Kommentar
13:50 Uhr, 28.04.2005

Ein Frühlingshauch weht über den Arbeitsmarkt<br />

1. Die milde Witterung im April hat sich auch auf dem Arbeitsmarkt positiv niedergeschlagen. Die durch den überaus kühlen März verzögerte Frühjahrsbelebung weht im April wie ein Frühlingshauch über den deutschen Arbeitsmarkt. Nach drei Monaten mit Arbeitslosenzahlen von über fünf Millionen ist im April die Anzahl der registrierten Arbeitslosen um 208 Tausend Personen (gegenüber dem Vormonat) auf 4,968 Millionen Personen zurückgegangen. Auch saisonbereinigt ist erstmals seit 15 Monaten ein Rückgang zu verzeichnen; dieser fiel mit 79.000 Personen ungewöhnlich hoch aus, da der außergewöhnliche Witterungsverlauf von Februar bis April vom Saisonbereinigungsverfahren nicht ausreichend berücksichtigt werden konnte. Nach dem Rekordhoch vom März mit 4,968 Millionen sank die saisonbereinigte Anzahl der Arbeitslosen im April auf 4,889 Millionen Personen. Trotzdem stellen diese Zahlen keine Entwarnung für den deutschen Arbeitsmarkt dar. Die die Statistik erhöhenden Effekte, die durch die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zum Arbeitslosengeld II (ALG II) entstanden sind, werden sich durch die gedämpften Konjunkturerwartungen langsamer abbauen, als es wünschenswert wäre. Neben den witterungsbedingten Wiedereinstellungen auf der Ebene der Außenberufe wurde auch die Abmeldung aus der Arbeitslosigkeit in die sonstige Nichterwerbstätigkeit aufgrund von Meldeversäumnissen aufgeführt. Hierunter fallen auch die Personen aus der Arbeitslosenstatistik, die früher Arbeitslosenhilfe bezogen haben, aber wegen der Anrechnung von Einkommen von Haushaltsangehörigen kein Arbeitslosengeld II bekommen und sich seit drei Monaten nicht mehr beim Arbeitsamt gemeldet haben.

2. Die nichtsaisonbereinigte Arbeitslosenquote ist im April auf 12,0 % zurückgegangen, nachdem sie im März 12,5 % betragen hatte. Die von Saisonschwankungen bereinigte Quote ging von 12,0 % auf 11,8 % zurück.

3. Ebenfalls heute wurde die Zahl der Erwerbstätigen für den Monat März bekannt gegeben. Der Beschäftigungsaufbau hat sich weiter, wenn auch etwas verhaltener fortgesetzt. Das dürfte witterungsbedingte Ursachen haben, der März war außergewöhnlich kalt und schneereich, so dass die Außenberufe nicht im normalen Umfang in die Erwerbstätigenstatistik Einlass fanden. Die saisonbereinigt für den März gemeldeten 38,97 Millionen Personen stellen den höchsten Stand an Erwerbstätigen seit September 2002 (38,98 Millionen) dar. Nichtsaisonbereinigt ist die Anzahl der Erwerbstätigen gegenüber dem Vorjahr um 164.000 Personen auf 38,656 Millionen angestiegen. Bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten setzt sich der Rückgang jedoch weiter fort, wenn auch nicht mehr so stark wie in den vorangegangenen Monaten, der Rückgang hat sich tendenziell verlangsamt.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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