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14:25 Uhr, 15.09.2011

Erdgas - mehr als eine Brückentechnologie?

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Dies ist ein Auszug aus Dirk Müllers Börsenbrief Cashkurs*Trends: www.cashkurs-trends.de

Warum Erdgas mehr ist als eine Brückentechnologie

Der Energieumstieg braucht einen von technologischen Innovationen getriebenen Markt wie das Erdgasgeschäft

Von Dr. Eike Wenzel, Institut für Trend- und Zukunftsforschung (ITZ)

Wie sieht ein realistisches Szenario für den Atomausstieg und den gleichzeitigen Einstieg in eine nachhaltige Energiezukunft aus? Klar ist, wir brauchen Brückentechnologien, die für die erneuerbaren Energien einen praktikablen Einstieg als neue Leittechnologien ermöglichen. Erdgas wird dabei in den kommenden Jahren eine Schlüsselrolle spielen. Momentan ordnet sich der Erdgasmarkt radikal neu. Technologische Durchbrüche zerbröseln alte Monopole und machen aus abhängigen Importeuren (vor allem die USA) quasi über Nacht neue mächtige Player.

Erdgas – ein Markt mit großen Perspektiven und ein Schlüssel in unsere Energiezukunft.

Erdgas gehört wie Kohle zu den fossilen Brennstoffen und ist ein unterirdisch lagerndes, brennbares Naturgas. Verglichen mit Erdöl liefert Erdgas jedoch die deutlich klimafreundlichere Variante fossiler Energiebereitstellung. Da Erdgas relativ kohlenstoffarm, aber wasserstoffreich ist, wird bei seiner Verbrennung weniger Kohlendioxid (CO2) als bei Kohle freigesetzt.

Auf Barrow Island, 50 Kilometer vor der Westküste Australiens, wird gerade das größte Rohstoffprojekt der Menschheitsgeschichte abgewickelt. Das Gorgon-Projekt ist wohl auch das umfangreichste logistische Unternehmen, das bislang in Angriff genommen wurde. Es geht um gigantische, in Blasenform beobachtbare Gasvorkommen tief im Ozean, die, so haben zahlenverliebte Rohstoffexperten errechnet, eine Millionenstadt 800 Jahre mit Energie versorgen könnten. Das Gas, das in 1.300 Meter Tiefe unter dem Meer lagert, könnte die Energieknappheit der ganzen asiatischen Region beseitigen. Im wirtschaftlich boomenden Asien-Pazifik-Raum wird die Nachfrage nach Gas bis 2030 um 150 Prozent ansteigen. Weniger vorsichtige Schätzungen gehen von noch größeren Steigerungsraten aus. Das Gas von Barrow Island wird zum Weitertransport auf -161 Grad Celsius herunter gekühlt und anschließend auf Schiffen weitertransportiert. Das Produkt, das dabei entsteht, nennt man LNG (Liquefied Natural Gas), verschiffbares Flüssiggas, ein Rohstoff der Zukunft. Bis ins Jahr 2030 könnte das Flüssiggas die Kohle als zweitwichtigsten Energieträger nach Öl ablösen.

1. Was den Wachstumsmarkt Erdgas antreibt

Die Ölgiganten Chevron (47 Prozent Geschäftsanteil), Shell (25 Prozent) und Exxon (ebenfalls 25 Prozent) sehen Gorgon als das große Zukunftsprojekt nach Peak-Oil. Die Umwelt- und Logistikanforderungen sind gigantisch. Die Schenker Gruppe, Tochter der Deutschen Bahn, ist für die Organisation vor Ort verantwortlich. Viele Maschinenteile für das Flüssiggasprojekt werden in Europa vorgefertigt und dann in Malaysia, Indonesien oder Südkorea zusammengesetzt. Gas ist der zurzeit am schnellsten wachsende Rohstoff der Welt. Und weil das flüssig-gasförmige Gold rund 60 Prozent weniger CO2 bei der Stromproduktion ausstößt als Kohle, könnte das australische Gorgon-Projekt einen Durchbruch in die Energie-Zukunft markieren. Die elf gigantischen Gasblasen werden pro Jahr mindestens 15 Millionen Tonnen Flüssiggas produzieren. Weitere Erdgasvorkommen in Australien sollen in den nächsten Jahren in Angriff genommen werden. Australien erwartet von Gorgon bis ins Jahr 2040 Steuereinnahmen von 40 Milliarden Australischen Dollars. 64 Milliarden Australische Dollar soll das Projekt in diesem Zeitraum insgesamt auf das australische Bruttoinlandsprodukt einzahlen.

