Kommentar
17:17 Uhr, 05.06.2014

Draghi verschärft Zinsmisere

Mario Draghi dreht in dieser Woche die Zinsschraube wohl noch weiter nach unten, so dass den Sparern im Portemonnaie noch weniger übrig bleibt. Anleger können mit den beiden Europa-Anleihen der BayernLB mit einem sehr hohen Teilschutz auf eine Index-Partizipation oder einen Fix-Kupon setzen.

Erwähnte Instrumente

  • 3,00 % Europa-Anleihe auf EURO STOXX 50
    Aktueller Kursstand:  
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In dieser Woche wird von EZB-Chef Mario Draghi erwartet, dass er die Leitzinsen in Euroland von sowieso schon rekordniedrigen 0,25 Prozent noch weiter senkt und den Banken für ihre Einlagen bei der Notenbank sogar negative „Strafzinsen“ aufdrückt. Kaum verwunderlich, das sich so manche populäre TV-Runde momentan ebenfalls mit der Thematik befasst und dabei vergeblich nach möglichen Auswegen aus dem Zinsdilemma für den Sparer sucht, für den sich mittlerweile Tages- oder Festgelder kaum noch lohnen.

„Weltmeister“-Bonus Fehlanzeige

Die Misere bei den Anleiherenditen zeigt sich auch am Zertifikatemarkt bei den Garantie-Produkten, die vielfach nur noch als sogenannte Teilkapitalschutz-Produkte angeboten werden und vom Anleger immer häufiger verlangen, dass er bis zu zehn bzw. 20 Prozent des Nennbetrages im Verlustfalle selbst trägt, bevor der eingebaute Kapitalschutz für ihn eintritt. Wer dennoch eine volle Absicherung möchte und darüber hinaus auch noch eine ansprechende Festverzinsung sucht, wird enttäuscht, wie man z.B. an einer neuen viereinhalb Jahre laufenden Stufenzinsanleihe der BayernLB (BLB7WM) sehen kann, die in den ersten eineinhalb Jahren einen Kupon von 0,54 Prozent p.a. und im weiteren Verlauf 0,74 Prozent p.a. abwirft. Das Beste daran der Name „Weltmeister-Anleihe“. Fragt sich nur, wer sich mit solch einem Produkt wirklich schmücken möchte, dass darüber hinaus auch noch dem Emittentenrisiko unterliegt.

Aus Kapitalschutz wird besserer Teilschutz

Will man mehr, muss man häufig schon den Wunsch nach einer Mindestrückzahlung aufgeben und zu Vollrisiko-Papieren mit extrem niedrigen Puffern greifen. Das Problem: Der Investor wird dabei indirekt zum Aktionär und muss unter Umständen den Verlust des zugrundeliegenden Basiswertes voll tragen. Auch hier bietet die BayernLB aktuell Alternativen an. So verspricht die noch bis 20. Juni zeichenbare Deep-Barrier-Europa-Anleihe (BLB2S8) dem Investor über die nächsten sechs Jahre zwar keine feste Verzinsung, doch besitzt er zumindest das Recht am Laufzeitende im Juni 2020 Index-Zugewinne des Euro STOXX 50 zusätzlich eins zu eins als Rendite ausgezahlt zu bekommen. Die Voraussetzung: Die Euroland-Benchmark fällt zu keinem Zeitpunkt unter die Barriere, die bei niedrigen 35 Prozent des Referenzkurses bei Emission festgelegt wird. Auf dem aktuellen Niveau würde dies einem Indexstand von 1.130 Punkten entsprechen. Sollte die Barriere den nächsten Crash allerdings tatsächlich nicht überleben, muss sich der Investor am Ende die tatsächliche Indexentwicklung gegenrechnen lassen. In diesem Fall wäre ein hoher Verlust sehr wahrscheinlich.

Fix-Kupon statt Partizipation

Verzichtet man auf die Partizipationsmöglichkeit und wählt dafür einen Fix-Kupon landet man automatisch bei einem weiteren Neu-Produkt der Bayern, der bis 6. Juni zeichenbaren Europa-Anleihe mit 3-prozentiger Festverzinsung (BLB2SL). Das Papier funktioniert genau wie eine handelsübliche Aktienanleihe-Protect mit einer Barriere bei immer noch sehr moderaten 45 Prozent des Auflageniveaus des Euro STOXX 50. In diesem Fall müsste der Index während der ebenfalls 6-jährigen Laufzeit schon bis auf ca. 1.450 Punkte abstürzen, um den Worst-Case auszulösen und den Teilschutz zu zerstören. Statt der erhofften vollständigen Rückzahlung des Nennbetrags von 1.000 Euro müsste der Anleger dann die gleichen Folgen wie bei der Deep-Barrier-Variante tragen. Der sicher ausgezahlte 3-prozentige Kupon würde sich in diesem Fall lediglich noch als kleines Trostpflaster erweisen.

Der Börse Go Tipp:

„Risikolose“ Zinsen zu generieren, die attraktiv sind, ist kaum noch möglich. Auch der Kapitalschutz wird mehr und mehr zum Teilkapital- bzw. nur noch zum Teilschutz mit zusätzlichem Aktienmarktrisiko. Die beiden Produkte der BayernLB bieten dabei eine Partizipations- bzw. Fix-Kupon-Lösung auf Basis eines vergleichsweise sehr hohen Risikopuffers.

Deep-Barrier Europa-Anleihe

Emittent/WKN:

BayernLB / BLB2S8 

Laufzeit:

25.06.2020 

Preis: (in Zeichnung bis 20.06.2014)

Ausgabepreis: 100 % (zzgl. bis 1 % Agio)

3,00 % p.a. Europa-Anleihe

Emittent/WKN:

BayernLB / BLB2SL

Laufzeit:

12.06.2020 

Preis: (in Zeichnung bis 06.06.2014)

Ausgabepreis: 100 % (zzgl. bis 1 % Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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