Emerging Markets: Russland im Zeichen der Eskalation in der Ukraine
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Wien (BoerseGo.de) - Die Aktienmärkte der Schwellenländer zeigten sich zuletzt erstmals seit langem wieder etwas stärker als jene der Industrienationen. Der seit 2011 bestehende Abwärtstrend in der relativen Wertentwicklung von Aktien der Emerging Markets (EM) gegenüber den entwickelten Aktienmärkten ist aber weiterhin voll intakt und eine Trendwende ist noch nicht abzusehen, wie Angelika Millendorfer, Leiterin des Teams Emerging Markets Aktien, im aktuellen Kapitalmarktbericht zu den globalen Emerging Markets (em-report) von Raiffeisen Capital Management schreibt. Chinas Wachstum verliere weiter an Dynamik und auch die Gewinnentwicklung bei den meisten EM-Unternehmen dürfte sich erneut abschwächen. Allerdings stelle sich die Situation für die einzelnen Emerging Markets sehr unterschiedlich dar, heißt es.
Russland habe dabei zuletzt im Zeichen der weiter eskalierenden Situation in der Ukraine gestanden. Für Russland und z.T. auch andere osteuropäische Aktienmärkte seien im Zuge der Ereignisse die Risikoprämien deutlich angestiegen. In Anbetracht der Umstände dürften diese zusätzlichen politischen Risikoprämien (geschätzte 15 bis 20 Prozent) wohl nur langsam wieder zurückgehen. Langfristig bleibe die Region aus Risiko-Ertrags-Sicht aber unverändert attraktiv – sowohl absolut als auch relativ zu anderen Emerging Markets, heißt es weiter.
„Der Rubel ist seit Jahresbeginn etwa zehn Prozent schwächer und das verheißt nichts Gutes für die ohnehin zu hohe Inflation. Die kräftige Zinsanhebung (von 5,5 Prozent auf 7,0 Prozent) Anfang März, um den Rubel zu unterstützen, dürfte wohl vorerst bestehen bleiben, auch wenn der Notenbank angesichts der schwächeren Konjunktur ein tieferes Zinsniveau sicherlich lieber wäre. Am Aktienmarkt ist trotz sehr niedriger und langfristig teilweise sehr attraktiver Bewertungen eine durchgreifende Erholung wohl nur dann zu erwarten, wenn es zu einer zügigen diplomatischen Beilegung des Ukraine-Konflikts kommt“, so Millendorfer.
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