Kommentar
12:21 Uhr, 01.12.2005

Einkaufsmanagerindex - Unternehmen etwas vorsichtiger

1. Die Einkaufsmanagerindizes (EMI) des verarbeitenden Gewerbes in Euroland haben sich im November überwiegend weiter verbessert. Der Eurolandindex stieg erwartungsgemäß von 52,7 auf 52,8 Punkte. Der deutsche Einkaufsmanagerindex verschlechterte sich dagegen von 53,2 auf 52,7 Punkte (Reuters-Median und DekaBank: 53,0 Punkte).

2. Der Rückgang des deutschen Einkaufsmanagerindex kam nicht ohne Vorwarnung, denn die entsprechenden Komponenten des ifo-Konjunkturtests gaben Warnsignale. Von den in den Gesamtindex eingehenden Teilkomponenten konnte sich allein die Produktionskomponente leicht verbessern. Der Rückgang der Auftragseingangskomponente erfolgte nach dem starken Anstieg im Vormonat von einem hohen Niveau aus und sollte nicht beunruhigen, denn die Auftragsbestände wurden sogar besser als im Vormonat beurteilt. Auch die leichte Abschwächung der Auslandsaufträge ist eher als eine Normalisierung zu werten. Im Zweimonatsdurchschnitt nahm die Komponente der Exportorders sogar nochmals leicht zu und verspricht weiterhin gute Exportgeschäfte im Vorjahresvergleich. Die Beschäftigungskomponente sank ebenfalls, blieb aber oberhalb der kritischen Expansionsschwelle von 50 Punkten.

3. Der eigentliche Wermutstropfen sind die steigenden Inputpreise. Zwar konnten die Unternehmen der Umfrage nach auch die Outputpreise erhöhen, aber nicht im gleichen Ausmaß. Der Druck auf die Margen hat sich damit erhöht.

4. Alles in allem ist die Botschaft des Einkaufsmanagerindex trotz des leichten Rückgangs immer noch positiv. Dem verarbeitenden Gewerbe geht es weiterhin gut, die laufende Produktion wird besser beurteilt und die Auftragsbücher sind immer noch gut gefüllt. Es ist aber auch kein Beinbruch, wenn sich die wirtschaftliche Entwicklung nun wieder etwas moderiert, denn das Wachstum im vergangenen Quartal von 0,6 % qoq ist auf Dauer nicht durchzuhalten; immerhin betrug es das Doppelte des langfristig erzielbaren Potenzialwachstums.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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