Kommentar
12:22 Uhr, 21.02.2011

Einkaufsmanagerindizes zeigen ausgelassene Stimmung

1. Der vorläufige Wert für den Gesamteinkaufsmanagerindex (Composite) für Euroland ist im Februar um 1,4 Punkte auf einen Stand von 58,4 Punkten (Reuters Consensus und DekaBank: 56,9 Punkte) gestiegen. Der Index erreicht damit den höchsten Stand seit Mitte 2006. Die Werte des Einkaufsmanagerindex vom Januar und Februar sind ein erster Hinweis dafür, dass unsere gegenwärtige Prognose eines Wachstums des Euroland-Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal von 0,3% im Vergleich zum Vorquartal als eine untere Grenze zu betrachten ist.

2. Die Verbesserung des Einkaufsmanagerindex im Februar ist auf beide im Gesamtindex enthaltenen Sektoren, das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor zurückzuführen. Es war aber vor allem das verarbeitende Gewerbe, dass als treibende Kraft hinter dem guten Auftritt des Gesamt- Index lag. Mit einem Anstieg von 57,3 auf 59,0 Punkte (Reuters-Consensus: 57,3; DekaBank: 57,1) war es die größte positive Überraschung in den Eurolanddaten. Damit erreicht der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe den höchsten Stand seit Juli 2000. Dahinter verblasst etwas die Verbesserung im Dienstleistungssektor. Dort überraschte der Index mit einem Anstieg im Februar von 55,9 auf 57,2 Punkte (Reuters-Consensus: 55,6; DekaBank: 55,7) ebenfalls positiv und liegt nun auf dem höchsten Stand seit Sommer 2007.

3. Mit den vorläufigen Eurolanddaten werden auch vorläufige Zahlen für Deutschland und Frankreich gemeldet. In der nationalen Aufteilung zeigt sich, dass vor allem das deutsche verarbeitende Gewerbe für das gute Abschneiden dieses Sektors in Euroland verantwortlich ist. Mit einem Anstieg des Index für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland auf 62,6 (+2,1 Punkte) erreichte er ein neues Allzeithoch. In Frankreich konnte das verarbeitende Gewerbe hingegen nur leicht auf 55,3 (+0,4 Punkte) zulegen. Die Verbesserung im EWU-Dienstleistungsektor beruht in erster Linie auf Frankreich. Während es Deutschland zu einem leichten Rückgang kam, konnte der französische Index für die Dienstleister deutlich zulegen.

4. Beim Vergleich der Indizes für Euroland mit den deutschen und französischen Zahlen deutet sich für die in zwei Wochen zur Veröffentlichung anstehenden Daten aus dem Rest der EWU-Länder bei den regionalen Indizes für das verarbeitende Gewerbe ein deutlicher Anstieg an. Damit ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass im Februar Italien, Spanien oder auch Irland in den Kontraktionsbereich (unter 50 Punkten) gefallen sind. Im Dienstleistungssektor ergeben sich für die restlichen EWU-Länder ebenfalls deutliche Anstiege. Dies sollte ausreichen, um Spanien und auch Italien aus dem Kontraktionsbereich zu ziehen.

5. Die positive Dynamik der Realwirtschaft in Euroland nimmt ungeachtet der Peripheriekrise zu. Dies zeigen die Einkaufsmanagerindizes für Euroland sehr deutlich. Der Aufschwung in Euroland ist nicht nur intakt, sondern nimmt sogar an Fahrt auf.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 160 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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