Kommentar
18:33 Uhr, 20.01.2022

Ein teures Missverständnis: Realzinsen

Realzins hier, Realzins dort – man hört vom Realzins ständig und der Begriff wird ganz selbstverständlich verwendet. Das führt häufig zu teuren Missverständnissen. Gerade bei Gold und Währungen spielt der Realzins eine wichtige Rolle – wenn man den richtigen nimmt.

Ganz allgemein weiß jeder, was ein Realzins ist. Es ist der Zins nach Abzug der Inflation. So einfach der Begriff definiert ist, so problematisch ist die Anwendung. Denn von welchem Zins wird die Inflation abgezogen? Ist es der Leitzins? Der Einlagensatz? Die Rendite von Staatsanleihen? Es gibt unzählige Zinssätze, von denen man eine Inflationsrate abziehen kann. Um die Sache noch zu erschweren, gibt es auch eine ganze Reihe an Inflationsraten. Es gibt die Verbraucherpreise, es gibt die Kernrate, Produzentenpreise und viele weitere. Am Ende gibt es so viele Kombinationen, dass man gar nicht weiß, auf welchen Realzins sich derjenige, der davon redet, bezieht.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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