Drei große Spannungsfelder für die Kapitalmärkte
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Minneapolis (GodmodeTrader.de) - Drei große Spannungsfelder halten die Märkte der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments zufolge in Bann: die durch die Trump-Regierung ausgelösten Verwerfungen in den internationalen Handelsbeziehungen, der Haushaltsstreit zwischen der italienischen Regierung und der Europäischen Kommission und die US-Geldpolitik mit ihren Auswirkungen auf das Wachstum in den USA und weltweit.
Hinzu kommen die erheblichen Unsicherheiten in Bezug auf den Ausgang der Brexit-Verhandlungen, also die Frage, ob es ein Übergangsabkommen für Großbritannien geben wird oder das Land im März 2019 in völligem Chaos aus der EU ausscheidet, wie Toby Nangle, Globaler Leiter des Bereiches Asset-Allokation und Multi-Asset-Chef in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) bei Columbia Threadneedle, in einem aktuellen Kommentar schreibt.
„Seit fast zehn Jahren beschwören Marktskeptiker das baldige Ende der vermeintlich auf Sand gebauten Rally der Risikoanlagen herauf. Könnte dieses Ende jetzt gekommen sein?“, fragt Nangle. Seine Antwort: „Wir halten das für unwahrscheinlich. Die sich abzeichnenden Risiken reichen jedoch aus, um uns vorsichtig zu stimmen.“
Die positiven und negativen Auswirkungen von Zöllen sind Columbia Threadneedle zufolge breit über die Unternehmenslandschaft gestreut. „Dadurch führen sie zu generell höheren Renditeaufschlägen auf Unternehmensanleihen, wodurch die für die Ermittlung des Barwerts künftiger Cashflows verwendeten Abzinsungssätze insgesamt steigen“, schreibt Nangle. Präsident Trump zeige wenig Bereitschaft, in seinem Wirtschaftskrieg zurückzurudern. Das bleibe ein wesentliches Risiko für die Märkte, heißt es weiter.
Im Hinblick auf Italien glaubt Columbia Threadneedle, dass die Besonnenheit im Streit mit der Europäischen Union überwiegen wird, womit auch dieses europäische politische Risiko an Bedeutung verlieren würde. „Aber je länger der Haushaltsstreit andauert, desto stärker wird das die Fundamentaldaten belasten“, gibt Nangle zu bedenken.
Was die US-Geldpolitik angeht, lägen die realen Renditen inzwischen auf einem Niveau, das mit dem offiziellen Zinspfad der Fed übereinstimme. Dadurch sei weiterer Abwärtsdruck auf die Preise von Vermögenswerten ab diesem Quartal weniger wahrscheinlich. „Die schlechte Nachricht lautet, dass sehr unsicher ist, ob die Einschätzungen der Fed, auf denen ihr Zielpfad basiert, eine hinreichende Grundlage sind, um ein ordentliches nicht-inflationäres Wirtschaftswachstum zu erreichen“, relativiert Nangle.
Vor diesem Hintergrund sind die Multi-Asset-Portfolios von Columbia Threadneedle im Hinblick auf ihre Risikobereitschaft relativ neutral positioniert. „Wir halten aber seit einiger Zeit Ausschau nach Anlagemöglichkeiten an den Aktien-, Rohstoff- und Gewerbeimmobilienmärkten, mit denen höhere risikoadjustierte Erträge erreichbar sind“, so Nangle.
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