Kommentar
14:26 Uhr, 12.09.2011

Drucken die Griechen schon frische Drachmen?

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„In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn etwas geschieht, dann kann man sicher sein, dass es auf diese Weise geplant war.“

Diesen Ausspruch des ehemaligen US-Präsidenten Franklin D.Roosevelt sollte man dieser Tage im Hinterkopf haben, wenn man die diversen Statements aus der Politik analysiert. Es ist reichlich naiv anzunehmen, dass ein Bosbach, Rösler, Seehofer und andere sich unkoordiniert zu einem so delikaten Thema wie dem Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone äußern. Das provoziert ja geradezu eine Eskalation der Lage incl. des weiteren Abzugs von Geldern. Wie würden Sie agieren, wären Sie Grieche?

Ich rate Ihnen mit folgendem zu rechnen, und zwar noch dieses Jahr und wahrscheinlich sogar noch im Herbst:

1. Griechenland erklärt die Staatspleite
2. Die Drachme wird wiedereingeführt.
(Beides wird an einem Wochenende geschehen, so dass Sonntag abend wieder mal eine berühmte Merkel-Rede folgen wird in der sie uns erklärt, dass die Einlagen sicher sind. Selbiges in den anderen europäischen Ländern).
3. Nahezu alle griechischen Banken werden zumindest vorübergehend verstaatlicht.
4. Für viele europäische Banken wird bereits intensiv ebenso an Bankenteilverstaatlichungen gearbeitet.

Ich rechne jetzt noch nicht mit einem Ende des Euro (und dieses ist auch keineswegs zwingend!), aber schon aus Vorsichtsgründen arbeitet vermutlich jede einzelne Regierung an einem Notfallplan mit eigenen nationalen Währungen. Es hängt natürlich ganz stark von der Reaktion der Menschen ab. Werden sie die Banken stürmen?

In Griechenland müssten die Scheine schon einige Zeit fertig sein. Dort gibt es ganz bestimmt Kräfte, die aus dem Euro rauswollen.

So schlimm das klingen mag - die Aktion könnte für alle ein Befreiungsschlag werden. Der Montag nach der Bekanntgabe dürfte zunächst ein bloody monday werden, hat aber auch das Potenzial zu einem Megareversal. Die Börsen hassen die Ungewissheit.

Denken Sie immer daran - große Vermögen werden in Krisenzeiten geboren!

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn
Freier Finanzjournalist

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3.
Daniel Kühn interessiert sich vor allem für Small und Mid Caps, Technologieaktien, ETFs, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie für makroökonomische Themen.

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