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16:09 Uhr, 16.03.2011

Erdbeben in Sendai: Folgen für die japanische Wirtschaft

Frankfurt (BoerseGo.de) - Das schwerste Erdbeben in der Geschichte Japans und der anschließende Tsunami haben unzählige Menschenleben gefordert und großflächige Verwüstungen, auch bei der Infrastruktur, angerichtet. Zudem wurden Atomkraftwerke schwer beschädigt. Nach Einschätzung der Experten von AXA Investment Managers wird die japanische Wirtschaft kurzfristig schwer getroffen sein, sich aber dank der umfassenden Geld- und haushaltspolitischen Gegenmaßnahmen bald erholen. "Die Katastrophe könnte das Wachstum der Wirtschaftsleistung 2011 um 0,5 Prozentpunkte verringern. 2012 könnte der Wiederaufbau das BIP-Wachstum dann bereits in Höhe von einem Prozentpunkt ankurbeln", schätzen die Anlagestrategen.

Was Finanzanlagen angeht, werden japanische Aktien nach Ansicht von AXA IM am stärksten betroffen sein. Kurzfristig könnte der japanische Staatsanleihenmarkt dagegen von einer Flucht in sichere Werte und der Intervention der Bank of Japan profitieren. Mittelfristig dürften sich japanische Aktien dann wieder deutlich erholen, wenn der Wiederaufbau an Fahrt gewinnt. Staatsanleihen sollten dagegen wegen der zusätzlichen Schuldenlast niedriger notieren als vor der Katastrophe.

Über Japan hinaus seien die Folgen für die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte nach begrenzt, da die japanischen Einfuhren relativ gering sind und die Finanzmärkte des Landes eher lokal als global orientiert sind. "Insofern glauben wir nicht, dass die Sendai-Katastrophe den globalen Aufschwung nachhaltig beeinträchtigen wird", so die AXA-Experten.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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