Analyse
11:20 Uhr, 19.05.2023

DR. HÖNLE - Ist die Talsohle durchschritten?

Wie erwartet hat der UV-Spezialist auch im zweiten Quartal keine Bäume ausgerissen. Für das Gesamtjahr wird dennoch ein höheres Betriebsergebnis als 2021/2022 erwartet.

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  • Dr. Hönle AG
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  • Dr. Hönle AG - WKN: 515710 - ISIN: DE0005157101 - Kurs: 20,300 € (XETRA)

Bereits mit Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal hat Hönle mitgeteilt, dass das zweite Quartal schwächer ausfallen wird (mein Kollege Sascha Gebhard hat darüber berichtet). Insgesamt gingen die Umsätze im ersten Halbjahr, das am 31. März endete, um 12 Prozent auf 53,52 (VJ 60,81) Mio. EUR zurück. Das EBIT brach um 60 Prozent auf nur noch 3,69 (VJ 9,28) Mio. EUR ein und der Nettogewinn fiel um 50,6 Prozent auf 2,68 (VJ 5,43) Mio. EUR. Pro Hönle-Aktie wurden 0,43 (VJ 0,89) Euro verdient.

Das Segment Geräte und Anlagen hatte noch unter den Schwierigkeiten an den Beschaffungsmärkten zu leiden, was zu Lieferterminverschiebungen führte. Außerdem machte sich das Ende der Corona-Pandemie negativ bemerkbar. Der Segmentumsatz lag deshalb mit 30,14 Mio. EUR deutlich unter dem Vorjahreswert von 36,39 Mio. EUR. Das EBIT ging auf 1,47 (VJ 5,20) Mio. EUR zurück, wobei im Vorjahr aus dem Verkauf einer Immobilie ein außerordentlicher Ertrag in Höhe von 1,83 Mio. EUR anfiel.

Im Geschäftsfeld Glas & Strahler wurden 8,95 (VJ 10,14) Mio. EUR umgesetzt. Auch hier war das Ende der Pandemie zu spüren, da die Umsätze mit UV-Strahlern im Bereich Luftentkeimung deutlich rückläufig waren. Das EBIT stellte sich auf 1,21 (VJ 1,80) Mio. EUR.

Im Bereich Klebstoffe war hingegen ein leichter Umsatzanstieg auf 14,44 (VJ 14,29) Mio. EUR zu verzeichnen. Vor allem in Frankreich und den USA entwickelte sich das Geschäft erfreulich. Höhere Personalkosten, ungünstige Wechselkurseffekte und ein veränderter Produktmix führten jedoch zu einem Rückgang des EBIT auf 1,00 (VJ 2,29) Mio. EUR.

Der operative Cashflow drehte mit 0,20 Mio. EUR in den positiven Bereich nach einem Wert von minus 7,04 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Der Cashbestand belief sich zum Stichtag auf 6,76 (VJ 7,13) Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote stieg auf gute 58,5 (VJ 54,9) Prozent.

Die Jahresprognose wurde bestätigt. Der Umsatz soll unter dem Vorjahreswert von 126,5 Mio. EUR liegen. Beim EBIT wird aufgrund der guten Auftragslage hingegen mit einem deutlichen Anstieg von den 8,9 Mio. EUR aus 2021/2022 gerechnet.

Plötzlicher Vorstandswechsel

Etwas überraschend wurde Ende April mitgeteilt, dass Norbert Haimerl, der seit dem Jahr 2000 zunächst Finanzvorstand und ab 2022 Vorstandsvorsitzender war, sein Amt zum 30. April 2023 niedergelegt hat. Interimistisch hat der seit dem 23. März 2023 als Aufsichtsratsvorsitzender amtierende Dr. Franz Richter den vakanten CEO-Posten übernommen, bis ein entsprechender Nachfolger gefunden ist.

Fazit: Nach den vielen Enttäuschungen in den letzten Jahren ist die Unternehmensleitung zuversichtlich nach Beseitigung der Altlasten und mit Produktneuentwicklungen wieder auf den Erfolgspfad zurückzukehren. Sollten im kommenden Geschäftsjahr tatsächlich wieder mehr als 2 Euro je Aktie verdient werden, wäre die Hönle-Aktie aktuell sehr günstig bewertet. Vorsichtige Anleger warten aber lieber erstmal die Entwicklung in den nächsten Quartalen ab.

Jahr 2021/2022 2022/2023e* 2023/2024e*
Umsatz in Mio. EUR 126,53 115,40 130,60
Ergebnis je Aktie in EUR 0,94 1,19 2,12
KGV 22 17 10
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,53 0,75
Dividendenrendite 0,00 % 2,61 % 3,69 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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