US-Notenbank veröffentlicht Sitzungsprotokoll - Die Ampelkoalition steht - US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf tiefstem Stand seit 1969
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Erwähnte Instrumente
- Ampelkoalition will Aktienrente einführen
- US-Wirtschaft wächst um 2,1 %
- EZB bittet trotz hoher Inflation um Geduld
- Corona und Lieferengpässe dämpfen ifo Geschäftsklima
- SPD, FDP und Grüne stellen Koalitionsvertrag vor
- Debatte um Impfpflicht nimmt an Fahrt auf
- RKI meldet neuen Rekordwert von Corona-Fällen
- Italiens Wirtschaft könnte stärker wachsen
- EU-Parlament billigt Agrarreform
- Drägerwerk erwartet deutlichen Umsatzrückgang
- Blackrock beteiligt sich an Ladenetzbetreiber Ionity
Markt
- Über der deutschen Wirtschaft braut sich nach und nach ein Unwetter zusammen. Die Stimmung von Top-Managern in Deutschland hat sich im November den fünften Monat in Folge eingetrübt, wie der ifo-Geschäftsklimaindex zeigt. Der trüberen Stimmung konnte sich auch der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch nicht entziehen, zeitweise ging es um mehr als ein Prozent nach unten. Im späten Handel allerdings konnten die Verluste deutlich begrenzt werden, der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 0,37 Prozent bei 15.878,39 Punkten. Der jüngste Rekord von 16.290 Punkten ist nun ein ordentliches Stück entfernt - rechnerisch und auch sentimenttechnisch. Da am morgigen Donnerstag in den USA der Thanksgiving-Feiertag ansteht, wurden heute zahlreiche US-Konjunkturdaten veröffentlicht. Das US-Wachstum ist im dritten Quartal zwar geringfügig schwächer ausgefallen als erwartet, die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sanken allerdings auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 1969. In Berlin stellten unterdessen SPD, Grüne und FDP ihren Koalitionsvertrag für die künftige Ampelkoalition vor. Der Fokus in den kommenden vier Jahren soll auf einer Modernisierung des Landes liegen, so die drei künftigen Regierungsparteien.
US-Notenbank veröffentlicht Sitzungsprotokoll
Die US-Notenbank Fed hat am Abend das Sitzungsprotokoll ihres letzten geldpolitischen Entscheids vom 3. November veröffentlicht, bei dem das Tapering (also die Reduzierung der Wertpapierkäufe) ab November angekündigt worden war.
Einige ausgewählte Schlagzeilen aus dem Protokoll
- Die Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) rechnen für 2022 mit einem robusten Wachstum.
- Der erhöhte Inflationsdruck wird weiter als "wahrscheinlich" temporär beurteilt.
- Es könnte allerdings länger als erwartet dauern, bis sich der Preisdruck abschwächt.
- Viele FOMC-Mitglieder sehen Hinweise auf eine anhaltend erhöhte Inflation.
- Im nächsten Jahr sollte die Inflation "signifikant" sinken, wenngleich die Unsicherheit bezüglich dieser Prognose zugenommen hat.
- Die Fed ist bereit, das Tempo der Wertpapierkäufe anzupassen, wenn sich der Ausblick verändern sollte.
- Mehrere FOMC-Mitglieder wiesen darauf hin, dass die Fed bereit sein sollte, das Tempo der Wertpapierkäufe anzupassen und die Zinsen früher als erwartet zu erhöhen, falls der Inflationsdruck höher als erwartet bleibt.
Chartanalysen & Artikel des Tages
- Der Preis von 33 Prozent Rendite pro Jahr
- DAX - Tagesausblick: DAX Pullback hat erstmals "bin fertig" Charakter!
- PLATIN - Erholungsphase endet schlagartig
- EUR/USD-Tagesausblick: Konjunkturdaten im Fokus
- DOW - Die Bullen lassen nicht locker
- Godmode PLUS NASDAQ - Auf Konsolidierungskurs
- Crash bei Highflyer-Aktien
- Ifo-Geschäftsklima trübt sich weiter ein
- Cannabis-Aktien ziehen an: Ampelkoalition plant Legalisierung!
