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09:21 Uhr, 10.06.2013

Entwicklung langfristiger Anleiherenditen

Frankfurt (BoerseGo.de) - „Auf längere Sicht ist die Zuwachsrate des nominalen BIP ein guter Anhaltspunkt für das Niveau langfristiger risikofreier Renditen. In zahlreichen Ländern hat eine unorthodoxe Geldpolitik die Renditen unter die erwartete Zuwachsrate des nominalen BIP gedrückt“, so Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers.

Für die Staatsschuldendynamik sei das günstig: Ein nominales Wachstum über den Finanzierungskosten trage zur Schuldenstabilität bei. Ungünstig sei diese Entwicklung indes für jene Investoren, die sich Portfoliozuwächse parallel zur Wirtschaftsleistung wünschen. Die jüngste Wachstumsprognose der OECD für die USA, Großbritannien und Deutschland laute auf Zuwachsraten des nominalen BIP von 4,8 Prozent, 3,3 Prozent bzw. 3,6 Prozent im kommenden Jahr, so Iggo.

Eine „Normalisierung“ der Renditen auf dieses Niveau würde voraussetzen, dass die zehnjährigen Renditen das aktuelle Niveau um 200 bis 300 Basispunkte überstiegen. Das entspreche in etwa dem Ausmaß der Anpassung, den die Anleiherenditen vollziehen müssten, wenn die quantitative Lockerung ende und ein geldpolitischer Richtungswechsel im Fokus stehe. Bis dahin mag es noch ein paar Jahre hin sein, doch die Märkte orientierten sich an der Zukunft, und das sei der Grund für den Anstieg der Renditevolatilität. Es überrasche daher nicht, dass jene Segmente des Anleihemarktes mit der höchsten Sensitivität gegenüber steigenden Renditen im Mai am schlechtesten abgeschnitten hätten. Und am empfindlichsten reagierten Anleihen mit der längsten Duration, wie beispielsweise inflationsgeschützte Anleihen, heißt es weiter.

„Gleichzeitig haben diejenigen Titel mit den höchsten Credit-Spreads und der geringsten Sensitivität gegenüber den Renditen tendenziell am besten abgeschnitten. Die relative Stabilität Hochverzinslicher hat unsere seit Langem positive Haltung zu diesem Segment des Anleihemarktes bestätigt. So legte der Euro HY Index im Mai leicht zu. Gleichzeitig warfen der US- und der Euro-Hochzinsmarkt in diesem Jahr Renditen von insgesamt 4,5 Prozent ab. Auch die Tatsache, dass die Volatilität an den Aktienmärkten bislang nicht wesentlich angezogen hat, ist für die Hochzinsmärkte günstig“, so Iggo.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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