. Denn die US-Wirtschaft kühlt sich etwas ab.“ Dies dürfte zunächst zwar für einige enttäuschende Daten sorgen, das weltweite Wirtschaftswachstum sei aber nach wie vor intakt. Zudem seien die Zinsen in den vergangenen Jahren auf historischen Tiefständen gewesen. Jetzt würden sie die Zentralbanken wieder auf ein neutrales Mittelmaß erhöhen. „Im Übrigen ist die Aufwärtsbewegung an den Börsen an vielen Privatanlegern vorbeigegangen“ so Merkel. „Jetzt ist wieder Zeit, in den deutschen Aktienmarkt einzusteigen.“
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