Goldene Brücken aus Erdgas

Was macht Erdgas plötzlich so interessant? Erdgas könnte in mehrfacher Hinsicht die goldene Brücke sein in die Zukunft einer Welt, die überwiegend von erneuerbaren Energien angetrieben wird. Als Brückentechnologie, die Ölgiganten wie Exxon Mobil, Chevron, aber auch E.on und andere mit einer reichlich vorhandenen Zukunftsressource beschenkt, die einen sanften Übergang vom Öl- ins breitgefächerte Energiegeschäft gestattet. Eine goldene Brücke auch insofern, als Erdgasförderung und –nutzung deutlich weniger klimaschädlich ist, als der Fokus auf die schwindende Ressource Öl. Erdgas als grünalternative fossile Energie? Auf Grund seines niedrigen Kohlenstoffgehalts ist Erdgas der fossile Energieträger mit den geringsten Treibhausgasemissionen bei der Verbrennung. Auch beim Transport über Pipelines sind die austretenden Treibhausgasemissionen sehr viel niedriger als bis vor kurzer Zeit noch angenommen wurde.

Neben Australien sind insbesondere die USA der zweite Wachstumsmarkt bei Erdgasvorkommen. Laut einer Schätzung des amerikanischen Energieministeriums kann man von unkonventionellen Gasvorkommnissen (insbesondere Schiefergasvorkommen) ausgehen, die eine Komplettversorgung der Vereinigten Staaten mit Energie für 90 bis 120 Jahre gewährleisten würde. Die Amerikaner sprechen angesichts ihres unerwarteten Erdgasreichtums bereits von einer „silent revolution“, einer stillen Revolution. Barack Obama hat erklärt, dass das Potenzial von Erdgas gigantisch sei. Die USA ist seit 2009 zum weltweit größten Förderer von Erdgas aufgestiegen. Zu verdanken ist das vor allem dem Schiefergasboom, der in Begleitung mit neuen Fördermethoden seit einigen Jahren ungeahnte Menge an Erdgas sprudeln lässt. Die Internationale Energieagentur (IEA) spricht mittlerweile von einer "Gasschwemme", die weltweit zumindest bis 2015 andauern werde, da das Angebot bis dahin deutlich schneller wächst als die Nachfrage.

Einstweilen kommt jedoch der Preisverfall beim Kunden in Deutschland nicht an. Das hat den einfachen Grund, dass Erdgas hier zu Lande nach wie vor über die Pipelines aus Nord- und Osteuropa einströmt. Langfristige Verträge und die Kopplung des Gaspreises an den Ölpreis machen Erdgas für den deutschen Verbraucher deshalb zu einer teuren Angelegenheit. Doch der niedrige Weltmarktpreis, sowie die gigantischen Erdgasfunde in den USA und Australien bringen den Markt gehörig in Unordnung. Steht ein Unternehmen wie Gazprom, vor kurzem noch ein Monopolist auf dem europäischen Markt, plötzlich mit leeren Händen da? Kein ganz unrealistisches Szenario, denn weitere große Erdgasvorkommen wurden in Ländern wie Polen und Deutschland (Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen) ausgemacht, bislang klassische Absatzmärkte für das russische Gas. Mit anderen Worten: Die Erdgasschwemme könnte den weltweiten Energiemarkt in den kommenden Jahren komplett neu definieren. Gasverstromung, berichtet das „Manager Magazin“, ist mittlerweile günstiger als die Nutzung von Kohlekraftwerken zur Stromerzeugung.

Wer den Atomausstieg will, muss Ja sagen zu Erdgas

Erdgas ist schon lange ein wichtiger Bestandteil unseres Energiemixes. Der Anteil von Gas an der weltweiten Energieproduktion ist seit den 1970er Jahren kontinuierlich angestiegen und beträgt mittlerweile mehr als 20 Prozent. In den vergangenen zehn Jahren ist die globale Nachfrage nach Gas jährlich um 2,5 Prozent gestiegen. Wir reden beim Thema Erdgas von einem Zukunftsmarkt, bei dem es trotz aller Euphorie darum geht, seine Laufzeit so stark wie möglich zu beschränken. Denn die erneuerbaren Energien – das haben wir in Cashkurs-Trends quasi von der ersten Ausgabe an gefordert – müssen für unsere Energiezukunft der Königsweg sein. Darüber hinaus sind die ökologischen Folgekosten bei der rasanten Erschließung von Erdgas vorläufig zumindest umstritten.

