Erzeugerpreise steigen im Januar um 3,9 %
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lag im Januar 2005 um 3,9% höher als im Januar 2004. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, war dies die höchste Jahresteuerungsrate der Erzeugerpreise seit Juni 2001 (+ 4,3%). Im Dezember 2004 hatte die Jahresveränderungsrate noch bei + 2,9% gelegen. Im Vergleich zum Vormonat ist der Index im Januar 2005 um 0,8% gestiegen.
Für den spürbaren Anstieg der Erzeugerpreise zu Jahresbeginn sorgten vor allem die Verteuerung einiger Energieträger - insbesondere für Erdgas - sowie die anhaltenden Preissteigerungen bei Stahl, die nun auch zunehmend die Preisentwicklung bei nachgelagerten Erzeugnissen beeinflussen.
Die Energiepreise stiegen im Januar 2005 gegenüber Dezember 2004 um durchschnittlich 2,8% an und lagen um 7,3% über dem Stand des Vorjahres. Besonders starke Preiserhöhungen gab es bei Erdgas, das sich gegenüber dem Vormonat um 7,1% und gegenüber dem Vorjahr um 10,5% verteuerte. Diese Gaspreiserhöhungen waren allgemein erwartet worden, da in Deutschland die Gaspreise an die Dynamik der Heizölpreise gekoppelt sind und diesen mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung folgen. Somit schlagen sich jetzt die im Laufe des Jahres 2004 zu beobachtenden Preissteigerungen bei leichtem Heizöl in der Gaspreisentwicklung nieder. Auch alle anderen Energieträger waren im Januar 2005 zum Teil erheblich teurer als vor Jahresfrist. Die Preise für Steinkohle erhöhten sich gegenüber dem Januar 2004 um 35,9%, für Mineralölerzeugnisse um 9,2% (darunter Diesel + 11,1%, leichtes Heizöl + 26,7%), für elektrischen Strom um 2,5%, für Fernwärme um 4,9% und für Wasser um 3,2%. Ohne Energie stiegen die Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,0% an.
Auch zu Jahresbeginn 2005 setzten sich die Stahlpreiserhöhungen weiter fort: Walzstahl insgesamt verteuerte sich gegenüber dem Dezember 2004 um 3,2% und gegenüber dem Vorjahr um 41,0%. Besonders starke Preissteigerungen waren im Januar bei folgenden Stahlsorten zu verzeichnen: unlegierter Stab- und Flachstahl (+ 10,5% gegenüber Dezember 2004 bzw. + 46,8% gegenüber Januar 2004), kaltgewalztes Blech (+ 6,0% bzw. + 44,0%), Blankstahl (+ 6,0% bzw. + 48,9%), schmelztauchveredeltes Blech (+ 5,9% bzw. + 37,4%) sowie Grobblech (+ 5,8% bzw. + 39,3%). Die Stahlpreiserhöhungen seit Jahresbeginn 2004 wirken sich zunehmend auf die Preisentwicklung von Erzeugnissen mit hohem Stahlanteil aus. So waren Drahtwaren im Januar 2005 um 32,9% teurer als im Januar 2004, Behälter aus Eisen oder Stahl um 27,6%, Rohre aus Eisen oder Stahl um 26,3%, Stahl- und Leichtmetallbaukonstruktionen um 9,2% und Dampfkessel um 8,5%.
Weitere überdurchschnittliche Preiserhöhungen im Jahresvergleich gab es im Januar 2005 bei folgenden Gütern: Polyethylen (+ 36,9%),Tabakerzeugnisse (+ 24,7%), PVC (+ 23,4%), metallische Sekundärrohstoffe (+ 19,5%), Kupfer und Kupferhalbzeug (+ 15,8%), Schweinefleisch (+ 14,1%), organische Grundstoffe und Chemikalien (+ 12,7%), synthetischer Kautschuk (+ 10,4%), anorganische Grundstoffe und Chemikalien (+ 9,2%), Spanplatten (+ 8,8%), Flachglas (+ 6,5%), Maschinen für die Metallerzeugung (+ 6,5%), nichtmetallische Sekundärrohstoffe (+ 6,2%), Verpackungsmittel aus Kunststoff (+ 6,1%) sowie LKW-Reifen (+ 6,1%).
Billiger als vor Jahresfrist waren im Januar 2005 unter anderem: Elektronische Bauelemente (- 17,1%, darunter elektronisch integrierte Schaltungen - 28,4%), Futtermittel für Nutztiere (- 12,7%), Datenverarbeitungsgeräte und -einrichtungen (- 11,5%), nachrichtentechnische Geräte und Einrichtungen (- 7,8%), pflanzliche und tierische Öle und Fette (- 7,0%) sowie Fischerzeugnisse (- 5,7%).
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.