Einkaufsmanagerindex - Wolken am Horizont<br />
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1. Die Schnellschätzung der September-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Euroland (53,2 Punkte) wurden heute bestätigt. Gleichzeitig wurden die nationalen Indikatoren veröffentlicht. Diese weisen ein äußerst heterogenes Bild auf. Während es zu merklichen Rückgängen in den großen Ländern der Eurozone kam, allen voran in Frankreich, behaupteten sich die kleinen Länder mit Anstiegen.
2. Der Rückgang des deutschen Indikators auf 54,9 Punkte lag im Rahmen der Erwartungen (Reuters: 55,0 Punkte; DekaBank: 54,8 Punkte). Gleichwohl verbergen sich hinter diesen Zahlen interessante Details, die sich nahtlos in das aktuelle Konjunkturbild einfügen. Die eher lagebezogenen Komponenten erweisen sich als robust: So hat sich die Produktionskomponente auf hohem Niveau sogar geringfügig verbessern können. Einen stärkeren Anstieg gab es sogar bei der Beschäftigungskomponente. Das unterstreicht die immer noch gute Verfassung der deutschen Volkswirtschaft. Nach vorne gewandt ergeben sich einige Fragezeichen. So gab insbesondere die Auftragseingangskomponente spürbar und schneller als in den Vormonaten nach. Mit einem Wert von nur noch 53,4 Punkten liegt sie auf dem niedrigsten Stand seit September 2005. Die immer noch hohe Produktions- und die rückläufige Auftragskomponente erklären auch den niedrigen Stand der Auftragsbestände: Es wird derzeit mehr produziert als an Aufträgen neu hereinkommt.
3. Es ziehen Wolken am Konjunkturhimmel auf, doch keiner weiß bislang, ob sie sich zu einem Gewitter aus Finanzmarktturbulenzen und Eurostärke auftürmen oder nur über uns hinweg ziehen werden. Ausläufer bekommen wir indes wohl zu spüren und sie sind es auch, weshalb derzeit die Konjunkturprognosen nach untern revidiert werden. Das moderate Ausmaß der Abwärtsrevisionen deutet aber darauf hin, dass das Gros der Prognostiker bislang nur von Sturmausläufern und nicht von größeren Unwetterschäden ausgeht. Diese Gelassenheit beruht darauf, dass die wichtigen Indikatoren sich bislang noch im Einklang mit einer normalen Abkühlung der Konjunktur nach ihrem Hochpunkt im vergangenen Jahr stehen. Doch umso genauer ist in den kommenden Wochen auf die Frühindikatoren zu achten: Sollte es zu einer beschleunigten allgemeinen Eintrübung der Stimmungsindikatoren kommen, könnte die Wachstumsverlangsamung auch stärker ausfallen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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