EPIGENOMICS - Der Nervenkitzel geht weiter
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Gestern tagte ein Expertenpanel der US-Zulassungsbehörde FDA in Washington, um eine Empfehlung über eine mögliche Zulassung eines von Epigenomics entwickelten blutbasierten Tests zur Darmkrebsvorsorge abzugeben. Verantwortliche wie Aktionäre der Biotech-Firma erhofften sich nach dem Event Klarheit über eine baldige Zulassung. Keine Frage, für Anleger mit schwache Nerven war die Veranstaltung gestern nicht geeignet. Die Aktie wurde währenddessen nicht vom Handel ausgesetzt und vollzog große Sprünge. Am späten Abend war es endlich soweit: Das Ergebnis des Expertenvotums wurde veröffentlicht. Doch eindeutig fiel es nicht aus.
Drei Fragen sollten die Experten beantworten:
1. Ist der Test sicher für die Anwender?
2. Ist er effektiv genug?
3. Überwiegt der Nutzen die Risiken?
Bei der ersten Frage stimmten die Experten 9:0 für Ja, ein Experte enthielt sich der Stimme. Bei der Frage der Effektivität kam es zu einer Pattsituation mit 5:5 Stimmen. Schlussendlich führte hier der Vorsitzende des Panels eine Entscheidung bei und stimmte für Nein, was unterm Strich einem Ergebnis von 6:5 mit Nein entspricht. Die entscheidende abschließende Frage, ob der Nutzen die Risiken überwiege, wurde schlussendlich mit 5:4 Stimmen bei einer Enthaltung positiv beantwortet.
Im Klartext heißt das: Klar ist gar nichts. Ein knapperes Votum hätte es nicht geben können. Wie die FDA entscheiden wird, bleibt offen. Der endgültige Zulassungsentscheid dürfte in einigen Wochen getroffen werden. Epigenomics hat bereits angekündigt, selbst bei einer Zulassung eine weitere Langfriststudie angehen zu wollen. Das dürfte einiges an Geld kosten. Knackpunkt bei der eigentlich sehr guten Idee, mehr Menschen zur Darmkrebsvorsorge mithilfe eines einfachen Bluttests bewegen zu wollen, dürfte die Tatsache sein, dass der Test von Epigenomics sehr viele falsch positive Ergebnisse ausspuckt.
Der Ablauf ist folgender: Schlägt der Test an, wird routinemäßig eine Darmspiegelung durchgeführt. Der Test ist quasi als Filter gedacht. In rund 20% der Fälle warnt der Test aber umsonst. Die daraufhin unnötig durchgeführte Darmspiegelung würde ein negatives Ergebnis liefern und neben den Unannehmlichkeiten für den Patienten zusätzliche Kosten verursachen.
Die Epigenomics-Aktie hat nach starken Verlusten im gestrigen Handelsverlauf heute sehr positiv eröffnet. Aktuell bröckelt der Kurs aber bereits wieder.
Aus technischer Sicht wurde das vor einer Woche angesprochene Kaufsignal ausgelöst. Die Aktie drehte aber vor Erreichen des Projektionsziels bei 10,15 Euro wieder nach unten ab und fiel unter 7,92 Euro zurück. Das Kaufsignal wurde damit negiert. Im Bereich des Vorgängertiefs bei 5,80 Euro fanden sich im weiteren Verlauf wieder Käufer. Die ehemaligen Dreiecksbegrenzungen bilden jetzt bereits um 6,25 Euro eine Unterstützung. Unterhalb von 5,80 Euro könnte die Aktie in das Gap zwischen 4,92 und 4,65 Euro eindringen.
Bullish wäre erst wieder ein Anstieg über 8,85 Euro mit Ziel 10,15 Euro. Bereits bei 7,20 Euro ist der Kurs aber erst einmal gedeckelt. Wenngleich der Ausgang des Zulassungsentscheides damit offen bleibt, ist eines sicher: Die Volatilität bei dem Wert dürfte hoch bleiben.
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