Analyse
07:44 Uhr, 27.10.2023

ENPHASE ENERGY - Die nächste Horrorprognose im Solarsektor!

Man sollte meinen, es sollte niemanden mehr überraschen, dass es im Solarsektor nicht läuft. Tut es aber. Die Umsatzprognose des Solarkonzerns Enphase Energy für das vierte Quartal liegt 50 % unter der Schätzung der Analysten. Die Aktie rauscht weiter nach unten.

Erwähnte Instrumente

  • Enphase Energy Inc. - WKN: A1JC82 - ISIN: US29355A1079 - Kurs: 96,180 $ (Nasdaq)

stock3-Leser wissen, dass es im Solarsektor große Probleme gibt. Der Quartalsbericht von Solaredge zeigte auf, dass es inzwischen nicht mehr nur in den USA nicht läuft, sondern auch Europa große Probleme bereitet. Nur beim deutschen Solarunternehmen SMA Solar scheint die Sonne, zumindest, wenn man den Verantwortlichen Glauben schenken darf. Das fällt umso schwerer, wenn man den gestern nach US-Börsenschluss veröffentlichten Bericht des Hauptkonkurrenten Enphase Energy liest.

Nachfrage in Europa bricht weg

Ein Satz des Enphase-CEOs bringt es auf den Punkt: „Aufgrund der makroökonomischen Bedingungen sank unser Umsatz in den USA im dritten Quartal 2023 um etwa 16 % im Vergleich zum Vorjahr. Unser Umsatz in Europa ging im Vergleich zum Vorjahr um etwa 34 % zurück, was auf hohe Lagerbestände bei unseren Vertriebspartnern und eine nachlassende Nachfrage in unseren Schlüsselmärkten zurückzuführen ist.“

Ein Umsatzrückgang in Europa um mehr als ein Drittel! Das führte in der Gesamtheit zu einem Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13 % auf 551,1 Mio. USD. Analysten hatten Erlöse von 565,8 Mio. USD erwartet. Der bereinigte Gewinn je Aktie traf mit 1,02 USD die Analystenschätzung von 1,01 USD. Gegenüber dem Vorquartal bedeutet das einen Ergebniseinbruch von 30 %. Schockierend war aber einmal mehr die Prognose für das Abschlussquartal 2023. Während der Markt mit einem Umsatz von 579 Mio. USD gerechnet hatte, stellt das Management von Enphase Energy nur 300 bis 350 Mio. USD in Aussicht. Die Unternehmensprognose liegt also mehr als 40 % unter der Analystenprognose!


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Wiederholt hatte ich in meinen Artikeln darauf hingewiesen, dass Anleger sich bei der Analyse nicht nur auf Umsatz und Gewinn konzentrieren sollen, sondern vorrangig auf die Cashflows. Die waren beispielsweise bei Solaredge bereits vor dem Kurssturz negativ. Bei Enphase sind sie noch positiv, aber deutlich eingebrochen. Der operative Cashflow sank von 269,2 Mio. USD im Vorquartal auf 145,86 Mio. USD. Der Free Cashflow brach von 225,24 auf 122,01 Mio. USD ein. Stand Ende September verfügte Enphase Energy über liquide Mittel inklusive schnell veräußerbarer Wertpapiere von 1,78 Mrd. USD. Die Aktie bricht nachbörslich weiter ein und notiert nur mehr um die 80-USD-Marke.

Fazit: "Schlimmer geht immer" lautet aktuell das Motto im Solarsektor. Die Q4-Zahlen von Enphase & Co. dürften sehr schlecht ausfallen. Umso wichtiger werden also zu Jahresbeginn die Ausblicke auf 2024 werden, um die Aktienkurse wieder stabilisieren zu können. Noch sprechen die CEOs nur von temporären Problemen, auch in Europa.

Hinweis: Weitere Artikel zu Aktien aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien findet ihr auf unserer gleichnamigen Themenseite.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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