Unternehmen & Branchen
- Der Landmaschinenhersteller Deere & Co hat im vierten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 4,12 Dollar die Analystenschätzungen von 3,90 Dollar übertroffen. Der Umsatz lag mit 11,33 Milliarden Dollar über den Erwartungen von 10,44 Milliarden.
- Die Computer-Konzerne Dell und HP Inc. haben im zurückliegenden Geschäftsquartal von einer gestiegenen PC-Nachfrage profitiert und kräftige Gewinnsprünge verbucht. Bei beiden Konzernen konnte sich der Gewinn unter dem Strich mehr als vervierfachen. Dell Technologies übertraf mit einem Gewinn je Aktie von 2,37 Dollar die Analystenschätzungen von 2,09 Dollar und mit einem Umsatz von 28,4 Milliarden Dollar die Erwartungen von 27,01 Milliarden. HP übertraf mit einem Gewinn je Aktie von 0,94 Dollar die Analystenschätzungen von 0,89 Dollar und mit einem Umsatz von 16,68 Milliarden Dollar die Erwartungen von 15,43 Milliarden.
- Die Unternehmen in Deutschland haben die Corona-Krise genutzt und sind digitaler geworden. In einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom gaben 92 Prozent der Firmen an, dass die Digitalisierung in der Corona-Zeit für sie an Bedeutung gewonnen habe. Ein Jahr zuvor lag der Anteil bei 84 Prozent. Die Pandemie habe zu einem nachhaltigen Digitalisierungsschub in der deutschen Wirtschaft geführt, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Die wegen Corona aus der Not heraus eingeleiteten Digitalisierungsmaßnahmen haben sich vielerorts bewährt und werden auch in einem künftigen Normalbetrieb vorangetrieben."
- Zusammen mit den bisherigen Beteiligten (Audi, BMW, Daimler, Ford, Hyundai, Porsche) will der weltweit größte Vermögensverwalter Blackrock 700 Mio. Euro in den Ladenetzbetreiber Ionity investieren. Wie sich die Summe aufschlüsselt, wurde nicht bekannt. Bisher ist das Joint Venture auf Standorte an wichtigen Autobahnen und Schnellstraßen in Europa beschränkt. Künftig will der Anbieter auch an viel befahrenen Verbindungsstraßen zu Großstädten seine Säulen aufbauen. Die Zahl der Schnell-Ladestationen soll von 400 in zwei Dutzend europäischen Ländern auf mehr als 1.000 mit rund 7.000 Ladepunkten bis zum Jahr 2025 zulegen.
- US-Banken müssen sich auf eine strengere Regulierung bei Dienstleistungen rund um Digitalwährungen einstellen. Die Bankenaufsicht OCC teilte mit, dass sich die Geldhäuser für bestimmte Aktivitäten mit Kryptowährungen eine Genehmigung einholen müssten. Die Finanzinstitute müssten künftig beweisen, dass ihr Risikomanagement dafür ausgelegt sei, Kunden etwa die Aufbewahrung ihrer Digitalwährungsbestände anbieten zu können.
- Stephane Richard, CEO des französischen Telekomkonzerns Orange ist wegen der rechtswidrigen Nutzung von öffentlichen Geldern im Zusammenhang mit der sog. Tapie-Affäre in Frankreich verurteilt worden. Das teilte ein Pariser Berufungsgericht am Mittwoch mit, wie Reuters berichtet. Richard erhält eine Freiheitsstrafe von einem Jahr, die auf Bewährung ausgesetzt wird, und muss ein Bußgeld in Höhe von 50.000 Euro zahlen. Der französische Staat ist Großaktionär bei Orange.
