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14:18 Uhr, 07.12.2005

Dt. Fondsanleger gehen weniger Risiken ein

Deutsche Fondsanleger gehen bei der Aufteilung ihres Vermögens auf verschiedene Anlageklassen im weltweiten Vergleich eher auf Nummer sicher. Während in Deutschland 32 Prozent des Publikumsfondsvermögens auf Aktienfonds entfallen, sind andere Anlegernationen, wie zum Beispiel Großbritannien (Aktienfondsanteil: 74 Prozent), Japan (71 Prozent) und die USA (54 Prozent) deutlich risikobereiter, berichtet der BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V.

Deutsche Anleger sollten noch mehr Vertrauen in die langfristige Ertragsstärke von Aktienfonds fassen, so der Fondsverband. Die Wertentwicklung über lange Zeiträume belege, dass Aktienfonds beachtliche Renditen abwerfen: Per Ende Oktober 2005 lag die durchschnittliche jährliche Performance deutscher, europäischer und internationaler Aktienfonds über 30 Jahre zwischen 7,9 und 8,2 Prozent, berichtet der BVI.

Deutsche Anleger bevorzugen laut BVI risikoärmere Asset-Klassen. So befanden sich zur Jahresmitte 2005 in Deutschland etwa knapp zwei Drittel des Fondsvermögens in Rentenfonds, Geldmarktfonds und Offenen Immobilienfonds. Im internationalen Kontext entfielen auf diese Fondsgruppen nur knapp die Hälfte der Assets.

Dafür verteilt sich auf dem deutschen Investmentmarkt das Publikumsfondsvermögen gleichmäßiger auf die einzelnen Asset-Klassen. In Deutschland bildeten Aktienfonds per 30. Juni 2005 mit einem Anteil von 32 Prozent die größte Gruppe – gefolgt von Offenen Immobilienfonds mit 27 Prozent und Rentenfonds mit 24 Prozent. Im internationalen Durchschnitt liegen dagegen Aktienfonds mit 43 Prozent sehr viel deutlicher vorne. Mit relativ großem Abstand folgen Rentenfonds (20 Prozent) und Geldmarktfonds (19 Prozent).

Dass Sicherheit deutschen Fondsanlegern besonders wichtig ist, zeige auch ein Blick auf das Netto-Mittelaufkommen im ersten Halbjahr 2005. Während USamerikanische Anleger fast ausschließlich in Aktienfonds investierten, flossen hierzulande überwiegend den risikoärmeren Renten- und Geldmarktfonds neue Mittel zu.

"Auch deutsche Anleger sollten wieder mehr Mut in die langfristige Aktienfondsanlage fassen. Aktienfonds sind für den renditestarken Kapitalaufbau insbesondere im Rahmen der Altersvorsorge äußerst wichtig. Letztlich kommt es darauf an, möglichst große Summen für den Ruhestand aufzubauen", sagt BVI-Hauptgeschäftsführer Stefan Seip.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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