Kommentar
15:10 Uhr, 17.06.2024

Ein Boom für die Börse, nicht für den Arbeitsmarkt

In den vergangenen Jahren hat sich etwas Fundamentales verändert. Eine Krise folgt der nächsten. Das hat Folgen für die Wirtschaft. Es wird viel investiert und der Boom kommt am Aktienmarkt an, nur nicht am Arbeitsmarkt.

Seit 2020 mangelt es nicht an Krisen. Zuerst legte die Pandemie Schwachstellen in den Lieferketten offen. Nach jahrelanger Optimierung der Lieferketten, um Kosten zu sparen, erkannten Regierungen und Unternehmen, dass optimale Kosten nicht gleichbedeutend mit Widerstandsfähigkeit sind. Es macht Sinn, einen Teil der Produktion ins Inland oder nahe Ausland zu verlegen. Die gleiche Schlussfolgerung folgt aus dem Konflikt mit China. Nicht nur die USA gehen auf Konfrontationskurs. In einzelnen Bereichen reagiert auch die EU.

Die Pandemie ist zwar Geschichte, aber der Konflikt mit China setzt sich fort. Dann kam der Ukrainekrieg. Besonders in Europa war der Schock groß. Energie war plötzlich ein knappes Gut. Auch hier war die Schlussfolgerung eindeutig. Man muss diversifizieren und sich am besten eigenständig versorgen können.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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