Einkaufsmanager: Deutschland gerät in den Sog der Euro-Krise
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London (BoerseGo.de) - Die vom Londoner Finanzdienstleister Markit veröffentlichte Indikator zur Wirtschaftsstimmung in Deutschland ist im April enttäuschend ausgefallen. Das anhaltend schlechte Geschäftsklima in den Euro-Krisenländern scheint die bislang so resolute deutsche Wirtschaft scheinbar endgültig in seinen Bann zu ziehen.
So gab den Angaben zufolge der saisonbereinigte Markit Flash Deutschland Composite Index Produktion binnen Monatsfrist 1,8 Punkte auf 48,8 Zähler nach und sank damit wieder unter die neutrale Wachstumsmarke von 50 Punkten. Tiefer hatte der Index zuletzt im Oktober 2012 notiert.
Der erste Rückgang der Industrieproduktion seit Jahresbeginn fiel etwas stärker aus als der Rückgang der Geschäftstätigkeit im Servicesektor. Dieser schrumpfte erstmals seit fünf Monaten wieder leicht, so dass der Index Geschäftstätigkeit mit 49,2 Punkten auf den tiefsten Wert seit sechs Monaten zurückging.
„Nachdem die deutsche Wirtschaft schon in den letzten drei Monaten geschwächelt hat, hat sie im April erstmals seit Ende 2012 wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Da es beim Neugeschäft sowohl in der Industrie als auch im Servicesektor im April wieder stärker bergab gegangen ist als im März, dürfte ein mögliches BIP-Wachstum auf das erste Quartal 2013 beschränkt bleiben“ vermutet Markit-Ökonom Tim Moore.
Die nachlassende Nachfrage war laut Markit hauptsächlich auf das gedämpfte Geschäftsklima in der Eurozone zurückzuführen. So fuhren die Kunden ihre Investitionen wegen der unsicheren Wachstumsaussichten in Südeuropa zurück. In der Industrie hätten überdies Lagerabbau-Bemühungen niedrigere Produktionsanforderungen nach sich gezogen, so die Umfrageteilnehmer. Gleichzeitig sorgten die gedrosselten Einkaufsaktivitäten und die gedämpfte Nachfrage nach Vormaterialien für eine weitere Entspannung der Liefersituation, was die Einkaufspreise in der Industrie kräftig purzeln ließ.
Der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Eurozone stagnierte im April bei 46,5 Punkten, wie Markit weiter mitteilte. Damit befindet sich die Euro-Wirtschaft aber weiterhin tief im Abwärtsmodus. Während die Daten zur deutschen Wirtschaft -wie beschrieben- enttäuschten, hat sich die Stimmung der Unternehmen in der zweitgrößten Euro-Volkswirtschaft Frankreich im April unerwartet aufgehellt.
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