Einkaufsmanagerindizes deuten auf weiter schwaches Wachstum in EM hin

Edinburgh (BoerseGo.de) - Einkaufsmanagerindizes (PMI) gelten als vorlaufende Indikatoren für das Wirtschaftswachstum. Die Volkswirte von Standard Life Investments weisen in ihrem aktuellen „Weekly Economic Briefing“ jedoch darauf hin, dass der Zusammenhang nicht zwingend und absolut ist. Eine Analyse von JP Morgan zeige, dass in den Jahren nach der Krise die Korrelation zwischen ihrem globalen PMI und dem globalen GDP Wachstum nur bei knapp über 0,5 gelegen habe.

Trotz dieses grundsätzlichen methodischen Vorbehalts sieht Chefvolkswirt Jeremy Lawson ein Warnsignal in der anhaltenden Kluft zwischen der Stimmung in den entwickelten Volkswirtschaften und in den Emerging Markets. Dort liege der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe seit zwei Monaten unter 50; mit Brasilien, China, Russland, Südkorea und der Türkei im negativen Bereich. Das aggregierte Wachstum in den Emerging Markets sei derzeit das schwächste seit dem Ende der Finanzkrise. „Eine deutliche Verbesserung werden wir wohl frühestens gegen Ende des Jahres sehen“, so Lawson.

Vor allem Brasilien zeige weiterhin schwache Daten. Das Schrumpfen der brasilianischen Wirtschaft um 1,6 Prozent im ersten Quartal sei vor allem auf die Schwäche von Investitionen und Konsum zurückzuführen. „Das war der erste Rückgang beim Konsum seit die Arbeiterpartei im Jahr 2003 an die Regierung kam. Von einer kontinuierlichen Verbesserung des Lebensstandards bezieht Präsidentin Dilma Rousseff ihre Unterstützung; ihre Popularität liegt jetzt mit 13 Prozent Zustimmung auf einem Rekordtief. Dabei braucht die Regierung Rückhalt, um ihren wirtschaftspolitischen Sanierungskurs durch­zuhalten“, schreibt Lawson.