Analyse
10:25 Uhr, 08.08.2024

DÜRR - Es gibt sie noch, die guten Zahlen aus der Industrie!

Dürr ist vor allem für seine Lackieranlagen bekannt, aber auch in der Diagnosetechnik und Holzbearbeitung tätig. In einer Phase vieler Gewinnwarnungen sticht Dürr heute mit guten Zahlen heraus.

Erwähnte Instrumente

  • Dürr AG
    ISIN: DE0005565204Kopiert
    Kursstand: 20,920 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Dürr AG - WKN: 556520 - ISIN: DE0005565204 - Kurs: 20,920 € (XETRA)

Dürr erwirtschaftet fast die Hälfte des Konzernumsatzes mit der Automobilbranche, die bekanntlich etwas in der Krise steckt. Dennoch konnte Dürr im ersten Halbjahr besonders von Großaufträge eben dieser Automobilindustrie profitieren. Hohe Investitionen in "nachhaltige und effizienzsteigernde Lackiertechnik" tätigen die Automobilkonzerne, mit denen sie den Energieverbrauch und die Emissionen ihrer Werke deutlich senken können.

Der Auftragseingang von Dürr stieg im ersten Halbjahr um 7,9 % auf 2.792,1 Mio. EUR. Die Einbeziehung des zum 31. August 2023 erworbenen Automatisierungsspezialisten BBS Automation hatte zudem einen positiven Effekt auf den Auftragseingang.

Der Umsatz wuchs um 6,9 % auf 2.281,3 Mio. EUR, das margenstärkere Service-Geschäft wuchs mit einem Plus von 8,4 % überproportional. Die EBIT-Marge erreichte 5,0 %, etwas höher als im Vorjahr (4,9 %). Der Free Cashflow fiel mit 43,8 Mio. EUR solide aus.

Jochen Weyrauch, CEO der Dürr AG, rechnet auch im dritten Quartal mit einem guten Auftragseingang. Für das Gesamtjahr ist seinen Worten zufolge ein Auftragseingang von knapp 5 Mrd. EUR realistisch, das obere Ende der Prognosespanne.

Der Umsatz soll in einem Bereich von 4,7 bis 5 Mrd. EUR landen, die EBIT-Marge in einer Range von 4,5 bis 6% - so breit, dass sie sicher erreicht wird.

Gegenüber dem Geschäftsjahr 2023 (6,1 %) soll die EBIT-Marge vor Sondereffekten voraussichtlich abnehmen. Grund ist die Marktschwäche in der Holzbearbeitungstechnik, aufgrund derer bei der entsprechenden Tochtergesellschaft HOMAG ein Umsatzrückgang von bis zu 15 % und eine EBIT-Marge vor Sondereffekten von 2,0 bis 4,0 % erwartet werden.

Der Gewinn nach Steuern dürfte sich 2024 auf 90 bis 150 Mio. EUR belaufen, wieder eine immense Bandbreite.

Kein Wunder, dass die Aktie heute einen Sprung nach oben macht, auch Dürrs Anteilsscheine hatten zuletzt unter der allgemeinen Marktschwäche gelitten.

Anbei die Analystenschätzungen, ob man sich aktuell in dem Umfeld traut da was nach oben anzupassen, weiß ich nicht.

Angesichts der Marktstellung von Dürr ist das schon günstig, eine Aktie wo man später im nächsten Aufschwung dann sagt "hätte ich nur gekauft".

Auch die Dividendenrendite der nächsten Jahre sieht vernünftig aus.

Jahr 2024 2025e* 2026*
Umsatz in Mrd. EUR 4,82 4,98 5,2
Ergebnis je Aktie in EUR 2,21 2,82 3,31
KGV 9 7 6
Dividende je Aktie in EUR 0,71 1,04 1,32
Dividendenrendite 3,4 % 5,0 % 6,4 %

Im Chart ist aus meiner Sicht ein realistisches Ziel das Gap-Close bei etwa 23 EUR. Heute ist die Dürr-Aktie allerdings am ersten Widerstand bei 21,24 EUR schon gescheitert. Viel Kraft hat der Markt nicht.

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Dürr AG (long)

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn
Freier Finanzjournalist

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3.
Daniel Kühn interessiert sich vor allem für Small und Mid Caps, Technologieaktien, ETFs, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie für makroökonomische Themen.

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