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Kommentar
10:14 Uhr, 21.08.2025

Ein Angebot. das man nicht ablehnen kann. ;-)

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Haben Sie sich auch darüber gewundert, dass Trump In der Causa Intel so schnell von Beschimpfung zu Lobpreisung übergegangen ist? Die 180 Grad Wende hat sich letzte Woche vollzogen. Vorher hatte Trump noch auf Lip-Bu Tan geschimpft und seinen Rücktritt gefordert. Plötzlich war er voll des Lobes für den CEO von Intel. Dazwischen lag ein Treffen, und da konnte Team-Trump Lib- Bu Tan davon überzeugen, dass mitspielen bekömmlicher sein dürfte. Am Dienstag ließ der Intel-CEO dann die Katze aus dem Sack.

Intel ist nicht erst seit gestern in der Bredoullie. Das einstige Flaggschiff der US-Chipindustrie hat schon vor Jahren den Anschluss verpasst. Der Aktienkurs hat seit dem 60% seines Wertes verloren, der CEO wurde mehrfach ausgewechselt. Der KI-Hype ist an dem ehemaligen Primus vollständig vorbeigelaufen. Die Firma ist weiterhin angeschlagen.

Donald Trump sparte nicht mit Kritik am CEO Lip-Bu Tan bis hin zu Rücktrittsforderungen. Dann gab es ein Treffen zwischen den beiden und seitdem ist Donald Trump voll des Lobes für den Intel CEO. Er preist ihn als tollen Kerl und erfolgreichen Unternehmensführer. Jetzt wurde klar warum: Lib-Bu Tan hat ein Angebot angenommen, das er nicht ablehnen konnte.

Team Trump konnte den Intel CEO davon „überzeugen“, dass im Gegenzug für staatliche Aufträge und Förderungen im Gegenwert von 11 Mrd. US-Dollar eine Überschreibung von Aktien im selben Gegenwert angebracht ist. Das hat der CEO von Intel dann auch so verkündet, wir hatten in diesem Marktkompass darüber berichtet. Das ist ein Versuch, aber gut möglich, dass er Schule macht. Besonders pikant: Die Förderung hat die Biden Administration beschlossen. Team Trump möchte jetzt gerne den Gegenwert davon in Form von Aktien kassieren. Chupze muss man haben.

Es ist nur logisch, dass die US-Regierung so einen Testballon bei Intel steigen lässt. Alle wissen: Das Unternehmen ist angeschlagen, nicht erst seit Trump den CEO öffentlich zum Rücktritt aufgefordert hat. Wer mit dem Rücken zur Wand steht, ist für derartige Avancen empfänglicher. Jetzt sucht der CEO Lip-Bu Tan nach Formulierungen dafür, warum er der US-Regierung zehn Prozent der Firma überschreiben will. Das ging zuletzt noch etwas holprig von statten, aber die Sachlage ist eindeutig: Die Beteiligung an Intel wird mit den Subventionen verrechnet, die die Biden Regierung Intel avisiert hat.

Da drängt sich die Frage auf, wie das weitergeht: Wer staatliche Aufträge erhält muss Anteile seiner Firma hergeben? Das scheint nur die Variante für angeschlagene Firmen zu sein. Bei starken Unternehmen geht das anders, und zwar so: Für Exportgenehmigungen werden Umsatzanteile eingefordert. So ist es zuletzt geschehen bei NVIDIA und AMD. Konkret sollen die Firmen 15% ihrer Umsätze abgeben für Exporte nach China im Gegenzug zur Lockerung von Exportbeschränkungen. Das sind die Deals des Teams Trump also die Methoden der US Regierung Geld zu beschaffen. Das Staatsdefizit ist so groß, dass Akteure gezwungen werden mitzumachen, wenn sie weiter Geschäfte machen wollen. Versicherungen werden auch noch an die Reihe kommen.

Wenn die Beispiele Schule machen, werden in den nächsten Jahren immer mehr Firmen Anteile oder Umsatz an die US-Regierung abtreten müssen. Einige scheinen das schon verstanden zu haben, Lib-Bu Tan ist nicht der einzige CEO, der zuletzt durch eine 180 Grad Wende aufgefallen ist. Marc Zuckerberg und Jeff Bezos sowieso, Elon Musk schon zwei Mal.

Geht der Plan auf, könnte Trump mit der Methode das Staatsdefizit auf Größenordnungen drücken, die sich wieder händeln lassen. Wir greifen das Thema im nächste Woche Montag im Bernecker Börsenkompass noch einmal auf.

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