- Der Lebensmitteldiscounter Lidl treibt seine Expansion in Großbritannien weiter voran und will bis Ende 2025 dort 1.100 neue Filialen mit 4.000 Jobs eröffnen, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Zuvor lag dieses Ziel bei 1.000 Geschäften bis Ende 2023, diese Marke soll auch weiterhin erreicht werden. Die starke Expansion von Lidl und Aldi setzt den traditionellen britischen Handelsketten wie Sainsbury's oder Tesco enorm zu.
- Der Medizin- und Sicherheitstechnik-Anbieter Drägerwerk muss nach der Sonderkonjunktur während der Corona-Pandemie fortan kleinere Brötchen backen. Der Umsatz werde im kommenden Jahr voraussichtlich 3 bis 3,1 Mrd. Euro erreichen, teilte das Unternehmen überraschend am Dienstagabend mit. Das seien zwar acht bis elf Prozent mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019. Eine sinkende Nachfrage würde jedoch schon im laufenden Quartal am Ergebnis knabbern. Zudem muss das Unternehmen die gestiegenen Einkaufspreise für Rohstoffe und Vorprodukte sowie höhere Kosten für Logistik und Transport verdauen. Daher dürften im kommenden Jahr nur noch ein bis vier Prozent des Umsatzes als Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) hängen bleiben, hieß es von Dräger.
- Der aktivistische Großaktionär Ardan Livvey übt Druck auf das Management des Motorenbauers Deutz aus. Der niederländische Finanzinvestor will dem Vorstand auf einer außerordentlichen Hauptversammlung das Vertrauen entziehen. „Wir fordern das Management auf, sich unverzüglich mit den vorhandenen Problemen zu beschäftigen und konsequent Mehrwert im Sinne der Aktionäre zu schaffen", sagte Aran-Livvey-Analyst Andre Cabal laut einer Mitteilung vom Dienstagabend. Die Prioritätensetzung des Managements stehe nicht im Einklang mit den Interessen der Aktionäre, so der Investor. Das Unternehmen entwickle sich im Vergleich zu seinen Mitbewerbern unterdurchschnittlich. Am Montag hatte Ardan Livvey einen Anteil von fünf Prozent an Deutz offengelegt.
- Beim Gewerbeimmobilien-Spezialisten Aroundtown läuft es coronabedingt weiterhin nicht rund. Der operative Gewinn Funds from Operations (FFO 1) sei bis Ende September im Jahresvergleich um elf Prozent auf 267 Mio. Euro gefallen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. In den ersten sechs Monaten war der operative Gewinn um rund ein Viertel gesunken. Bereinigt um die Corona-Folgen erreichte das operative Ergebnis mit 367 Mio. Euro aber in etwa das Vorjahresniveau.
- Nun ist es besiegelt: Der südkoreanische Industriekonzern Samsung baut seine neue Chipfabrik in der Stadt Taylor im US-Bundesstaat Texas. Das gab der Konzern am Mittwoch bekannt. Der 17 Milliarden Dollar schwere Bau soll bereits Anfang kommenden Jahres 2022 starten. Bisher betreibt der weltgrößte Speicherchiphersteller nur eine Fabrik in den USA: in Austin.
Konjunktur & Politik
- Die US-Rohöllagerbestände sind in der vergangenen Woche um 1,0 Millionen Barrel gesunken. Erwartet wurde ein Rückgang um 0,8 Millionen Barrel, nach einem Rückgang um 2,1 Millionen Barrel in der Vorwoche. Die am Vorabend veröffentlichten, inoffiziellen Daten des American Petroleum Institute (API) hatten einen Anstieg um 2,3 Millionen Barrel gezeigt.
- Der Inflationsdruck in den USA hat im Oktober weiter zugenommen. Der PCE-Preisindex (PCE-Deflator) legte im Jahresvergleich im Oktober um 5,0 Prozent zu, nach 4,4 Prozent im September. Gegenüber dem Vormonat wurde ein Plus von 0,6 Prozent verzeichnet. Der Index ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise (PCE-Kern-Preisindex), das von der US-Notenbank Fed bevorzugte Inflationsmaß, legte auf im Vergleich mit dem Vorjahresmonat um 4,1 Prozent zu, nach 3,6 Prozent im September. Die Konsumausgaben legten im Oktober um 1,3 Prozent gegenüber dem Vormonat zu. Erwartet wurde ein Plus von 1,0 Prozent, nach einem Anstieg von 0,6 Prozent im Vormonat. Die persönlichen Einkommen stiegen um 0,5 Prozent, während die Volkswirte mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet hatten, nach einem Rückgang um 1,0 Prozent im September.