Vor Fukushima war das Brücken-Szenario für den Energie-Umstieg relativ klar. Um die Deutschen Klimaziele zu erreichen (40 Prozent weniger CO2 bis 2020), muss vor allem der Stromsektor grundlegend umgebaut werden. Eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien ist dabei das langfristige Ziel, lässt sich aber nicht ohne Übergangslösungen bewerkstelligen. Die bestanden vor dem japanischen Atomdesaster in den Brückentechnologien Kernkraft und Kohle. Dieses Szenario hat das Desaster in Japan unwiederbringlich zerschossen. Atomenergie ist als Hochrisikotechnologie nicht mehr akzeptabel. Der Atomausstieg wird die Energiekonzerne deshalb in den kommenden Jahren zu den scheinbar unendlichen Erdgas-Quellen treiben. Eine „eineindeutige“ Lösung, wie es sich der Forscher im Labor wünscht, zeichnet sich für die kommenden zehn Jahren jedoch nicht ab. Atomkraft war insofern eine gewünschte Brückentechnologie, als sie die CO2-Belastung deutlich senken half. Diese Option fällt nun weg. Erdgas, das in riesigen Mengen vorhanden ist, drängt sich als Brückentechnologie nach dem Atomdesaster auf.

Der Übergang bis 2020 wird aus vielen kleinteiligen Schritten bestehen. Es ist zweifellos sinnvoll, die Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zur Erreichung einer Verdopplung des KWK-Anteils am Strommix von heute zwölf auf 25 Prozent im Jahr 2020, fortzusetzen. Doch auch Kohlekraftwerke werden in den kommenden Jahren den Atomausstieg kompensieren müssen. Der weltweite Anteil der Energieerzeugung über Kohle liegt derzeit bei rund 50 Prozent, was fraglos eine enorme CO2-Belastung darstellt und die Klimaziele in weite Ferne rückt. In Deutschland macht der Atomausstieg jedoch den Zubau von fossilen Ersatzkapazitäten in Höhe von acht Gigawatt bis 2025 erforderlich, wie das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) berechnet hat.

Die nukleare Katastrophe in Japan wird die Nachfrage nach dem schwarzen Gold ebenfalls noch einmal ansteigen lassen. Allein in Japan dürfte in den nächsten Monaten der Bedarf an Energie aus Kohlekraftwerken zunehmen. Denn nach der Schließung von elf Kernkraftwerken muss das Land auch bei einem Konjunktureinbruch zumindest einen Teil des Stroms aus alternativen Quellen beziehen. Mit dem Abschalten der Kernkraftwerke dürfte der Importbedarf auch unter der Annahme eines zeitlich begrenzten Konjunktureinbruchs um weitere 20 Millionen Tonnen zunehmen.

Die Brücke in die erneuerbare Energiezukunft wird also ein für Energieromantiker schmerzhafter Kompromiss sein, der indes alternativlos ist. Erdgas kommt hierbei die Rolle eines lange unterschätzten Geheimtipps zu, der lange wie Aschenbrödel behandelt wurde und auf einmal ins Rampenlicht tritt.

2. Die Roadmap: Zukunftsmarkt Erdgas

Mehr als 20 Prozent der Energie für den Strom- und Wärmemarkt hierzulande werden bereits auf Basis von Erdgas erzeugt. Die Verstromung von Erdgas zeichnet sich durch die vergleichsweise geringen Emissionen von CO2 aus. Erdgas wird mittlerweile mit sehr hohen Wirkungsgraden in Industriekraftwerken und Heizkraftwerken zur Erzeugung von Strom und Prozessdampf oder Fernwärme eingesetzt. Der Investitionsboom führt jetzt auch weltweit dazu (für Gasprojekte typische Verzögerungen einmal außer Acht gelassen), dass wir über Jahre hinweg von einer steigenden Angebotsmenge von Pipeline- und verflüssigtem Erdgas (LNG) ausgehen können.

Vier Technologien sind dabei von Bedeutung. Diese vier Technologien werden in den kommenden Jahren den Markt machen. Unternehmen, die sich auf dem Zukunftsmarkt Erdgas etablieren wollen, müssen diese Technologien in den Mittelpunkt ihrer Aktivitäten rücken:

1. LNG: Verschickbares Flüssiggas ist DER Gamechanger

Liquefied Natural Gas (LNG) ist zweifellos die wichtigste strategische Innovation, die den Zukunftsmarkt Erdgas in den kommenden fünf bis zehn Jahren antreiben wird. Die unternehmerische Umsetzung der LNG-Technologie ist nicht ohne Risiken, die hochkomplizierten Infrastrukturprojekte brauchen viel Zeit sowie Geld und erfordern großen Kooperationsgeist. Wie funktioniert LNG? Der Transport des verflüssigten Erdgases wird über Pipelines von den Förderstätten zu speziell angefertigten LNG-Terminals in einem Hafen bewerkstelligt. Dort wird das vorher gasförmige Erdgas zu LNG verflüssigt. Anschließend wird das LNG auf Spezialschiffe gepumpt, die zu einem anderen LNG-Terminal fahren und das LNG dort wieder mit den schiffseigenen Ladungspumpen an Land fördern. Diese Anlagen sind extrem kostenintensiv, aber sie werden schon bald die Versorgungslage speziell in Europa verändern. Zurzeit sind darüber hinaus mehr als zwanzig LNG-Terminals europaweit in Planung (allein neun davon in Italien).

