Erholung an den Börsen setzt sich fort
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In der vergangenen Handelswoche tendierten die internationalen Aktienmärkte durchweg freundlich. Dabei traten die Krisen in den arabischen Ländern, Japan sowie der Eurozone in den Hintergrund. Gute Konjunkturdaten aus den USA stützten hingegen die Notierungen noch zusätzlich.
USA: Lage am Arbeitsmarkt verbessert sich weiter
In den vergangenen Handelstagen setzte sich die Erholung am US-Aktienmarkt weiter fort. Zum Wochenende notierte der Dow Jones Industrial Average auf dem bisher höchsten Stand in diesem Jahr bei 12.377 Punkten. Mit Blick auf das erste Quartal war es sogar der stärkste Anstieg seit zwölf Jahren, was im Wesentlichen den guten Konjunkturdaten zu verdanken war. Einige Frühindikatoren haben inzwischen Werte erreicht, die seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen wurden. Darüber hinaus beginnen sich auch die beiden Sorgenkinder - der Häuser- und der Arbeitsmarkt - zu stabilisieren. Während sich die Verbesserungen am Immobilienmarkt noch in Grenzen halten, sorgte der jüngste Beschäftigungsbericht für weitere Kurssteigerungen.
Demnach wurden im März 216.000 Stellen neu geschaffen, was gleichzeitig einen Rückgang der Arbeitslosenquote auf 8,8 Prozent bedeutete. Gute Aussichten also für einen weiteren Anstieg der Konsumausgaben.
Mit einem Plus von über sechs Prozent zählte die Aktie von AT&T zu den Wochengewinnern. Anleger honorierten hier den jüngsten Zukauf - die US-Mobilfunksparte der Deutschen Telekom. Hewlett-Packard gehörte hingegen zu den Schlusslichtern. Die geplante Neuausrichtung des Konzerns hin zum sogenannten Cloud-Computing ist nicht neu und überzeugte die Aktionäre bislang wenig. Im Vergleich zur Vorwoche gaben die Titel daher knapp vier Prozent nach.
Europa: Aktienmarkt präsentiert sich erstaunlich robust
Auch in Europa tendierten die Aktienindizes weiter aufwärts. Werte des EURO STOXX 50 legten durchschnittlich 1,8 Prozent zu. Der deutsche Leitindex DAX verbesserte sich sogar um 3,4 Prozent. Da es in der abgelaufenen Woche allerdings an handfesten Wirtschaftsdaten in der Eurozone mangelte, kann als Grund nur ein allgemeiner Konjunkturoptimismus angeführt werden. Angesichts der nach wie vor ungelösten globalen Krisenherde überraschte viele Marktteilnehmer die Robustheit, die Aktien an den Tag legten. In den arabischen Ländern gehen die Aufstände unvermindert weiter. Trotz Hilfe der Nato konnten die Rebellen in Libyen zuletzt kaum mehr Boden gut machen. Derzeit sieht es vielmehr danach aus, als würden die Kampfhandlungen vorerst nicht zu einem Ende kommen. Somit ist auch nicht mit einer schnellen Reparatur der zerstörten Raffinerieanlagen zu rechnen. Vor diesem Hintergrund erklärt sich auch der weitere Anstieg des Ölpreises. In Japan bleibt die Lage ebenfalls unübersichtlich. Bisher konnte im Atomkraftwerk in Fokushima noch keine nachhaltige Wende zum Guten vermeldet werden. Zu allem Überfluss gab es auch noch mehrere Bonitätsherabstufungen in Spanien, Portugal, Griechenland und Irland.
Dass die Aktienindizes dennoch so freundlich reagierten, spricht für die gute Verfassung der Märkte. Die Stimmung der Anleger ist derzeit keineswegs euphorisch, sodass sich der Kursanstieg noch fortsetzen könnte. Ein Umfeld mit niedrigen Zinsen spricht ebenfalls für Dividendenpapiere und aufgrund des Rettungsschirms treten die Sorgen der Peripheriestaaten vorerst in den Hintergrund. Volkswirte glauben zudem, dass sich der Anstieg beim Ölpreis nicht dramatisch auf das weltweite Wirtschaftswachstum auswirken wird. Alles in allem also gute Aussichten für Aktien. Angesicht der Krisenherde dürften die Schwankungen aber vorerst hoch bleiben.
Japan: Geringer Pessimismus nach Beben
In den vergangenen Tagen fiel die Mehrheit der japanischen Konjunkturdaten deutlich besser als erwartet aus. Die Aussagekraft war allerdings gering, da der Erhebungszeitraum noch vor dem Erdbeben lag. Mit dem Tankan-Bericht kam nun die erste aktuelle Einschätzung der Notenbank. Zwar ist der Wert erwartungsgemäß gesunken, der Pessimismus ist dabei jedoch weit weniger stark ausgeprägt als befürchtet und spricht aus heutiger Sicht für eine schnelle Erholung der japanischen Wirtschaft.
Ausblick
Die wichtigsten US-Daten der neuen Woche werden am Dienstag erwartet. Hier dürfte sich der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe auf hohem Niveau gehalten haben. Am Donnerstag steht die lang erwartet EZB-Sitzung auf der Agenda. Dem Wortlaut der letzten Presskonferenz folgend, rechnen alle Marktteilnehmer mit einer ersten Zinserhöhung.
Quelle: Union Investment
Gegründet im Jahr 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 169,8 Mrd. Euro verwaltete die Gesellschaft per 31. März 2010, davon 108,0 Milliarden Euro in Publikumsfonds. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4,6 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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