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11:27 Uhr, 23.11.2015

Epochenwechsel in Argentinien

Die Ära Kirchner in Argentinien hat nach 12 Jahren ein Ende: Fernández de Kirchner durfte sich laut Verfassung nicht um eine dritte Amtszeit in Folge bewerben. Nun führt der für einen liberalen Wirtschaftskurs stehende konservative Macri an. Macri steht vor gewaltigen ökonomischen Herausforderungen.

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Bueons Aires (Godmode-Trader.de) - Aus der Stichwahl um das Präsidentenamt in Argentinien hat der konservative Oppositionsführner Mauricio Macri vom Bündnis „Cambiemos“ gewonnen und damit die Ära peronistischer Regierungen beendet. Nach Auszählung von 98 Prozent der Stimmen kommt Macri auf 51,5 Prozent. Sein Gegenkandidat Daniel Scioli der bisher regierenden Koalition „FPV“ erreichte 48,5 Prozent und hat bereits seine Niederlage eingestanden. Die Wahlbeteiligung lag bei 81 Prozent. „Dies ist ein historischer Tag, ein Epochenwechsel, der uns eine Zukunft des Wachstums und Fortschritts geben wird", sagte Macri. Nachdem das Ehepaar Kirchner für zwölf Jahre an der Regierungsspitze stand, wird Macri nun am 10. Dezember sein Amt antreten.

Die neue Regierung steht vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen. Macri propagiert nach den peronistischen Regierungen dabei mehr Marktwirtschaft und weniger Einfluss des Staates. Laut den Experten der HSBC dürften sich auf kurze Sicht fiskal- und geldpolitische Konsolidierungen belastend auf die ohnehin wirtschaftlich angespannte Situation des Landes auswirken. Auf dieser Basis rechnen die Ökonomen im kommenden Jahr mit einem BIP-Rückgang um 0,2 Prozent. Erst 2017 sei eine konjunkturelle Belebung zu erwarten.

Eine besondere Bedeutung hat auch, inwiefern die neue Staatsführung die Abwertung des argentinischen Pesos verhindern kann. Aus dem Lager Macris war im Wahlkampf wiederholt eine schnelle Anpassung sowie ein möglicher Übergang zu einem freien Floating favorisiert worden. Macri will durch einen liberalen Kurs wieder mehr internationale Geldgeber anlocken, zudem strebt er im Streit um nicht bezahlte Auslandsschulden eine Einigung mit Hedgefonds an. Ratingagenturen hatten das Land nach verweigerten Zahlungen als technisch zahlungsunfähig eingestuft.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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