2. „Unkonventionelles Erdgas“: Das amerikanische Energiewunder

Bei der so genannten unkonventionellen Gasförderung bohren die Unternehmen mehrere Kilometer tief ins Gestein und dann horizontal in verschiedene Richtungen weiter. Außerdem wird bei der unkonventionellen Erdgasförderung, das so genannte Fracking eingesetzt. Dabei wird eine Mischung aus Wasser, Sand und Chemikalien ins Bohrloch gepresst, wodurch künstliche Risse im Gestein entstehen, durch die das Gas später abgesaugt wird. Die ökologischen Folgekosten sind jedoch enorm: Bei jeder Bohrung werden Millionen Liter Wasser und Sand mit hohem Druck in die Erde gepresst, versetzt mit etwa 600 Chemikalien. Die Preisanstiege beim Erdgas vor einigen Jahren haben auf dem amerikanischen Markt Innovationen wie Horizontalbohrungen erst wirtschaftlich gemacht und führten zu weiteren technologischen Durchbrüchen. Was in den USA vor 15 Jahren noch unvorstellbar war, ist jetzt Realität: Die USA hat sich durch die unkonventionelle Erdgasförderung innerhalb kürzester Zeit vom Erdgas-Importeur zum Erdgasexporteur gemendelt.

3. Pipeline-Projekte wie beispielsweise die Ostsee-Pipeline werden in den kommenden Jahren unter Druck kommen. Die Gaskriege zwischen Russland und der Ukraine und die westeuropäische Angst um eine sichergestellte Gasversorgung sollten angesichts der Gasschwemme der Vergangenheit angehören. Dadurch werden auch Forderungen im Westen nach zusätzlichen Gasspeichern, die Lieferausfälle kompensieren, wieder in den Hintergrund treten.

4. Gas- und Dampfkraftwerke: Gaskraftwerke sind gegenüber Kohle umweltfreundlicher, außerdem sind die Amortisationszeiten deutlich kürzer. Auch hier liegen große Zukunftschancen: Große Nachfrage nach Gas- und Dampfanlagen kommt zurzeit bereits aus den Emerging Markets. Langfristig (wir reden dabei von 2050/2060) werden Gaskraftwerke keine Alternative zu den Erneuerbaren Energien darstellen. Jedoch stellen sie eine hocheffiziente Brückentechnologie dar und werden im Verbund mit erneuerbaren Energien (siehe Abschnitt 3 „Unternehmen“: General Electric) künftig eine wichtige Option sein. Erneuerbare Energie erhöht die Versorgungssicherheit, weil sie ein heimischer Energieträger ist, der häufig auch dezentral vor Ort genutzt und kapitalisiert werden kann. Aber sie ist nach wie vor Schwankungen ausgesetzt, die von modernen Gas- und Dampfkraftwerken ausgeglichen werden können.

Erdgas spielt auch bei vorläufig visionären Ansätzen eine wichtige Rolle, die sich an die Überlegung knüpfen, erneuerbare Energien mit Erdgas zu koppeln. Die direkte Einspeisung von Biogas in die Erdgasnetze beispielsweise könnte neue Wege eröffnen. Auf Basis dieser Technologie wird Biogas abtransportiert und kann an beliebiger Stelle genutzt werden. Bislang ließ sich Biogas nur ortsnah in Blockheizkraftwerken nutzen.

Schon jetzt ist klar, dass sich der Gasverbrauch in Europa bis 2030 verdoppeln wird. Bis vor kurzem schien es unausweichlich, dass die Abhängigkeit Deutschlands von Gasimporten dadurch weiter zunehmen würde. Die Verflüssigung von Gas, Gasschwemme und neue Technologien lassen jetzt jedoch ein anderes Bild entstehen. Prof. Dr. Claudia Kemfert, Energieexpertin von der Berliner Humboldt-Universität, ist überzeugt: „Gas wird bei der Energieversorgung in Deutschland und Europa eine immer bedeutendere Rolle spielen, Wettbewerb führt zu einem globalen Markt. Die Diversifikation des Gasangebots ist elementar. In Zukunft werden Lieferregionen und -länder wie Nordafrika oder der kaspische Raum – vielleicht auch der Iran – eine wichtige Rolle spielen.“

Zwischen grünem Hoffnungsschimmer und Umweltprotesten, zwischen Brückentechnologie und beispiellosem Boom – Erdgas schreibt die Gesetze des Energiemarktes gerade neu.