- Die Stimmung der amerikanischen Verbraucher ist im November auf den tiefsten Stand seit einem Jahrzehnt gefallen, wie aus dem heute veröffentlichten Sentiment-Report der Universität Michigan hervorgeht. Das Uni-Michigan-Verbrauchervertrauen verschlechterte sich auf 67,4 Punkte, nach 71,7 Punkten im Vormonat. Vorläufig war ein Wert von 66,8 Punkten gemeldet worden. Verantwortlich für den Rückgang sind vor allem die rapide ansteigenden Preise und das erodierende Vertrauen in die US-Regierung in wirtschaftlicher Hinsicht. Für das nächste Jahr gehen die befragten Bürger im Durchschnitt jetzt von einer Inflation von 4,9 Prozent aus, auf Sicht von fünf Jahren von 3,0 Prozent.
- Die Ampelparteien SPD, Grüne und FDP haben sich auf einen gemeinsamen Koalitionsvertrag geeinigt. Das künftige Regierungsbündnis steht unter dem Motto "Mehr Fortschritt wagen". Ziel sei eine umfassende Modernisierung des Landes. Vereinbart wurde unter anderem eine Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro, eine Verlängerung und Verschärfung der Mietpreisbremse und ein früherer Kohleausstieg, der "idealerweise" nun bereits bis 2030 erfolgen soll. Auch die Einführung einer Kindergrundsicherung und einer Aktienrente ist geplant. Die Mitte soll finanziell ent
- Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sind in der vergangenen Woche auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 1969 gesunken. Die Zahl der Erstanträge belief sich in der vergangenen Woche auf nur noch 199.000, nach 268.000 in der Vorwoche. Erwartet wurden 259.000 Erstanträge.
- Die US-Wirtschaft ist im dritten Quartal etwas schwächer gewachsen als erwartet. Aktualisierten Daten zufolge, die am Mittwoch veröffentlicht wurden, erhöhte sich das reale Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorquartal mit einer annualisierten (auf das Gesamtjahr hochgerechneten) Rate von 2,1 Prozent. In einer ersten Veröffentlichung war ein Wert von 2,0 Prozent genannt worden. Volkswirte hatten mit einer Aufwärtsrevision auf 2,2 Prozent gerechnet.
- Der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA ist im Oktober um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,2 Prozent, nach einem Rückgang um revidiert 0,3 (zunächst: 0,4) Prozent im September. In der Kernrate legte der Auftragseingang langlebiger Güter im Oktober um 0,5 Prozent zu, nach revidiert ebenfalls 0,5 Prozent im Vormonat.
- Die künftige Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP plant die Einführung einer Aktienrente als Ergänzung zur umlagefinanzierten gesetzlichen Rentenversicherung. Geplant ist ein dauerhafter Fonds, der von einer unabhängigen öffentlich-rechtlichen Stelle professionell und seriös verwaltet wird, berichtet der Nachrichtensender n-tv. Die Aktienrente soll eine teilweise Kapitaldeckung aufweisen. Für eine Aktienrente hatte sich im Wahlkampf vor allem die FDP stark gemacht. Das Konzept der Partei sah vor, "dass neben dem größeren Betrag, der weiter in die umlagefinanzierte Rentenversicherung fließt, ein kleinerer Betrag von zum Beispiel zwei Prozent des Bruttoeinkommens in eine langfristige, chancenorientierte und kapitalgedeckte Altersvorsorge angelegt wird, die als Fonds unabhängig verwaltet wird". Die Rente soll es auch Geringverdienern ermöglichen, "echtes Eigentum für ihre Altersvorsorge" aufzubauen und "höhere Altersrenten" zu erhalten, so das FDP-Konzept.
