Einkaufsmanagerindizes: Eine schöne Überraschung
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Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist offenbar ausgezeichnet. So verbesserte sich der Einkaufsmanagerindex für den Juni von 56,2 auf 60,4 Punkte. Besonders auffällig ist, dass sich die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe trotz des ohnehin schon hohen Niveaus im Mai mit 64,5 Punkten nochmals um einen halben Punkt verbessert hat. Der Lieferzeitenindex hat seinen tiefsten Stand seit der Finanzkrise erreicht. Die Produktion kommt kaum hinterher; nicht zuletzt wegen des Mangels an Vorprodukten, wie beispielsweise der Halbleitermangel in der Autoindustrie. Auch die Stimmung im Dienstleistungssektor hat sich deutlich verbessert und zwar noch stärker als Beobachter dies erwartet hatten: von 52,8 auf 58,1 Punkte. Auffällig ist, dass in beiden Sektoren einer der Haupttreiber die Preiskomponente ist. Die „Wiedereröffnung“ der Wirtschaft führt offenbar an vielen Stellen zu Friktionen, die sich in höheren Preisen niederschlagen. Diese Effekte sollten allerdings vorübergehender Natur sein.
Ähnlich sieht es in der Eurozone als Ganzes aus: Auch hier stiegen die Einkaufsmanagerindizes für die Gesamtwirtschaft und dem Dienstleistungsbereich an und blieben für die Industrie immerhin konstant.
Gleichwohl zeigen die Daten, dass der Aufschwung in Europa endlich da ist. Über den Sommer hinweg sollte sich die Wirtschaft weiter kräftig erholen – dank der stark rückläufigen Entwicklung der Infektionszahlen. Ob die Wirtschaft sich zum Herbst hin wieder eintrübt, hängt maßgeblich von dem Fortschritt der Impfkampagne ab. Hier gibt es aber erfreuliche Fortschritte: was die Anzahl der Geimpften pro 100 Einwohner anlangt, hat die Eurozone inzwischen zu den USA aufgeschlossen.
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