Analyse
10:30 Uhr, 21.02.2023

ELRINGKLINGER - Turnaround-Kandidat für 2023

Ein starkes viertes Quartal hat den Kfz-Zulieferer seine Jahresziele erreichen lassen. Was bedeutet das für die ElringKlinger-Aktie?

Erwähnte Instrumente

  • ElringKlinger AG
    ISIN: DE0007856023Kopiert
    Kursstand: 8,370 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • ElringKlinger AG - WKN: 785602 - ISIN: DE0007856023 - Kurs: 8,370 € (XETRA)

Mit einem Quartalsumsatz in Höhe von 469,2 (Vorjahr 406,1) Mio. EUR übertrafen die Schwaben sogar den bisherigen Rekordwert des dritten Quartals von 464,1 Mio. EUR und konnten dadurch einen neuen Quartalsumsatzrekord ausweisen. Im Gesamtjahr 2022 hat ElringKlinger nach vorläufigen Zahlen mit rund 1,80 (VJ 1,62) Mrd. EUR ebenfalls einen neuen Rekordwert erzielt. Außerdem wuchs das Unternehmen mit 10,7 Prozent stärker als die globale Automobilproduktion, welche 2022 um voraussichtlich 6,7 Prozent zugelegt hat.

Das EBITDA stieg im Schlussquartal auf 57,8 (VJ 33,5) Mio. EUR und das EBIT vervielfachte sich auf 22,7 (VJ 3,6) Mio. EUR. Im gesamten Geschäftsjahr ging das EBITDA auf 174,2 (VJ 216,1) Mio. EUR zurück. Das EBIT landete mit minus 42,2 sogar im roten Bereich. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 102,0 Mio. EUR.

Ziele erreicht

Hohe Wertminderungen und Firmenwertabschreibungen von insgesamt 103,3 Mio. EUR vor allem im zweiten Quartal drückten das Ergebnis ins Minus. Ich hatte darüber in meinem letzten Artikel zu ElringKlinger ausführlich berichtet. Die EBIT-Marge von minus 2,3 (VJ 6,3) Prozent lag im Rahmen der Prognosespanne von minus 3 bis minus 2 Prozent.

Das bereinigte EBIT belief sich auf 61,1 Mio. EUR, was einer Marge von 3,4 Prozent entspricht. Damit wurde der avisierte Zielkorridor von 2 bis 3 Prozent übertroffen.

Auch in Bezug auf die Entwicklung der Nettoverschuldung wurden die Ziele erreicht. Diese wurde auf 364,2 (VJ 369,2) Mio. EUR etwas reduziert und das Verhältnis von Nettoverschuldung zum EBITDA lag mit 2,1 (VJ 1,7) Prozent am unteren Ende der erwarteten Range von 2,0 bis 3,0 Prozent.

Mittel- bis langfristig sieht der Vorstand sein Unternehmen gut positioniert. ElringKlinger verfügt in seinen angestammten Geschäftsfeldern über eine sehr gute Marktstellung und hat sich auf den Wandel weg vom Verbrennungsmotor hin zum Elektroantrieb entsprechend vorbereitet. Für 2022 wird ein leichter Umsatzanstieg und eine Rückkehr in die schwarzen Zahlen erwartet. Der Ausblick auf 2023 wird Ende März mit dem testierten Jahresabschluss für 2022 veröffentlicht.

Fazit: In der zweiten Jahreshälfte des abgelaufenen Geschäftsjahres hat ElringKlinger wieder deutlich besser abgeschnitten als im ersten Halbjahr. Es bleibt abzuwarten, ob das Unternehmen diese Entwicklung auch im laufenden Jahr fortschreiben kann. Sollten sich die Energiepreise stabilisieren und die Lieferkettensituation weiter entspannen, sollte einem positiven Jahresabschluss nicht viel im Weg stehen. Vorsichtige Anleger warten zunächst noch die Entwicklung in den kommenden Monaten ab, wohingegen mutige Anleger bereits jetzt einen Kauf der günstig bewerteten ElringKlinger-Aktie in Erwägung ziehen können.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,80 1,83 1,92
Ergebnis je Aktie in EUR -0,26 0,77 1,10
KGV negativ 11 8
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,13 0,34
Dividendenrendite 0,00 % 1,56 % 4,07 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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