Dürr wird Jahresziel nicht erreichen
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Das abgelaufene Quartal verlief für den im SDax gelistete Automobilzulieferer Dürr schlechter als erwartet. Der Vorstand hat seine Prognosen für das Gesamtjahr daher zurückgeschraubt.
In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres ging der Umsatz des Konzern um 15 % auf 756,8 Millionen und damit stärker als erwartet zurück (Vj. 889,9 Millionen Euro). Der Auftragseingang verringerte sich gleichzeitig auf 856,4 Millionen Euro (Vj. 864,8 Millionen Euro). Die Brutto-Marge verbesserte sich deutlich auf 19,4 Prozent, verglichen mit 16,9 Prozent im Vorjahreszeitraum. Der erhebliche Umsatzrückgang insbesondere in den USA konnte damit jedoch nicht vollständig kompensiert werden.
Weitgehend unveränderte Funktionskosten für Verwaltung und Vertrieb von 123,3 Millionen Euro (Vj. 122,4 Millionen Euro) und gestiegene Zinsaufwendungen von 18,5 Millionen Euro (Vj. 11,0 Millionen Euro) führten zu einem negativen Ergebnis vor Steuern (EBT) von -6,7 Millionen Euro. Im Vorjahr konnte noch ein Vorsteuergewinn von 9,0 Millionen Euro ausgewiesen werden. Die nicht fortgeführten Aktivitäten beinhalten die aufgelaufenen Ergebnisanteile des Geschäftsbereichs Development Test Systems (DTS) und der Premier-Gruppe, sowie den Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf von Premier im Juni in Höhe von insgesamt 13,6 Millionen Euro. Der Halbjahresüberschuss erhöhte sich dadurch auf 6,3 Millionen Euro (Vj. 5,2 Millionen Euro).
Für das nächste Jahr geht Dürr von einem weiterhin schwachen Investitionsverhalten der Automobilindustrie aus. Für den Unternehmensbereich Paint and Assembly Systems werde daher im Rahmen von "FOCUS" ein umfassendes Restrukturierungsprogramm aufgelegt mit dem Ziel, den Break Even in den einzelnen Bereichen deutlich zu senken. Das Geschäftsmodell soll zukünftig verstärkt auf die Wachstumspotenziale bei der Modernisierung bestehender Anlagen, im Nachrüstgeschäft und bei anspruchsvollen Service-Leistungen ausgerichtet werden.
Das Restrukturierungsprogramm bei Paint and Assembly Systems sei mit einem Gesamtaufwand von 40 bis 50 Millionen Euro angesetzt. Im Gegenzug rechnet Dürr ab 2006 mit jährlichen Einsparungen bei Personalaufwendungen und Sachkosten in ähnlicher Größenordnung. Konzernweit sei ein Abbau von 800 Stellen bis Mitte 2006 vorgesehen. Der Abbau erfolge mit Schwerpunkt in Nordamerika. Bis Ende Juli seien bereits 100 Stellen abgebaut worden.
Aufgrund der schwachen Entwicklung im ersten Halbjahr geht Dürr davon aus, dass bisherige Jahresziel nicht mehr erreichen zu können. Maßgeblich dafür seien ein deutlich unter den Erwartungen liegender Umsatz- und Ergebnisbeitrag der Division Paint and Assembly Systems und die geplanten Restrukturierungsaufwendungen. Ursprünglich hatte Dürr ein Vorsteuerergebnis für die fortgeführten Aktivitäten von mehr als 18,6 Millionen EUro in Aussicht gestellt.
Nach Abschluss des 18 Monate laufenden Gesamtprojekts "FOCUS" soll der Konzernumbau abgeschlossen sein und eine derart verschlankte Dürr Gruppe eine Vorsteuermarge von mindestens 4 Prozent und eine EBITDA-Marge von 8 Prozent erwirtschaften. Das Restrukturierungs- und Finanzierungskonzept soll in den nächsten Wochen weiter detailliert und Ende September vorgestellt werden.
Desweiteren teilte Dürr mit, dass der Vorstandsvorsitzende Stephan Rojahn zum 31.12.2005 auf eigenen Wunsch aus dem Unternehmen ausscheiden wird. Ralf Dieter, seit 1. Januar 2005 im Vorstand der Dürr AG und gleichzeitig Vorstandsvorsitzender der Carl Schenck AG, wurde am Mittwochabend vom Aufsichtsrat mit Wirkung vom 1. Januar 2006 zum Vorsitzenden des Vorstandes der Dürr AG bestellt.
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