Droht am Mittwoch eine böse Überraschung?
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Eine Reihe wichtiger Wirtschaftsdaten könnte in der neuen Woche die Märkte in Atem halten. Mit den vorläufigen Inflationsdaten für November aus Deutschland (Dienstag) und der Eurozone (Mittwoch) sowie den US-Arbeitsmarktdaten für November (Freitag) stehen mehrere hochkarätige Termine im Kalender, die für erhebliche Marktbewegungen sorgen könnten.
Ähnlich spannend könnte auch eine Rede von Fed-Chef Jerome Powell am Mittwoch werden. Ab der Folgewoche werden sich Fed-Vertreter wegen der "Quiet Period" vor dem Fed-Zinsentscheid am 14. Dezember nicht mehr öffentlich äußern. Am Mittwoch in dieser Woche hat Powell allerdings noch einmal die Möglichkeit, die Erwartungen vor dem Fed-Zinsentscheid in der übernächsten Woche zu beeinflussen. Powells Rede vor der Brookings Institution beginnt um 19.30 Uhr MEZ. Das Thema der Rede lautet "Wirtschaftsausblick, Inflation und Arbeitsmarkt", womit praktisch klar ist, dass sich Powell auch zur künftigen Geldpolitik äußern dürfte.
Die Märkte gehen derzeit überwiegend davon aus, dass die Fed das Tempo ihrer Zinserhöhungen bereits im Dezember auf 50 Basispunkte pro Meeting verlangsamen wird. Das CME FedWatch Tool zeigt aktuell, dass für eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte derzeit eine Wahrscheinlichkeit von knapp 70 % eingepreist wird.
Da die Erwartung langsamerer Zinserhöhungen für die Fed eher kontraproduktiv sein könnte, erscheint es recht wahrscheinlich, dass Powell beim Auftritt am Mittwoch noch einmal betonen könnte, dass die Fed im Kampf gegen die hohe Inflation nicht nachgeben wird und es das Ziel bleibt, die Inflationsrate wieder in Richtung von 2 % zu bringen. Nach der Euphorie am Markt, die durch die Veröffentlichung der US-Inflationsdaten für Oktober am 10. November ausgelöst wurde, könnte Powell bei seiner Rede an diesem Mittwoch mit Blick auf die noch ausstehenden Inflationsdaten andeuten, dass noch keineswegs sicher ist, ob die Fed das Tempo ihrer Zinserhöhungen schon im Dezember oder erst beim nachfolgenden Zinsentscheid im Februar verlangsamt. Sollte Powell sich am Mittwoch hawkisher als erwartet zeigen, könnte dem Markt eine böse Überraschung drohen.
Klar ist: Für nachhaltig steigender Kurse muss der Inflationsdruck sowohl in den USA als auch in Europa spürbar nachlassen. Nur dann besteht für die Notenbanken das Potenzial, ihre Zinserhöhungen zu verlangsamen und irgendwann sogar ganz zu beenden. Die Inflationsdaten bleiben damit aktuell der mit Abstand wichtigste Datenpunkt für den Markt.
Derweil könnten auch aktuelle Entwicklungen auf politischer Ebene die Märkte in der neuen Woche beschäftigen, wie die Proteste in China gegen die strengen Corona-Regeln zeigen. Aktuell werden die Proteste vom Markt vor allem als Unsicherheitsfaktor und als Beeinträchtigung gesehen, weil sie zum Beispiel bei Apple zu Produktionseinbußen führen. Sollte sich die chinesische Führung allerdings genötigt sehen, ihre Corona-Politik zu überdenken und von ihren strengen Regeln abrücken, wäre dies wahrscheinlich nicht nur positiv im Sinne der Menschen in China, sondern auch aus Sicht der Finanzmärkte. Schließlich haben die strengen Corona-Maßnahmen einerseits die chinesische Nachfrage beeinträchtigt, andererseits aber auch für Produktionsausfälle und Lieferkettenprobleme gesorgt und damit die Inflation gerade auch im Westen angeheizt.
Wichtige Termine der neuen Börsenwoche
Eine noch detailliertere Terminübersicht erhalten Sie im Terminkalender im stock3 Terminal. Alle Angaben ohne Gewähr.
