Analyse
07:45 Uhr, 28.06.2023

ELMOS – Waferfabrik wird in die USA verkauft

Nachdem der Deal mit den Chinesen im vergangenen Jahr am Einspruch des Wirtschaftsministeriums gescheitert war, gibt es jetzt einen neuen Anlauf.

Erwähnte Instrumente

  • Elmos Semiconductor SE - WKN: 567710 - ISIN: DE0005677108 - Kurs: 65,100 € (XETRA)

Die deutsche Tochtergesellschaft der amerikanischen Littelfuse soll für die Waferfertigung von Elmos in Dortmund 93 Mio. EUR auf den Tisch legen. Zahlbar sind 37 Mio. EUR sofort, der Rest soll bis zum 31.12.2024 eingehen. Bis zum Jahr 2029 wird Littelfuse Elmos dann zusätzlich weiterhin mit Wafern beliefern, um die Auslastung der Fabrik zu sichern.

Starke Nachfrage und hohe Investitionen

Der EBIT-Beitrag aus dieser Transaktion soll sich kaum auf das Ergebnis im laufenden Jahr auswirken. Daher bestätigt Elmos seine Marge-Guidance von 25 Prozent +/- 2 %-Punkte. In den operativen Cashflow fließt die Kaufpreiszahlung entsprechend positiv ein.

Was die Börse heute stören dürfte, ist die neue Prognose für den operativen freien Cashflow. Dieser soll demnach im Gesamtjahr jetzt negativ ausfallen. Elmos steigert seine Investitionsausgaben auf rund 20 Prozent des Umsatzes. Das dürfte der starken Nachfrage geschuldet sein, die bei Elmos dazu führen könnte, dass man im Verlauf des Jahres seine Prognosen noch einmal nach oben nehmen könnte. Das vermuten zumindest einige Analysten. Warburg schrieb beispielsweise gestern erst, dass die Umsatzprognose von 560 Mio. EUR zu konservativ sein dürfte. Zu den Zahlen zum zweiten Quartal könnte Elmos diese Prognose nach oben setzen.

Der Hintergrund: Die Investitionen dienen insbesondere dem Ausbau der Testkapazitäten. Die Sensoren und Chips, die Elmos ausliefert, werden ab Werk auf Funktion getestet. Das sorgt dafür, dass keine fehlerhaften Sensoren in Fahrzeugen verbaut werden und am Ende auch so beim Kunden landen.

In einem guten Marktumfeld könnte die Börse diese stärkeren Investitionen sogar positiv interpretieren. Schließlich erwartet sich Elmos mehr Wachstum. Aktuell dürfte die Börse aber eher das Negative sehen. Somit dürften die positiven Effekte aus dem Fabrikverkauf durch die neue Cashflow-Prognose entsprechend konterkariert werden.

Fazit: Elmos ist auf Kurs. Mit oder ohne Fabrikverkauf brummen die Geschäfte weiterhin. Die hohen Investitionen dürften Börsianer aber erneut monieren, gerade in dem aktuellen Umfeld. Man darf gespannt sein, was am Ende des Tages überwiegt. Der Verkauf der Fabrik ist jedenfalls klar positiv zu sehen. Der Verkaufspreis fällt sogar etwas höher aus als beim letzten Verkaufsversuch im vergangenen Jahr.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 447,00 561,00 607,00
Ergebnis je Aktie in EUR 4,17 5,58 5,96
KGV 16 12 11
Dividende je Aktie in EUR 0,75 1,07 1,37
Dividendenrendite 1,15 % 1,64 % 2,10 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

Elmos Semiconductor SE-Aktie
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S
    VerkaufenKaufen

Handle Aktien für 0 € Ordergebühren bei SMARTBROKER+

ab 500 € Ordervolumen über gettex, zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen, Steuern und SEC Gebühr. Nutze über 2.500 Aktiensparpläne für 0€ Ordergebühren von A wie Adidas bis Z wie Zoom.

Jetzt Depot eröffnen!

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

Mehr über Sascha Gebhard
  • Swing- und Positions-Trading
  • Newstrading
  • Nebenwerte
Mehr Experten