Analyse
13:13 Uhr, 27.11.2014

Erholt sich GOLD jetzt temporär? BUND Future auf Allzeithoch!

Die Bundesregierung kann sich zu 0,675% auf zehn Jahre verschulden. Aktien stehen im Widerstandsbereich relativ zu Aktien und EUR/USD könnte einen temporären Boden ausbilden.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.195,75 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Euro-Bund Future
    ISIN: DE0009652644Kopiert
    Kursstand: 152,79 % (Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.195,75 $/Unze (Deutsche Bank Indikation)
  • Euro-Bund Future - WKN: 965264 - ISIN: DE0009652644 - Kurs: 152,79 % (Indikation)
  • GR 10Y Bond Yield - Kurs: 8,23 Punkte (Bonds)
  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,2483 $ (FOREX)

Dass Mario Draghi und die EZB vor neuen außergewöhnlichen geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen stehen, nachdem das Repertoire herkömmlicher Maßnahmen ausgeschöpft ist, treibt den Bund Future auf ein neues Allzeithoch. Der Markt schiebt sich dynamisch seit einem Jahr immer weiter nach oben, nachdem er in der ersten Jahreshälfte 2013 konsolidierte. In dieser Woche macht er ein Trendfolgesignal auf der Oberseite. Das Ziel liegt im Bereich von 156:

Bund Future: Trendfortsetzung
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Bedeutet: Wenn die Bundesregierung sich auf Sicht von zehn Jahren verschuldet, muss sie nur noch einen Zins von 0,675 % bezahlen, Tendenz weiter abnehmend. Die vergleichbaren zehnjährigen Renditen in Spanien sanken zuletzt unter 2 % und liegen bei 1,947 % und damit 0,293 Prozentpunkte unter den vergleichbaren Renditen der Vereinigten Staaten. Unterdessen haben sich die Renditen der griechischen Zehnjährigen seit Mitte September von 4,1 % auf 8,2 % verdoppelt:

Griechenland: Zehnjährige Staatsanleihen, Rendite
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Weiterhin mahnt die EZB selbst vor den Folgen ihrer eigenen Politik. EZB-Vizepräsident Constancio etwa sieht zwar keine Überbewertung bei Unternehmensanleihen, aber einige Hinweise für eine Überbewertung bei Hochzinsanleihen. Hochzinsanleihen sind Unternehmensanleihen, die von den Ratingagenturen als spekulativ eingestuft werden und einen entsprechend höheren Zins bieten. Man muss betonen, dass die Mehrheit der Deutschen noch immer in Festgeldkonten veranlagt ist. Der Zins dort: Null.

Was geschieht aber, wenn Banken ihnen dort bald nicht nur Null-, sondern sogar Negativzinsen abverlangen? Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken, sagt zwar gegenüber dem Deutschlandfunk: "Der Wettbewerb um Privatkunden ist so hart, dass ich nicht glaube, dass das kommen wird." Aber warten wir mal ab, was sich die EZB noch alles einfallen lässt.

Der tiefe Ölpreis stellt auch den amerikanischen Hochzinsanleihensektor unter eine Belastungsprobe. Die Deutsche Bank hat berechnet, dass 15 % aller Energieunternehmen, die Hochzinsanleihen in den USA ausgegeben haben, im Falle eines Rutschs des Ölpreises auf 60 USD/Barrel restrukturiert werden müssten (mehr dazu hier). Das könnte den Analysten zufolge zu einer Schockwelle im Gesamten Bereich der Hochzinsanleihen führen.

Ist es wie 2007? Das billige Geld jagd nach Rendite, erzeugt Spekulationsblasen, die platzen, was die nächste Krise schürt?

Der Stresstest der Banken ist eigentlich vorbei. Die Banken könnten sich also nun wieder auf die Kreditvergabe konzentrieren. "Der systemische Stress im Finanzsystem des Euroraums ist trotz zwischenzeitlicher Turbulenzen auf dem niedrigsten Stand seit dem Beginn der Finanzkrise 2007", schrieb heute die EZB in ihrem Finanzstabilitätsbericht.

Unterdessen sinken die Inflationserwartungen weiter. In den USA liegen sie für fünf Jahre in die Zukunft bei 2,23 %. Das ist der tiefste Stand seit Anfang Juli 2013:

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Die nächste Sitzung der EZB ist am 4. Dezember. Behalten Sie EUR/USD im Blick. Hier könnte sich ein temporärer Boden bilden. Denn ein Monatsschlusskurs deutlich unter 1,2327 USD würde die Parität technisch für das Währungspaar freischalten:

EURUSD: Wichtige Unterstützung bei 1,2327 USD!
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Ein temporärer Boden bei EUR/USD könnte den Goldpreis stützen. Die Dow-Gold-Ratio befindet sich im Widerstandsbereich, was eine Überrendite von Gold realtiv zum amerikanischen Dow Jones für Industriewerte zumindest aus technischer Sicht ermöglichen würde:

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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