- Ein Vorgang mit Konfliktpotenzial: Die US-Regierung hat die von China beanspruchte Inselrepublik Taiwan zu einem Online-Gipfel für Demokratie eingeladen. China warnte die USA bereits davor, „mit dem Feuer zu spielen" und Konfrontationen zu provozieren. Eine am Dienstag vom US-Außenministerium veröffentlichte Liste enthielt mehr als 100 teilnehmende Länder. China und Russland waren nicht dabei. Für Taiwan würden Digitalministerin Audrey Tang und die diplomatische Gesandte in den USA, Hsiao Bi-khim, an den Gesprächen am 9. und 10. Dezember teilnehmen, teilte das US-Außenministerium mit.
- EZB-Direktor Fabio Panetta zufolge sollte die Notenbank ihren geldpolitischen Kurs trotz der hohen Inflation nicht ändern. Man müsse geduldig bleiben, mahnte Panetta am Mittwoch laut Reuters. Dies gelte, solange sich der Preisschub nicht in den Inflationserwartungen niederschlage und sich auch nicht auf die Lohnrunden in einer „destabilisierenden Weise" auswirke. Die EZB dürfe den Aufschwung nicht durch eine verfrühte geldpolitische Straffung abwürgen.
- In der neuen Bundesregierung unter einem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) können die Sozialdemokraten nach Informationen von Reuters sieben Ministerposten bekleiden. Darunter sei auch das neu geschaffene Ministerium für Bauen und Wohnen, sagte eine mit dem Ergebnis der Koalitionsverhandlungen vertraute Person der Nachrichtenagentur. Das Finanzministerium werde von der FDP besetzt. Die Grünen erhielten das Klimaschutz- und Wirtschaftsministerium sowie das Auswärtige Amt. Als Favoriten für diese Ministerposten gelten die beiden Grünen-Parteivorsitzenden, Robert Habeck und Annalena Baerbock.
- Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im November verschlechtert. Der ifo Geschäftsklimaindex ist auf 96,5 Punkte gefallen - nach 97,7 Punkten im Oktober. Die Unternehmen waren weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Zudem zeigt sich zunehmender Pessimismus bei den Erwartungen. „Lieferengpässe und die vierte Coronawelle machen den Unternehmen zu schaffen“, kommentierte das ifo Institut. Im Verarbeitenden Gewerbe sank der Index. Die Unternehmen beurteilten die laufenden Geschäfte merklich weniger gut, die Erwartungen hellten sich etwas auf. „Lieferengpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen lassen die Industrie nicht los. Eine deutliche Mehrheit der Unternehmen plant die Preise zu erhöhen“. Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima deutlicher verschlechtert. Die vierte Infektionswelle hat die Erwartungen insbesondere im Tourismussektor und dem Gastgewerbe einbrechen lassen. Im Handel gab der Index ebenfalls nach, im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima nur leicht verschlechtert. „Der fünfte Rückgang in Folge beim ifo Geschäftsklima geht hauptsächlich auf das Konto der stark steigenden Corona-Infektionen“, kommentierte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Zum einen drücke die Pandemie die Geschäftsaussichten im Handel, auf den die 2G-Regel am Ende ausgedehnt werden sollte. Zum anderen leide das verarbeitende Gewerbe, weil der Nachschub aus China wegen der dort praktizierten Zero-Corona-Strategie weiter stocke. „Die deutsche Wirtschaft dürfte im Winterhalbjahr bestenfalls stagnieren."