3. Die Unternehmen

Erdgas stellt für immer mehr Unternehmen, die sich auf dem Schlüsselmarkt der Energieversorgung tummeln, eine Option dar. Gerade für die Ölmultis könnte Erdgas nach dem Peak-Oil das große Anschlussgeschäft sein. Wir stellen Ihnen neun Unternehmen vor, die gerade dabei sind, den Umstieg in die Energiezukunft als heißes Geschäftsfeld zu entdecken.

General Electric (www.ge.com): Das Erdgas-Kraftwerk, das vieles ändern könnte

Der amerikanische Multikonzern avanciert immer mehr zu einem Multi-Energieriesen. General Electric (GE) produziert rund ein Fünftel der weltweiten Elektrizität. Und beim Trendthema Erdgas ist GE wild entschlossen, die kommenden zehn Jahre mit bahnbrechenden Innovationen zu prägen. Momentan lässt das Unternehmen aus dem amerikanischen Fairfield, Connecticut, in Frankreich die nächste Revolution in der Erdgas-Kraftwerkstechnologie konstruieren. Die Entwicklung einer neuen Erdgaskraftwerksanlage („FlexEfficiency 50”) ist ein 500-Millionen-Dollar-Leuchtturmprojekt. GE erreicht mit diesen neuen Kraftwerkstypen nach eigenen Angaben einen Wirkungsgrad von 61 Prozent - der Wirkungsgrad normaler Erdgas-Kraftwerksanlagen liegt bei 57 Prozent. Jeder Prozentpunkt an hinzugewonnener Effektivität hilft den Betreibern eines FlexEfficiency 50, jährlich zwei Millionen US-Dollar an Betriebskosten einzusparen. Der Coup bei der Sache: Das Erdgaskraftwerk kann quasi per Knopfdruck an- und ausgeschaltet werden. Erneuerbare Energien können unkompliziert hinzugeschaltet werden und sorgen für einen schwankungsfreien Betrieb. General Electric kam im Geschäftsjahr 2010 auf einen Umsatz von 145,4 Milliarden US-Dollar.

BG Group (www.bg-group.com): Das Zukunftsticket LNG

Die BG Group ist ein britisches Energieunternehmen mit Hauptsitz in Reading, nahe London. BG´s Hauptgeschäft ist die Erschließung und Vermarktung von Gasen. Das Unternehmen setzt vor allem auf LNG-Produktion (Liquefied Natural Gas) für den asiatischen Markt. Nach eigenen Berechnungen wird die Nachfrage nach LNG in Asien bis 2020 um ein Vielfaches höher liegen, als Lieferungen über Pipelines. Erdgas – darauf spekuliert BG als fokussierter Erdgasanbieter natürlich – wird in Asien bis 2020 in hohem Maße auch als Ersatz für die Erdölnutzung reüssieren. Die BG Group wird ihre Ressourcen an Flüssiggas zwischen 2010 und 2020 um 50 Prozent aufstocken. Der Abbau von Schiefergas in Kanada und den USA sowie Förderprojekte im Erdgas-Eldorado Australien sollen für das Mengenwachstum sorgen. Die Produktion von Methangas aus Kohle ist ein weiteres Zukunftsasset, das das britische Unternehmen Ende 2010 mit einem gigantischen Projekt im australischen Queensland an den Start gebracht hat. Die Anlage soll 2014 fertig gestellt werden. Die BG Group erzielte im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von 16,77 Milliarden US-Dollar.

Chevron (www.chevron.com): Big Business in Pennsylvania

Der Ölgigant Chevron hat das Erdgasgeschäft aus unkonventioneller Förderung als Zukunftsmarkt entdeckt. Ende 2010 kaufte das Unternehmen aus dem kalifornischen San Ramon für 4,3 Milliarden US-Dollar den Schiefergasspezialisten Atlas Energy. Atlas Energy verfügt über riesige Erdgasressourcen vor allem im US-Bundesstaat Pennsylvania. Einen großen Flüssiggas-Deal aus den Ressourcen in Wheatstone, Onslow, hat Chevron vor ein paar Wochen mit dem leidlich bekannten japanischen Kraftwerksbetreiber Tepco abgeschlossen. Chevron bedient die gesamte Wertschöpfungskette im Flüssiggasgeschäft und ist dabei auf sechs Kontinenten tätig. Chevron machte in der Vergangenheit immer wieder negative Schlagzeilen aufgrund von Umweltvergehen speziell bei der Ölförderung. Ein Gericht in Ecuador hat den US-Ölmulti im Frühjahr 2011 zu einer Rekordstrafe von mehr als zehn Milliarden US-Dollar verurteilt. Der Grund für die Rekordstrafe: massive Umweltverschmutzung in einem Amazonasgebiet. Chevron erzielte im Jahr 2010 einen Umsatz von 204,9 Milliarden US-Dollar.

