DWS - Markteinschätzung Japan
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Nach einem überraschend starken BIP-Wachstum im 3. und nach oben gesetzten Zahlen für das 1. und 2. Quartal verzeichnete die japanische Volkswirtschaft im bisherigen Jahresverlauf eine unerwartet robuste Konjunktur-Erholung. Auch wenn das Wachstum im laufenden Quartal schwächer ausfallen wird, könnte das Gesamtjahr statt mit einem prognostizierten BIP-Minus von 0,5 % mit einem Rückgang um nur 0,1 % abschließen.
Das mag zwar ein wenig tröstlich sein, ändert aber nichts an der schwierigen wirtschaftlichen Lage des Inselreiches: Die Arbeitslosenquote ist im Oktober auf die Rekordmarke von 5,5 % gestiegen, und die Industrieproduktion hat sich um 0,3 % gegenüber dem Vormonat reduziert. Gleichzeitig zeigten die Preisdaten für das gesamte Land im Oktober und für die Region Tokio im November ein Anhalten der Deflation. Diese Zahlen und vor allem auch die anämische Binnennachfrage könnten auf eine deutliche Abschwächung gegen Ende dieses Jahres und ein neuerliches Abgleiten in die Rezession im ersten Halbjahr des kommenden Jahres hindeuten.
An Tokios Börse ging es zunächst kräftig bergab, am 13. November notierte der 225 führende Werte umfassende Nikkei-Index auf einem 19-Jahres-Tief. Ein Grund waren Anzeichen, dass die Banken gezwungen sind, die Kreditlinien von angeschlagenen Schuldnern zu kürzen. Folglich mussten vor allem Banktitel und Aktien verschuldeter Unternehmen Einbußen hinnehmen. Anschließend hat Kabuto-cho von den Gewinnen an Wall Street und der besseren Stimmung im Technologiebereich profitiert; der Monatsultimo-Stand von 9.216 Punkten markierte ein 2-Monats-Hoch.
Während von der Makroseite wenig Positives vermeldet werden kann, ist auf der Mikroseite auch Zuversicht auszumachen. Jedenfalls haben sich die Halbjahresberichte der Unternehmen weiterhin ohne böse Überraschungen präsentiert, teilweise ist vor allem bei exportorientierten Gesellschaften von Gewinnsteigerungen berichtet worden (v.a. Technologie, Automobile, Maschinenbau).
"Rettungsanker" bleibt also - wieder einmal - die Auslandsnachfrage. Mit einer konjunkturellen Erholung vor allem in den USA und einem schwächeren Yen verbinden sich Hoffnungen auf eine Technologie-Rally am Jahresende.
In dieser labilen Situation kommt der Titelauswahl höchste Bedeutung zu. Das Management des DWS Japan-Fonds fährt weiterhin einen ausgeprägten Stock Picking-Ansatz und versucht, die Qualitätstitel des Marktes heraus zu filtern.
Quelle: DWS
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