Einkaufsmanagerindex mit weniger Euphorie als bei der ifo-Umfrage
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1. Der Einkaufsmanagerindex für das deutsche verarbeitende Gewerbe hat sich im September nur leicht von nach oben korrigierten 58,3 Punkten auf 58,4 Punkte verbessert. Zwar waren die von Reuters befragten Volkswirte von einem leichten Rückgang auf 58,0 Punkte ausgegangen, doch nach der starken ifo- Vorlage hätte unserer Ansicht nach mehr drin sein müssen (DekaBank: 59,2 Punkte). Erwartungsgemäß sank der französische Einkaufsmanagerindex (56,0 Punkte), während der Indikator für die Eurozone auf dem aufwärts revidierten Vormonatsniveau verharrte (56,6 Punkte).
2. Die Verbesserung des deutschen Einkaufsmanagerindex ging allein auf die stark angestiegene Auftragseingangskomponente zurück, die wohl noch einmal von Impulsen aus dem Ausland profitieren konnte. Alle anderen Komponenten, die in den Gesamtindikator eingehen, waren zum Teil deutlich rückläufig. So verschlechterten sich die mit Blick auf Inputfaktoren der Produktion interessanten Indikatoren der Zulieferzeit von Vorprodukten und der Lagerbestand an Vormaterialien ausgehend von ihren hohen Niveaus merklich. Das deutet darauf hin, dass sich die überhitzte Produktionstätigkeit etwas abkühlt.
Entsprechend hat sich auch der Teilindikator der Produktion etwas eingetrübt. Die Beschäftigungsentwicklung wird zwar nur geringfügig aber immerhin zum dritten Mal in Folge schlechter als im Vormonat beurteilt.
3. Seit Jahresbeginn wird in Deutschland eine Diskussion darüber geführt, ob das ifo Geschäftsklima den konjunkturellen Aufschwung überzeichnet. Blickt man auf das Wachstum der Produktion oder des Bruttoinlandsprodukts, scheint dies klar zu sein. Doch es deutet sich inzwischen auch im Vergleich zu dem Einkaufsmanagerindex eine zu euphorische Stimmung der ifo-Umfrage – genauer der ifo Lagebeurteilung im verarbeitenden Gewerbe – an. Mit einer Korrektur der hohen ifo Lagebeurteilung des verarbeitenden Gewerbes ist daher, aber auch vor dem Hintergrund der gesunkenen ifo Geschäftserwartungen, zu rechnen.
4. Alles in allem sehen wir uns in unserer Diagnose bestärkt, dass der vorläufige Zenit des Aufschwungs in Deutschland hinter uns liegt, und das zweite Halbjahr uns zwar gute aber geringere Zuwachsraten der gesamtwirtschaftlichen Aktivität bringen wird.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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