Exxon Mobil (www.exxonmobil.com) : Auf Shopping-Tour im Erdgasgewerbe

Der Mineralölgigant hat sehr spät erkannt, dass im Thema Erdgas und LNG ein Zukunftsmarkt schlummert. Riskante Zukäufe haben das Unternehmen, das sich zurzeit mit Apple einen Wettlauf um das wertvollste Unternehmen der Welt liefert, jedoch auf Zukunftskurs gebracht. Mit Phillips Resources und TWP Inc. hat Exxon jüngst zwei bekannte Erdgas-Unternehmen übernommen, Kaufpreis: 1,7 Milliarden US-Dollar. Bereist Ende 2009 hatte Exxon 41 Milliarden US-Dollar für den Gasproduzenten XTO-Energy gezahlt. Für den Erdölkonzern, wie erwähnt auch am gigantischen Gorgon-Projekt beteiligt, wird Erdgas nahezu stündlich wichtiger. Bei einem neuen Erdgasfeld im Golf von Mexiko wird Exxon einsteigen. In Deutschland hat Exxon Milliardeninvestitionen bei der Erschließung der Erdgasvorkommen in Nordrhein-Westfalen versprochen. Mehr als 3.000 direkte und 10.000 indirekte Arbeitsplätze soll die Erdgasförderung unter anderem im Münsterland einbringen. Einstweilen hat jedoch die umstrittene Fördermethode des Fracing (siehe oben) Umweltschützer und Politik auf den Plan gerufen, so dass die Erschließung bis auf weiteres untersagt wurde. Exxon geht davon aus, dass 60 Prozent des Energiebedarfs bis 2030 über Öl und Erdgas gedeckt wird – zwei gleichwertige Geschäftsfelder, auf denen der Multi Marktführerschaft anstrebt. Exxon verbuchte 2010 einen Umsatz von 370,13 Milliarden US-Dollar.

Gazprom (www.gazprom.com): Gas-Krösus bekommt Konkurrenz

OAO Gazprom (OAO = offene Aktiengesellschaft in Russland) ist das wichtigste Unternehmen Russlands und zugleich der weltweit größte Erdgasproduzent. 2009 wurden 461,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas von Gazprom gefördert, das entspricht mehr als 15 Prozent der Weltförderung. Davon exportierte Gazprom rund 152,8 Milliarden Kubikmeter nach Mittel- und Westeuropa. Die Erdgas-Revolution in den USA ist für Gazprom ein Schlag ins Kontor. Bis vor kurzem wurde das Thema LNG – wie es so schön heißt - beobachtet, der Markt aber kaum ernsthaft bearbeitet. Das soll sich nun ändern. Zukünftig ist geplant, speziell in die Errichtung von LNG-Anlagen zu investieren. Sämtliche LNG-Aktivitäten wurden 2008 an eine eigenständige Gesellschaft, die Gazprom Global LNG (GGLNG) als Tochtergesellschaft der GM&T, übertragen. Gazproms Erdgas-Piplines erstrecken sich mittlerweile über 160.000 Kilometer.

GdF Suez Frankreich (www.gdfsuez.com): LNG-Tanker mit Rückenwind

GdF ist Europas größter Gaslieferant. Daneben engagiert sich der französische Energiekonzern auf den Feldern Kohle, fossile Brennstoffe, sowie ansatzweise bei den erneuerbaren Energien in den Sparten Wind, Wasser, Biomasse und neuerdings bei Solar. GdF Suez ist der europaweit größte Importeur von Flüssiggas. 17 LNG-Tanker verschaffen dem Unternehmen ordentliche Marktanteile über den boomenden Vertrieb des Flüssiggases. Einen Spitzenplatz reklamiert das Unternehmen bei der Errichtung von europäischen Erdgas-Infrastrukturen. Der Umsatz lag im Geschäftsjahr 2010 bei 84,5 Milliarden Euro. Zwischen 2011 und 2013 wird GdF elf Milliarden Europa p.a. in die Weiterentwicklung ihrer breitgefächerten Aktivitäten investieren. GdF strebt bis spätestens 2013 eine jährliche Stromkapazität von 100 Gigawatt an. Naturgas trägt mit 52 Prozent in entscheidendem Maße zur Stromproduktion von GdF bei. Es folgen Wasser mit 17 Prozent, Kernkraft mit 13 Prozent und Kohle mit elf Prozent. Das Unternehmen hält 35 Prozent-Anteile an Suez Environment, einem Spezialisten für Umwelt- und Müllmanagement.

