Eine neue Phase im Investmentzyklus?
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die jüngste Marktkorrektur bietet Chancen, denn noch ist das Marktumfeld für risikoreiche Assets günstig. Dies mag der Auftakt zu einer neuen Phase im Investmentzyklus sein: ein stärker wachstumsorientiertes Umfeld, in dem Aktien Anleihen deutlich übertreffen werden, wie die Experten von ING Investment Management im aktuellen „Marketexpress“ schreiben.
Trotz der Verunsicherung am Markt, was die weitere Geldpolitik der Fed betreffe, sei die Botschaft der US-Zentralbank unmissverständlich: Quantitative Easing (QE) werde erst enden, wenn Wachstum oder Inflation sich beschleunigt. Außer in dem höchst unwahrscheinlichen Fall, dass die Inflation über den Zielwert der Fed hinausschieße, sei das ein für riskante Vermögenswerte – insbesondere Aktien – günstiges Umfeld. Doch nicht nur ein verlangsamtes Wachstum und eine rückläufige Arbeitsmarktdynamik könnten für eine Fortsetzung der QE sprechen, sondern auch ein deutliches Unterschreiten des Inflationsziels der Fed. Letzteres sei – angesichts der aktuellen Trends bei Kerninflation sowie Rohstoffpreisen und Löhnen – in der Tat sehr viel wahrscheinlicher als ein sprunghafter Anstieg der Inflation über die nächsten sechs bis zwölf Monate, heißt es.
„Eine ausgewogenere Einschätzung der mit QE verbundenen Risiken sowie die Einsicht, dass eine Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik erst dann stattfindet, wenn es dafür wirklich gute Gründe gibt, dürfte vorerst weiterhin günstig sein für Risiko-Assets. Dies sollte zumindest eine partielle Umkehr der jüngsten Marktkorrektur anstoßen. Die entscheidende Frage für Investoren lautet nun: Wie geht‘s weiter nach der Korrektur? Wird „Normalisierung“ demnächst bedeuten, dass die Märkte sich wieder den Investmentthemen der letzten Jahre zuwenden oder beginnt eine ganz neue Phase im Investmentzyklus?“, so ING Investment Management weiter.
Sofern Anleger die jüngste Volatilität an den Märkten nur als vorübergehende Erscheinung betrachteten, aber weiterhin auf die Politik des „leichten Geldes“ vertrauten, dann könnte die Jagd nach Rendite und Einkommen munter weitergehen. Davon würden sowohl Anleihen als auch Aktien profitieren: Vor allem aktienähnliche Bonds wie Investment Grade und Hochverzinsliche sowie anleiheähnliche Aktien, also defensive Sektoren wie Healthcare und Konsummassengüter. Es sei durchaus möglich, dass sich das ‚Normalniveau‘ nach der Korrektur auf einem etwas anderen Level einpendele. Die jüngsten Turbulenzen haben vor Augen geführt, wie sensibel bestimmte Marktsegmente auf die Aussicht einer höheren Realverzinsung reagierten. Hier seien insbesondere jene Segmente genannt, die in den letzten Jahren die größten Zuflüsse verzeichneten, in den Portfolios am stärksten übergewichtet sind bzw. gegenüber Cash oder anderen Assets mit den geringsten Risikoaufschlägen notieren, heißt es.
„Auch wenn noch keine Aussicht auf höhere Realzinsen besteht, sollte man bei einkommensgenerierenden Assets künftig auf etwas höhere Risikoprämien drängen. Immerhin besteht eine zumindest 50%ige Wahrscheinlichkeit, dass Normalisierung am Markt eine stärkere Wachstumsorientierung bedeuten wird. Dazu trägt auch die Erholung der Weltkonjunktur bei, die sich – unter Führung der entwickelten Märkte – auf Jahressicht abzeichnen sollte. In diesem Umfeld dürften Aktien Anleihen deutlich übertreffen und zyklische Sektoren Renditewerte übertrumpfen“, so der „Marketexpress“.
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