Entwarnung für Staatsanleihen in Schwellenländern
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Salzburg (GodmodeTrader.de) - In den Emerging Markets neigt sich ein turbulentes Jahr dem Ende zu. Außenpolitisch sind alle Staaten gemeinsam mit der „America First“-Politik von Donald Trump konfrontiert gewesen und werden dies wohl auch nach den US-Midterm-Elections bleiben. Innenpolitisch standen 2018 in einigen großen Staaten wichtige Wahlentscheidungen an, die unabhängig vom jeweiligen Ausgang bereits im Vorfeld zu erhöhter Unsicherheit unter den Investoren gesorgt haben, wie Markus Ploner, Geschäftsführer von Spängler IQAM Invest, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt. „Neben einigen ökonomischen Herausforderungen wurden die Rentenmärkte in den Schwellenländern überwiegend von politischen Risiken dominiert“, so Ploner.
Die Wahlen in Russland, Ungarn, Mexiko, Türkei und Brasilien dieses Jahres und die damit verbundenen Entwicklungen seien am Gesamtmarkt für Emerging Markets-Anleihen nicht spurlos vorübergegangen. Seit dem Jahr 2005 habe es in den Emerging Markets nur drei stärkere Rückschläge im Betrachtungszeitraum von einem Jahr gegeben und diese seien meist gefolgt gewesen von einer starken Erholung, heißt es weiter.
„Welche heftigen Folgen einzelne Handlungen der Politik haben können, musste die Türkei im Sommer erfahren. Die immer stärkere Einmischung der politischen Führung in die Wirtschaftsagenden sowie in die Notenbankpolitik und darüber hinaus die diplomatische Krise mit den USA führte zu einem drastischen Sell-Off in der türkischen Lira sowie den lokalen Staatsanleihen“, so Ploner. Das daraus resultierende Inflationsproblem sei erst nach weiterem Druck der Märkte mit einer sehr deutlichen Zinserhöhung adressiert worden. Der mittlerweile eingeschlagene Weg der breiten Deeskalation habe zu einer Beruhigung der Lage geführt und offenbare nun attraktive Investment-Chancen. „Das Spängler IQAM Selektionsmodell für Emerging Markets-Staatsanleihen in Lokalwährung ist daher mit rund 14 % am höchsten in der Türkei übergewichtet und konnte davon im Oktober gegenüber der Benchmark deutlich profitieren“, sagt Ploner.
Der Blick auf die kommenden Monate offenbare, dass zumindest innenpolitische Events eine geringere Rolle spielen sollten. Im April 2019 stünden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Indonesien an, im Oktober 2019 Präsidentschaftswahlen in Argentinien und der Termin für die Parlamentswahlen in Südafrika für 2019 stehe noch nicht fest. Für die Märkte kritisch sei hier wohl eher nur der Urnengang in Argentinien, das Land hat mit der letzten Wahl einen Richtungswechsel vollzogen und absolviere derzeit ein Programm des Internationalen Währungsfonds. „Dies bedeutet, dass speziell Investoren, die strategisch in die Assetklasse Emerging Markets in Lokalwährung investieren wollen, aber noch nicht den richtigen Einstiegszeitpunkt gefunden haben, diese Marktphase nutzen sollten, um entsprechendes Exposure aufzubauen“, so Ploner abschließend.
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