Erholt sich Öl oder nicht?
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- Brent Crude ÖlKursstand: 54,59 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- WTI ÖlKursstand: 45,84 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Die Energienachfrage verlangsamt sich rapide, um drei Prozent soll sie bis 2020 nur noch pro Jahr zulegen, Chinas Nachfrage wird halb so stark wachsen, weil die Volksrepublik ihr kapitalintensives Wirtschaftsmodell hin zu einer konsumgetriebenen Mittelstandsgesellschaft umbaut. Das schreiben Analysten von Barclays Capital am Wochenende in einer umfangreichen Studie.
Chinas Durst trieb Öl über 100, jetzt ist China der Grund, warum der Preis unter 100 ist, heißt es da. Es sei wahrscheinlich, dass ein China-Effekt in der Weltwirtschaft nie wieder in diesem Ausmaß kommen wird.
Der saudische OPEC-Gouverneur Mohammed al-Madi sagte am Sonntag auf einer Öl-Konferenz, dass ein Ölpreis von 100-120 Dollar wohl nie wieder dauerhaft erreichbar sein wird.
Barclays stimmt in einer Studie vom Wochenende in diesen Kanon ein und betont, dass sich die chinesische Nachfrage massiv abschwächen werde – Chinas Industrie werde 30 % weniger stark wachsen, das Exportwachstum von in China gefertigten Produkten werde um 40 % sinken. Dennoch werde es China gelingen, den Lebensstandard seiner Bevölkerung zu verbessern – aber eben mit weitaus weniger Bedarf für Rohstoffe aller Art.
Eine Ausnahme würden Rohstoffe wie Kaffee bilden. Wegen dem wachsenden Wohlstand würde die Nachfrage nach Kaffee explodieren. Außerdem werde China bald die Speerspitze bei der Entwicklung und Nutzung erneuerbarer Energien bilden, in fünf Jahren könnte China für 40 % des weltweit durch erneuerbare Energien generierten Stroms stehen.
Dazu passt auch, dass der größte Raffineriekonzern Chinas, Sinopec, am Wochenende ankündigte, stark in erneuerbare Energien investieren zu wollen, nachdem der Gewinn wegen des Ölpreisverfalls stark eingebrochen ist.
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