Dow Jones Industrial Average® - Saisonalität: Zwischenwahl- und 2er-Jahre
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Saisonalität: Zwischenwahl- und 2er-Jahre
Nach der Wahl ist vor der Zwischenwahl. 2022 stehen schon wieder die Midterm Elections in den USA an. Gleichsam beginnen die Märkte ein sog. 2er-Jahr im Dekadenzyklus. Grund genug für uns, einen Blick auf die Performance des Dow Jones® im Zwischenwahl- und 2er-Jahren zu werfen. Für den altehrwürdigen US-Index haben wir monatliche Kursdaten seit Januar 1900 herangezogen, um sowohl die durchschnittliche Rendite als auch die Trefferquote jedes einzelnen Kalendermonats zu bestimmen. Chart 1 vergleicht die durchschnittlichen Kalendermonatsrenditen aller Jahre mit den Zwischenwahl- und 2er-Jahren. Auffällig ist der schlechte Jahresauftakt im 2er-Jahr. Die durchschnittliche Rendite beträgt hier -0,3 % bei einer Trefferquote von 50 % (siehe Chart 2). Das 2er-Jahr scheint erst im Februar so richtig zu erwachen, denn der Dow Jones legt hier im Schnitt 0,97 % bei einer Trefferquote von 66,67 % zu. „Sell in May and go away“, so lautet die alte Börsenweisheit. Der April hat sich in der Gesamtbetrachtung als ein äußerst positiver Monat herausgestellt (Ø-Rendite: +1,30 % bei einer Trefferquote von 59,84 %), doch nicht so im 2er-Jahr (Fortsetzung siehe unten).
Dow Jones Industrial Average® (Daily)
Quelle: Refinitiv, HSBC / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart Dow Jones Industrial Average®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Sommerloch beginnt im 2er-Jahr schon im April
Das Sommerloch scheint im 2er-Jahr einen Monat früher zu beginnen. Bringt der April im 2er-Jahr durchschnittliche Verluste von -2,31 %, folgen im Mai und Juni weitere Abschläge in Höhe von -2,38 % und -1,51 %. Nur ein Drittel aller Juni-Monate in einem 2er-Jahr enden überhaupt positiv. Der Gegenschlag der Bullen folgt im Hochsommer des 2er-Jahres. Sowohl der Juli (Ø-Rendite: +3,32 %) als auch der August (+4,48 %) sorgen für ein heiteres Investorengemüt. Zwei Drittel aller Juli-Monate und drei Viertel aller August-Monate liefern hier positive Vorzeichen. Der September ist im 2er-Jahr überdurchschnittlich schlecht (Ø-Rendite: -1,57 % bei einer Trefferquote von 33,33 %). Das 2er-Jahr endet im Schnitt jedoch mit einem freundlichen November (Ø-Rendite: +1,60 % bei einer Trefferquote von 66,67 %) und Dezember (Ø-Rendite: +1,10 % bei einer Trefferquote von 75 %). Das Zwischenwahljahr verläuft nicht ganz so turbulent wie das 2er-Jahr. So ist das Sommerloch hier nicht allzu stark ausgeprägt. Einzig im Juni ist dieser Effekt mit einem durchschnittlichen Verlust von -0,99 % und einer Trefferquote von 40 % deutlich zu spüren (Fortsetzung siehe unten).
Dow Jones Industrial Average® (Daily)
Quelle: Refinitiv, HSBC / 5-Jahreschart im Anhang
Goldener Herbst im Zwischenwahljahr
Nach einem eher ruhigen Juli (Ø-Rendite: +0,77 %) und August (+0,20 %) wartet im Schnitt ein trostloser September auf die Investoren. Durchschnittlich kommt es hier zu Verlusten in Höhe von -1,32 % bei einer Trefferquote von 41,38 %, schlechter als ein September in der Gesamtbetrachtung, aber zumindest besser als in einem 2er-Jahr. Als Aushängeschilder im Zwischenwahljahr haben sich der Oktober und November herausgestellt. Während der Dow Jones® im Schnitt 1,64 % im Oktober eines Zwischenwahljahres hinzugewinnt, folgt im November ein Plus von 1,56 %. Beide Monate entwickeln sich also besser als in der Gesamtbetrachtung. Fazit unserer Analyse: Während sich das 2er-Jahr als sehr turbulent herausstellt, geht es im Zwischenwahljahr eher gemächlich zu. Das Sommerloch ist im 2er-Jahr besonders stark ausgeprägt. Es beginnt bereits im April und dauert bis einschließlich Juni an. Im Juli und August des 2er-Jahres kommt es hingegen zu deutlichen Kursgewinnen, ehe im September signifikante Abschläge drohen. Auch im Zwischenwahljahr gibt es im September nicht viel zu holen. Doch auf die September-Ernüchterung folgt im Zwischenwahljahr ein goldener Herbst.
Dow Jones Industrial Average® (Daily)
Quelle: Refinitiv, HSBC / 5-Jahreschart im Anhang
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Autor: Jörg Scherer