DTF statt ETF: Warum tokenisierte Indizes das nächste große Ding sind
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Berthold Baurek-Karlic, CEO von Venionaire Capital, sieht in Decentralized Traded Funds (DTFs) die nächste Evolutionsstufe des Krypto-Investments. Statt zentral verwalteter Exchange Traded Products (ETPs) sollen Fonds künftig direkt auf der Blockchain emittiert und verwaltet werden, kostengünstig, transparent und global zugänglich.
“Wir arbeiten daran, eine On-Chain-Indexstrategie als tokenisiertes Wertpapier abzubilden – das wäre im Prinzip ein ETF ohne Intermediäre”, erklärt Baurek-Karlic. Das Besondere daran: Der zugrunde liegende Index läuft als Smart Contract direkt auf der Blockchain. Token können ge-minted und geburned werden, ohne die klassischen Kostenstrukturen und Gatekeeper des traditionellen Finanzmarkts.
DTFs: Peter Thiel und Sam Altman sind mit von der Partie
Die Grundlage für diese Entwicklung ist die Partnerschaft mit Reserve, einem US-Protokoll mit prominenten Unterstützern wie Peter Thiel und Sam Altman. Baurek-Karlic: “Reserve ermöglicht es, komplexe Strategien zu automatisieren, regulatorisch zu verankern und zugleich dezentral zu betreiben. Wenn das funktioniert, entsteht eine ganz neue Produktklasse: DTFs, die sowohl nativ auf der Blockchain leben als auch in regulierter Wertpapierform handelbar sind.”
Tokenisierung mit MiCA – regulatorisch möglich?
Die große Frage: Ist so ein Produkt in Europa überhaupt legal umsetzbar? Die Antwort von Baurek-Karlic ist vorsichtig optimistisch: “Nach unserem aktuellen Verständnis ist das MiCA-konform. Es wurde nur noch nicht gemacht.”
Damit das gelingt, entwickelt Venionaire eigene Benchmarks , regulierte Krypto-Indizes unter der EU-Benchmark-Verordnung (BMR), die als Referenzwerte für Fondsprodukte dienen können. Sie bilden das Fundament für strukturierte Produkte, etwa in Form von verbriefbaren ETPs oder sogar tokenisierten Investmentfonds.
“Die meisten Krypto-Fonds sind auf professionelle Investoren beschränkt. Aber es gibt ein riesiges Potenzial im Retail – und genau da setzen DTFs an. Wenn wir sie sauber strukturieren und mit einer MiCA-konformen Indexlogik verknüpfen, machen wir das Thema massentauglich”, sagt Baurek-Karlic.
Warum DTFs für Anleger attraktiver sein könnten als ETFs
Die Vorteile liegen auf der Hand: DTFs könnten, richtig strukturiert – deutlich günstiger sein als klassische Krypto-ETFs. Zudem lassen sie sich über Wallets und DeFi-Protokolle handeln, sind interoperabel, transparent und potenziell 24/7 liquid.
“Man stelle sich vor, man kann einen diversifizierten Krypto-Basket nicht nur bei einem Broker kaufen, sondern direkt über einen DEX minten oder burnen, mit voller Einsicht in die Zusammensetzung, Rebalancing-Logik und Gebührenstruktur”, so Baurek-Karlic. “Das verändert die Zugangsmöglichkeiten zu Krypto-Investments fundamental.”
Konkurrenz BlackRock?
Die Vision ist klar: Eine Alternative zu den traditionellen ETP-Angeboten, wie man sie von BlackRock und Co. kennt, aber mit mehr Effizienz und Dezentralität. Die regulatorische Grundlage dafür sieht Baurek-Karlic in Europa als gegeben:
“MiCA und die Benchmark-Verordnung bieten einen sauberen Rahmen, um solche Fondsvehikel zu strukturieren. Europa hat regulatorisch hier sogar einen echten First-Mover-Vorteil. Es fehlt nur der Mut, den ersten Schritt zu machen.”
Das folgende Gespräch mit Berthold Baurek-Karlic fand im Rahmen des World Venture Forum 2025 in Kitzbühel statt.
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