ELRINGKLINGER – Große Abschreibung belastet

• ElringKlinger AG - WKN: 785602 - ISIN: DE0007856023 - Kurs: 7,555 € (XETRA)

Dennoch, auch davor macht die Realität nicht halt, ElringKlinger verdient den Löwenanteil seiner Umsätze mit dem Verbrenner. Steigende Zinsen und ein schrumpfendes Geschäft führen zu einer hohen Sonderabschreibung, die das Eigenkapital belasten wird, aber wie üblich in solchen Fällen nicht Cash-wirksam ist. Wie die steht es um die Aktie von ElringKlinger?

Keine Reaktion

Der Kurs von ElringKlinger reagiert am späten Freitagabend kaum auf die Meldung. Waren vor ein oder zwei Wochen noch schnelle Kursabschläge von 10 % bis 20 % die Regel, scheinen sich die Anleger nun mit schlechten News besser zu arrangieren.

ElringKlinger verfügte per 31.03.22 über ein Eigenkapital in Höhe von 991,8 Mio. EUR. Die Abschreibung in Höhe von 86,1 Mio. EUR ist also zunächst einmal zu verkraften. Die Umsätze von ElringKlinger liegen derweil im Rahmen der Erwartungen. Das bereinigte operative Ergebnis falle, so moniert der Analyst von JPMorgan, jedoch deutlich unterhalb seiner Schätzungen aus und sei gar überraschend im negativen Bereich. Der Analyst wartet jetzt auf Antworten von ElringKlinger, wie lange man in der Verlustzone operieren werde und wann man in die Gewinnzone zurückkehren wird.

Eine Gewinnschätzung, bzw. ein Umsatzziel für das Gesamtjahr, könne der Konzern momentan noch nicht vorlegen. Die Unsicherheiten seien derzeit noch zu groß, so ElringKlinger.

Werden Abschreibungen zur Regel?

Anleger sollten die Problematik der Abschreibungen auch bei anderen Unternehmen berücksichtigen. Ich rechne damit, dass in den kommenden sechs Monaten zahlreiche Sonderabschreibungen ins Haus stehen werden. Unternehmen mit hohem Goodwill in der Bilanz sind besonders gefährdet. Viele Unternehmen werden daher wohl sogar einen Nettoverlust in diesem Jahr ausweisen müssen. Unternehmen die aber operativ ihre Hausaufgaben gemacht haben, sollte das nur temporär belasten.

Fazit: ElringKlinger wird die Abschreibung überstehen. Was mehr belasten dürfte, ist der operative Verlust. Die Aktie ist erstmal kein Kauf. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Aktie zunächst noch zur Schwäche neigt, auch wenn die Erstreaktion am Freitag auf die Zahlen moderat ausgefallen war.

der aktuelle Konsens dürfte bald einen Verlust für 2022 ausweisen!

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