Montag, 28.11.2022
Quartalszahlen Deutschland: Voltabox
Sonstige Unternehmenstermine: Siemens Healthineers (Geschäftsbericht)
10:00 – Eurozone: Geldmenge M3 Oktober y/y
10:00 – Eurozone: Kredite an den privaten Sektor Oktober y/y
12:00 – Großbritannien: CBI-Index Einzelhandelsumsatz November
Dienstag, 29.11.2022
Quartalszahlen Deutschland: Aroundtown, Adler Group
Quartalszahlen Europa: Easyjet (endgültig)
Quartalszahlen USA (nachbörslich): Intuit, NetApp, Workday
Sonstige Unternehmenstermine: Nestlé (Investorseminar), Axa (Investorentag)
00:30 – Japan: Arbeitslosenquote Oktober
00:50 – Japan: Einzelhandelsumsatz Oktober
09:00 – Spanien: Verbraucherpreise November (Vorabschätzung)
09:00 – Schweiz: BIP Q3
10:30 – Großbritannien: BoE Hypothekengenehmigungen Oktober
10:30 – Großbritannien: Geldmenge M4 Oktober
10:30 – Großbritannien: Verbraucherkredite Oktober
11:00 – Eurozone: Wirtschaftsstimmung November
11:00 – Eurozone: Geschäftsklima-Indikator November
11:00 – Eurozone: Verbrauchervertrauen November (endgültig)
11:00 – Eurozone: Industrievertrauen November
11:00 – Eurozone: Dienstleistervertrauen November
14:00 – Deutschland: Verbraucherpreise November (Vorabschätzung)
15:00 – USA: Case Shiller Hauspreisindex September
15:00 – China: Index der Frühindikatoren Oktober
15:00 – Eurozone: Volumen der EZB-Käufe von Staatsanleihen, Pfandbriefen und ABS
16:00 – USA: Verbrauchervertrauen Conference Board November
22:30 – USA: API Öl-Lagerbestände
Mittwoch, 30.11.2022
Quartalszahlen USA (nachbörslich): Salesforce, Okta, Splunk
Sonstige Unternehmenstermine: Novartis (ESG Investorentag)
00:50 – Japan: Industrieproduktion Oktober (vorläufig)
01:01 – Großbritannien: BRC-Einzelhandelspreise Oktober
02:00 – China: CFLP Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe November
02:00 – China: CFLP Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor November
06:00 – Japan: Baubeginne Oktober
08:00 – Deutschland: Erwerbstätigenzahl Oktober
08:45 – Frankreich: Konsumausgaben Oktober
08:45 – Frankreich: Verbraucherpreise November (vorläufig)
08:45 – Frankreich: BIP Q3 (2. Veröffentlichung)
09:00 – Schweiz: KOF-Konjunkturbarometer November
09:55 – Deutschland: Arbeitsmarktdaten November
10:00 – Schweiz: Credit Suisse Konjunkturerwartungen Oktober
11:00 – Eurozone: Verbraucherpreise (Vorabschätzung)
11:00 – Italien: Verbraucherpreise November (Vorabschätzung)
14:15 – USA: ADP-Beschäftigtenzahl ex Agrar Oktober
14:30 – USA: BIP Q3 (2. Veröffentlichung)
14:30 – USA: Handelsbilanz für Waren Oktober in Mrd US$
14:30 – USA: Lagerbestände Großhandel Oktober (vorläufig)
15:45 – USA: Einkaufsmanagerindex Chicago November
16:00 – USA: Schwebende Hausverkäufe Oktober
16:00 – USA: JOLTS-Daten (offene Stellen) September
16:30 – USA: Rohöllagerbestände Barrel
19:30 – USA: Rede von Fed-Präsident Jerome Powell
20:00 – USA: Beige Book der Fed
Donnerstag, 01.12.2022
Quartalszahlen Deutschland: Deutsche Beteiligung (endgültig)
Quartalszahlen USA (vorbörslich): Big Lots, Dollar General, Kroger
Quartalszahlen USA (nachbörslich): Ulta Beauty, Zscaler
Sonstige Unternehmenstermine: Kfz-Absatzzahlen USA November (zahlreiche Hersteller), Rational (Kapitalmarkttag), Heineken (Kapitalmarkttag)
01:30 – Japan: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe November (endgültig)
02:45 – China: Caixin Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe November
08:00 – Deutschland: Einzelhandelsumsatz November (real)
09:15 – Spanien: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe November
09:30 – Schweiz: Einkaufsmanagerindex November
09:45 – Italien: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe November
09:50 – Frankreich: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe November (endgültig)
09:55 – Deutschland: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe November (endgültig)
10:00 – Eurozone: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe November (endgültig)
10:00 – Italien: Arbeitslosenquote Oktober
10:30 – Großbritannien: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe November
11:00 – Eurozone: Arbeitslosenquote Oktober
12:30 – OPEC Ölmarkt-Treffen
14:30 – USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche
14:30 – USA: Konsumausgaben Oktober
14:30 – USA: Persönliche Einkommen Oktober
14:30 – USA: PCE-Kernrate Oktober
15:45 – USA: S&P Global Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe November (endgültig)
16:00 – USA: ISM-Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe November
16:00 – USA: Bauausgaben Oktober
Freitag, 02.12.2022
00:50 – Japan: Geldbasis November
08:00 – Deutschland: Außenhandelsdaten Oktober (Exporte, Importe, Handelsbilanzsaldo)
08:45 – Frankreich: Staatshaushalt Oktober
09:00 – Spanien: Arbeitslosenzahl November
10:30 – Großbritannien: Einkaufsmanagerindex Bausektor November
11:00 – Eurozone: Erzeugerpreise Oktober
14:30 – USA: Arbeitsmarktdaten November (Neugeschaffene Stellen ex Agrar, Arbeitslosenquote, Stundenlöhne)
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