RWE (www.rwe.de): Atomblues wird durch Gas-Wachstum und Rekordergebnis gedämpft

Über 70.000 RWE-Mitarbeiter versorgen über internationale Beteiligungsgesellschaften rund 16 Millionen Kunden mit Strom und nahezu acht Millionen Kunden mit Gas. RWE ist der führende Stromerzeuger in Deutschland, die Nummern zwei in den Niederlanden und die Nummer drei in Großbritannien. Erdgas wird von RWE in Industriekraftwerken und Heizkraftwerken zur Erzeugung von Strom und Prozessdampf oder Fernwärme eingesetzt. Technologische Basis sind die Gas- und Dampfturbinen(GuD)-Anlagen, die über einen hohen Wirkungsgrad verfügen. Angesichts des LNP-Booms hat RWE angekündigt, in Zukunft verstärkt die Eigenproduktion von Gas vorantreiben zu wollen. RWE wird nach eigenen Angaben bis Mitte 2014 Gas- und Kohlekraftwerke sowie Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien mit einer Gesamtleistung von 12.000 Megawatt in Betrieb nehmen. Im Geschäftsjahr 2010 wurde ein Rekordergebnis erzielt, der Umsatz kletterte um 11,7 Prozent auf 53,320 Milliarden Euro, das betriebliche Ergebnis konnte um acht Prozent (7,7 Milliarden Euro) gesteigert werden. Der Gasabsatz legte 2010 konzernweit um 19 Prozent auf 395 Milliarden Kilowattstunden zu.

E.on(www.eon.de): Arbeiten am Energie-Mix der Zukunft

Der Düsseldorfer Konzern ist tatsächlich eines der wenigen Unternehmen, die von der Exploration über Produktion bis zur Energiegewinnung und Verteilung alles im Bereich Gas anbietet. Der Gasabsatz kletterte im Jahr 2010 auf 1342,4 Milliarden Kilowatt (2009: 1206,5 Milliarden Kilowatt), ein Plus von elf Prozent. Natürlich hat E.on auch den Energiehunger Asiens und der ehemaligen Schwellenländer im Blick. Der Energiemulti möchte sich in den kommenden zehn Jahren von einem rein europäischen Unternehmen zu einem globalen Anbieter mit starker Position in Europa (75 Prozent des Umsatzes bis 2015) entwickeln. Wie sich E.on auf den Energie-Mix der Zukunft vorbereitet, lässt sich in konkreten Zahlen nachvollziehen. Bei E.on entfielen 2010 von der gesamten zurechenbaren Kraftwerksleistung 28 Gigawatt (GW) auf Erdgas und Öl, mehr als 19 GW auf Kohle, etwas über elf GW auf Kernenergie, fast sechs GW auf Wasserkraft und knapp fünf GW auf Windkraft sowie weitere Erneuerbare Energien wie Solarenergie und Bio-Energie. In Hamburg speist E.on Hanse bereits 350 Kubikmeter Bio-Erdgas pro Stunde, die aus der ersten Klärgasaufbereitungsanlage Deutschlands kommen, ins Netz ein. E.on kam im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von 92,86 Milliarden Euro.

Conocophillips (www.conocophillips.com): Von Alaska in die ganze Welt

Conocophillips ist von Hause aus ein Ölkonzern, der sich zunehmend als Energieanbieter aufstellt und dabei stark auf dem Zukunftsmarkt Erdgas Profil zu gewinnen versucht. Conocophillips ging 2001 aus einer Fusion von Conoco Inc. (Conoco) and Phillips Petroleum (Phillips) hervor. Das Jet-Tankstellennetzwerk, das zum Konzern gehört, umfasst weltweit mehr als 20.000 Tankstellen. Conocophillips ist intensiv im LNG-Geschäft tätig und kooperiert mit australischen Anbietern, um große Mengen Flüssiggas insbesondere für den chinesischen Markt zur Verfügung zu stellen. Neben der LNG-Sparte ist Conocophillips an einem gigantischen Pipeline-Jointventure mit Chevron und Exxon Mobile beteiligt. Die drei Energieriesen planen eine Erdgaspipeline von Alaska auf die Verbrauchermärkte in Kanada und den USA für 20 Milliarden US-Dollar. Conocophillips erzielte im Jahr 2010 einen Umsatz von 198,6 Milliarden US-Dollar. In Kooperation mit Lane Energy hat Conocophillips mit der Erschließung von Erdgasfeldern in Polen begonnen. Polen verbraucht mehr als 14 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr, ist bislang bei seinen Importen jedoch zu 70 Prozent von Lieferungen aus Russland abhängig.

