DWS - Markteinschätzung Renten
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In den USA gewannen im November die positiven Nachrichten zur wirtschaftlichen Entwicklung die Oberhand: Ein von 3,8 % auf 4,0 % (annualisiert) nach oben revidiertes BIP-Wachstum im 3. Quartal, gestiegene Unternehmensinvestitionen, bessere Daten vom Arbeitsmarkt, robuste Einzelhandelsumsätze, nach oben zeigende Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter und ein relativ stabiler Immobiliensektor forcierten die Diskussion darüber, ob die Konjunktur bereits ihre Talsohle erreicht hat, und gaben Anlass zu Optimismus. Nachdem das Schlimmste überstanden sei, sehen einige Analysten die größte Volkswirtschaft der Welt bereits wieder auf solidem Erholungskurs. Warnende Stimmen, die auf die Gefahr einer Wachstumsabschwächung im 4. Quartal dieses Jahres hinweisen, sind in den Hintergrund getreten. Dass Skepsis aber weiterhin angebracht ist, zeigte die schlechter als erwartet ausgefallene Entwicklung des nationalen Einkaufsmanager-Index im verarbeitenden Gewerbe Anfang Dezember.
Die insgesamt festeren volkswirtschaftlichen und Unternehmenszahlen sowie die Aktienmarkt-Entwicklung sind nicht ohne Wirkung auf den US-Rentenmarkt geblieben, d.h. der Renditeanstieg hat zu Kursverlusten geführt. Im Dezember könnte der Markt noch ein wenig leichter bis seitwärts tendieren.
In der Eurozone deuten die meisten Daten auf eine anhaltende Wachstumsschwäche hin. Zudem dämpfen die Haushaltsprobleme in den großen EWU-Ländern und die drohenden Steuer- und Abgabenbelastungen in Deutschland die konjunkturelle Zuversicht. Die Europäische Zentralbank hat am 5. Dezember den erwarteten Zinsschritt gemacht - und zwar den großen mit einer Senkung um 50 Basispunkte auf 2,75 % -, wobei ihr die Aussicht auf rückläufige Inflationszahlen die Entscheidung erleichtert hat.
Die Zinssenkung dürfte zunächst zu Gewinnmitnahmen führen. Auf 3-Monats-Sicht könnte es zu einem weiteren Renditerückgang und damit steigenden Kursen am Anleihemarkt, vor allem am kurzen Ende, kommen. Risiken gehen von einer sich verstetigenden Konjunkturerholung in den USA aus.
Auch wenn der Euro am 2. Dezember auf ein Monatstief von 0,9870 US-Dollar gefallen war, könnte die Einheitswährung moderat stärker tendieren und auf Sicht von sechs Monaten leicht über Parität stehen.
Quelle: DWS
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