Bei diesen Aktien zieht Hauck & Aufhäuser heute den Stecker
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Erwähnte Instrumente
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- ElringKlinger AG - WKN: 785602 - ISIN: DE0007856023 - Kurs: 7,090 € (XETRA)
- NORMA Group SE - WKN: A1H8BV - ISIN: DE000A1H8BV3 - Kurs: 23,900 € (XETRA)
Heute nun hagelt es von Hauck & Aufhäuser zwei deutliche Abstufungen für ElringKlinger und Norma Group. Bei ElringKlinger stuft man das Kursziel von 20 EUR auf 8 EUR herab und senkt das Rating von Buy auf Hold. Bei Norma Group senkt man das Kursziel von 44 EUR auf 27 EURO und stuft ebenfalls von Buy auf Hold ab.
Hauck & Aufhäuser ist spät dran
Von einer frühen Warnung kann man bei beiden Aktien nicht gerade sprechen. Der Kurs von ElringKlinger befindet sich bereits seit Mitte 2021 im Abwärtstrend und es gab mehrmals warnende Worte aus der Branche. Zudem ist Vorstandschef Dr. Stefan Wolf mitten im Umbauprozess bei ElringKlinger. Die Transformation vom Benzin/Dieselantrieb auf Brennstoffzellen und Elektroantrieb ist in vollem Gange. Man könnte meinen, ein CEO hätte damit alle Hände voll zu tun, doch weit gefehlt. Nebenbei ist Wolf Gesamtmetall-Präsident, Mitglied im VDA, Ehrenvorsitzender der Südwestmetall und hat noch einige weitere Mandate innen. Ich sehe das schon länger kritisch, da ein Umbau wie bei ElringKlinger volle Aufmerksamkeit benötigen würde.
Auch bei Norma Group kamen bereits im September letzten Jahres warnende Worte zu Logistikkosten und Rohstoffpreisen. Norma Group hat aber bewiesen, dass man in der Lage ist, diese Kosten weiterzugeben. Im Q1 meldete man einen leichten Umsatzanstieg um 6,3 %, wobei das Ergebnis unter dem Strich etwa 15 % niedriger ausgefallen war. Nach eigenem Bekunden kann man aber Preiserhöhungen an die Kunden weitergeben und dürfte die Margenseite damit wieder etwas mehr stabilisieren. Nach vorne raus dürften die Margen damit wieder anziehen. Ob dies schon im zweiten Quartal gelingt ist ungewiss, auch wenn im April Preiserhöhungen erfolgten.
Fantasie und Fundamentales
Während bei ElringKlinger, dank Brennstoffzelle und Elektroantrieb, die Investoren etwas mehr auf Fantasie setzen müssen, so liegen bei Norma Group durchaus handfeste Gründe vor, warum die Aktie einen Boden finden sollte.
ElringKlinger ist aktuell noch stärker eine Wette auf einen erfolgreichen Umbau des Konzerns. Das KGV läge nach aktuellen Schätzungen bei rund 10 und sollte im kommenden Jahr deutlich abschmelzen. Prognosen sind hier aber sehr unsicher. Bei hoher Volatilität könnten Umsatzeinbrüche und Ergebnisbelastungen durchaus hoch ausfallen.
Bei Norma Group stellt sich die Lage m.E. etwas entspannter dar, da der Konzern nicht vollständig abhängig vom Autosektor ist. 43 % der Umsatzerlöse erzielte man bereits 2021 außerhalb der Autoindustrie. 24 % davon im konjunkturunabhängigen Bereich Wasserversorgung.
Aktuell wird bei Norma Group ein KGV von ca. 10 für das laufende Jahr erwartet. Für 2023 soll es bei ca. 8 liegen. Aufgrund des breiten Produktmixes und der historisch ansprechenden zweistelligen Margen halte ich privat Norma-Aktien im Depot. Diese scheinen mir auch objektiv betrachtet derzeit die bessere Wahl zu sein. Auch Hauck & Aufhäuser stellt in seiner heutigen Studie die hohe Qualität des Unternehmens noch einmal deutlich heraus, sieht jedoch Risiken aus der Konsumfreude in China.
Bei beiden Aktien dominieren derzeit die Abwärtstrends. Technische Gründe zum Einstieg sind schwer auszumachen. Dennoch können sich interessierte Anleger die Aktie der Norma Group auf ihre Watchlist legen. Im Rahmen einer zyklischen Erholung, im kommenden Jahr sind auch wieder deutlich höhere Kurse drin und man hat hier eine breite Diversifizierung im Geschäftsmodell, welche Risiken tendenziell abfedert.
Der Autor hält Aktien von Norma Group
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