- Eine Impfpflicht steht angesichts einer Explosion der Infektionszahlen mutmaßlich kurz vor ihrer Einführung in Deutschland - den gegenteiligen Aussagen verantwortlicher Politiker zu diesem Thema zum Trotz. Nun heißt die Losung: „Eine allgemeine Impfpflicht wäre der Weg, der uns am besten und schnellsten aus dieser Krise herausführt”, wie Markus Söder und Winfried Kretschmann in einem Gastbeitrag für die FAZ schreiben. Zuvor hatte die nun geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel am 16. Dezember 2020 im Bundestag und nochmal am 13. Juli 2021 klargestellt: „Wir wollen keine Impfpflicht einführen. Es wird keine Impflicht geben“. Eine große Mehrheit in Deutschland befürwortet nun allerdings eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sprachen sich 69 Prozent der Befragten für eine allgemein verpflichtende Immunisierung aus (vor zwei Wochen waren es nur 44 %). 23 Prozent lehnen eine Verpflichtung ab. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Stephan Hofmeister, hält die Debatte über eine allgemeine Impfpflicht für unausweichlich. „Die Impfpflicht wird der einzige Ausweg sein, wenn es nicht gelingt, die restlichen 13 Millionen Erwachsenen, die noch nicht geimpft sind, zu impfen", sagt Hofmeister zu RTL/ntv.
- Das Geschäftsklima in der französischen Wirtschaft hat sich November entgegen den Erwartungen aufgehellt. Der entsprechende Indikator des Statistikamts Insee stieg Vergleich zum Vormonat um zwei auf 114 Zähler. Analysten hatten mit einer Stagnation gerechnet.
- Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Mittwoch mit 66.884 neuen Corona-Fällen erneut einen neuen Tageshöchststand vermelden müssen. gemeldet. Vor einer Woche waren am Mittwoch 52.826 Neuinfektionen registriert worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 404,5 von 399,8 am Vortag. 335 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.
- In Berlin stehen die Verhandlungen über eine mögliche Zusammenarbeit von SPD, FDP und Grünen auf Bundesebene offenbar kurz vor dem Abschluss. Der SPD-Politiker Karl Lauterbach sagte am Morgen im Deutschlandradio, nach aktuellem Stand werden im Laufe des Tages wichtige Ergebnisse zur Ampel-Koalition der Öffentlichkeit präsentiert. Auch Reuters berichtete, dass nach dem erwarteten erfolgreichen Abschluss der Beratungen über einen Koalitionsvertrag und Ressortverteilung die Spitzen der Ampel-Parteien heute zusammen öffentlich auftreten sollen.
- 50 Mio. Barrel Öl bringen die USA aus ihrer staatlichen Ölreserve für Notfälle auf den Markt. Nach Gesprächen mit anderen Ölverbrauchern wie China, Indien und Japan ist dies der erste Schritt einer gemeinsamen Aktion. Ziel ist es, die OPEC+-Länder dazu zu bringen, angesichts der hohen Preise wieder mehr zu produzieren. „Die Freigabe von strategischen Öl-Reserven hat eher einen psychologischen Effekt als dass dadurch die angespannte Angebotssituation am weltweiten Ölmarkt wieder ins Gleichgewicht gebracht werden kann“, kommentierte CMC Markets. Solange die OPEC ihre Produktion nicht deutlich und dauerhaft an die erhöhte Nachfrage anpasse und einzelne Mitgliedsländer über Produktionsprobleme klagten, dürfte sich an den hohen Ölpreisen nichts ändern.
- Die italienische Wirtschaft könnte laut dem Wirtschaftsminister Daniele Franco in diesem Jahr stärker wachsen als zuvor angenommen. Das BIP könnte um 6,3 Prozent zulegen, sagte Franco im Parlament. Im September hatte die Regierung 6,0 Prozent erwartet. Ziel sei, in der ersten Hälfte 2022 das Vorkrisenniveau zu erreichen. Das könnte bereits im ersten Quartal so weit sein.
- Nach jahrelangen Versandlungen ist die Reform der europäischen Agrarpolitik so gut wie beschlossene Sache. Das EU-Parlament in Strassburg hat mit deutlicher Mehrheit für die Pläne zur Neuordnung gestimmt. Diese sehen vor, die Landwirtschaft mit den Umwelt- und Klimaschutzzielen der EU in Einklang zu bringen.
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