Analyse
12:10 Uhr, 15.03.2023

E.ON - Bilanziell etwas schwach auf der Brust

Nach einem besser als erwartet ausgefallen Geschäftsjahr 2022 plant der größte deutsche Energieversorger noch mehr in den Netzausbau zu investieren.

Erwähnte Instrumente

  • E.ON SE
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  • E.ON SE - WKN: ENAG99 - ISIN: DE000ENAG999 - Kurs: 10,410 € (XETRA)

Um die Herausforderungen, welche die Energiewende und die Dekarbonisierung mit sich bringen besser stemmen zu können, muss nach Ansicht des E.ON-Vorstands der Netzausbau deutlich beschleunigt werden. Aus diesem Grund soll das Investitionsprogramm bis zum Jahr 2027 von ursprünglich 27 Mrd. EUR auf 33 Mrd. EUR aufgestockt werden. Von den zusätzlichen 6 Mrd. EUR sollen rund 4 Mrd. EUR in die Energienetze fließen.

Starkes Netzgeschäft

Im abgelaufenen Geschäftsjahr schnitt der Essener Konzern besser ab als erwartet. Das bereinigte EBITDA stieg auf 8,06 (Vorjahr 7,89) Mrd. EUR, was über der Prognose von 7,6 bis 7,8 Mrd. EUR lag. Im Kerngeschäft mit Energienetzen und Kundenlösungen kletterten die Erlöse auf 6,98 (VJ 6,27) Mrd. EUR, wobei auf das Netzgeschäft mit rund 5,50 Mrd. EUR der Löwenanteil entfiel. Im Nichtkerngeschäft, in dem die inländischen Kernkraftwerke und das Erzeugungsgeschäft in der Türkei gebündelt sind, war das Ergebnis erwartungsgemäß rückläufig. Das bereinigte EBITDA lag hier bei 1,1 (VJ 1,6) Mrd. EUR.

Beim bereinigten Konzernüberschuss war ein Wert zwischen 2,3 bis 2,5 Mrd. EUR avisiert worden. Mit 2,73 (VJ 2,50) Mrd. EUR wurde die Prognose übertroffen. Das bereinigte Ergebnis je E.ON-Aktie stieg auf 1,05 (VJ 0,96) Euro. Die Dividende soll von 0,49 auf 0,51 Euro erhöht werden. Bis 2027 soll die Ausschüttung jährlich um bis zu 5 Prozent angehoben werden.

Bilanzielle Situation bleibt verbesserungswürdig

Da der operative Cashflow auf 10,05 (VJ 4,07) Mrd. EUR mehr als verdoppelt werden konnte und die Pensionsrückstellungen aufgrund der gestiegenen Zinsen rückläufig waren, wurde die Nettoverschuldung auf 32,74 (VJ 38,77) Mrd. EUR zurückgeführt. Damit liegt sie aber immer noch deutlich über dem Eigenkapital von 21,87 (VJ 17,89) Mrd. EUR. Die Eigenkapitalquote stieg zwar auf 16,3 (VJ 14,9) Prozent ist aber noch ausbaufähig. Eine bilanzielle Traumkonstellation ist E.ON also nicht unbedingt.

Für 2023 rechnet man bei E.ON mit einem bereinigten EBITDA zwischen 7,8 und 8,0 Mrd. EUR. Der bereinigte Konzernüberschuss wird bei 2,3 bis 2,5 Mrd. EUR erwartet. Das ist weniger als 2022 aber mehr als von Analysten erwartet, weshalb sich die E.ON-Aktie heute in einem sehr schwachen Gesamtmarkt recht wacker hält.

Fazit: E.ON kann auf ein gutes Geschäftsjahr zurückblicken, bleibt ein verlässlicher Dividendenzahler und das Netzgeschäft verspricht auch in Zukunft weiteres Wachstum. Aufgrund der schwachen Bilanz halte ich mich von der E.ON-Aktie aber fern. Da gibt es meiner Ansicht nach interessantere und solidere Werte.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 115,66 86,16 87,34
Ergebnis je Aktie in EUR 1,05 0,89 0,88
KGV 10 12 12
Dividende je Aktie in EUR 0,51 0,53 0,55
Dividendenrendite 4,89 % 5,09 % 5,28 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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