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16:15 Uhr, 15.02.2010

Druck auf Griechenland nimmt zu

Brüssel (BoerseGo.de) - Der Druck auf das hochverschuldete Griechenland wächst zunehmend. Nach Informationen der dpa muss sich Athen bei der Bewältigung der Haushaltskrise auf noch schärfere Sparvorgaben einstellen. Beim Treffen der Finanzminister der Euro-Gruppe und der EU werde geprüft, ob die Auflagen der EU- Kommission und des Rates für das Sparprogramm der Athener Regierung und das strengere Defizitverfahren etwas verschärft werden müssten oder ob sie ausreichten, sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums gegenüber der Nachrichtenagentur.

Unterdessen geht die EU-Kommission neuen Vorwürfen nach, wonach große US-Banken Griechenland jahrelang bei der Verschleierung seiner wachsenden Verschuldung halfen. Die EU-Statistikbehörde Eurostat habe die Athener Behörden gebeten, bis Monatsende dazu Stellung zu nehmen.

Medienberichten zufolge habe Griechenland mit Hilfe von Instituten wie etwa Goldman Sachs und JP Morgan Kredite als Währungsgeschäfte ausgewiesen. Auf diese Weise habe die griechische Regierung über mehere Jahre die Europäische Union mit der Bekanntgabe ihres Haushaltsdefizits getäuscht.

Im Fall der Griechenland-Geschäfte von Goldman Sachs hat der Vorsitzende des Finanzausschusses im Bundestag, Volker Wissing (FDP), bereits gesetzliche Konsequenzen gefordert. "Wenn sich bewahrheitet, dass private Banken dabei helfen, Staatsverschuldung zu verschleiern, wäre das ein schwerer Vertrauensbruch. Wenn dort Gesetzeslücken bestehen, müssen Maßnahmen getroffen werden, um mehr Transparenz herzustellen und die Beteiligten zu mehr Ehrlichkeit zu zwingen", sagte Wissing dem "Tagesspiegel". Private Banken dürften die Stabilität des Euro nicht bewusst gefährden können.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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