4. Ausblick/Prognose

Erdgas: Brückentechnologie und Stellschraube für einen dezentralisierten Energiemarkt: In Europa werden die Preise für Erdgas etwa ab 2014 wieder anziehen. Die vielversprechendsten Absatzmärkte der nächsten 20 Jahre werden jedoch die bevölkerungsreichen Länder Asiens (China, Indien) sein. Auch bei dem wichtigen Thema einer dezentralen Energieversorgung wird Erdgas eine wichtige Rolle spielen. Gaskraftwerke sind hierbei ein richtungsweisender Geschäftsbereich; sie sind sehr flexibel einsetzbar und können auch von Stadtwerken betrieben werden. Damit wird die Liberalisierung des Erdgasmarktes keineswegs zurückgenommen, sondern eher Wettbewerb dort stimuliert, wo bislang die Monopole herrschten. Erdgas wird eine wichtige Brückentechnologie aber auch insofern sein, als sie den Übergang von fossil zu nicht-fossil bewältigen hilft – danach jedoch auch weiterhin eine wichtige Rolle im Energiemix bis 2050 spielen. Erneuerbare Energien sind nur über Brückentechnologien realisierbar. Dass jedoch nach 2020 eine Energiewelt entstehen kann, die zu fast hundert Prozent von erneuerbaren Energien getragen wird, darf nicht aus dem Auge verloren werden. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung hat nachgewiesen, dass bei einem Atomausstieg im Jahr 2015 der Strompreis bei nicht mehr als 21,7 Cent pro Kilowattstunde liegt. Im Vergleich zur Ende 2010 beschlossenen Laufzeitverlängerung bedeutet das für die deutschen Haushalte eine Mehrbelastung von lediglich 0,5 Cent pro Kilowattstunde, sprich: 1,45 Euro pro Monat.

Mögliche Blasenbildung auf dem amerikanischen Markt der unkonventionellen Erdgasförderung

Nachdem sich der Erdgas-Boom in den USA in den vergangenen zwei Jahren rasend schnell vollzogen hat, treten jetzt immer mehr kritische Stimmen auf, die Umweltbedenken anmelden. Gerade an den Methoden der unkonventionellen Erdgasförderung, speziell am Fracking, entzündet sich der Protest. Konkurrierende Studien weisen Erdgas abwechselnd als Cleantech und bedenkliche Umweltsauerei aus. Einstweilen lassen sich hier noch keine klaren Erkenntnisse ausmachen. An dem Konflikt zeigt sich jedoch, dass die Energiewende nicht ohne Kompromisse und subtile Abwägungen bei einzelnen Technologien vonstatten gehen wird. Selbst Konzerne wie Exxon Mobil, die in der Vergangenheit mit kühler Arroganz gegen Umweltrichtlinien verstoßen haben merken, dass der Erdgas-Boom nicht an der Bevölkerung vorbei exekutiert werden kann. Ein Exxon-Pilotprojekt im Münsterland beispielsweise bemüht sich um eine wissenschaftliche korrekte Erarbeitung von Chancen und Risiken der Erdgaserschließung. Die Gesellschaft sollte hier nicht den Fehler machen und diffuse Befürchtungen gegenüber neuen Technologien und gebrandmarkten Konzernen zur Maxime ihres Zukunftshandelns zu machen. Wichtig wird sein zu beobachten, ob – abseits der ökologischen Bedenken – auch die versprochenen Fördermengen tatsächlich dargestellt werden können. Auch hier erreichen uns immer mehr kritische Stimmen von Experten aus den USA. Das grobe Energie-Szenario für die kommenden Jahre wird so aussehen: Förderung der erneuerbaren Energien unbedingt vorantreiben; verstärkte Förderung der Vernetzung und der Bereitstellung neuer Energie-Infrastrukturen und -Speicherinnovationen; Ausstieg aus den klassischen fossilen Energien so schnell wie möglich.

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn
Freier Finanzjournalist

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3.
Daniel Kühn interessiert sich vor allem für Small und Mid Caps, Technologieaktien, ETFs, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie für makroökonomische Themen.

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