Dollar-Fundamental: Konjunkturdaten belasten, Inflation gibt Auftrieb
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Vor dem Hintergrund zunehmender Inflationssorgen der Fed konnte sich der Dollar nicht nur gegenüber dem Euro in den letzten Wochen stabilisieren. Der Dollarindex, in dem sechs Währungen (EUR, JPY, GBP, CAD, CHF, SEK) zusammengefasst werden, erreichte am 13. Juni mit 74,146 Punkten den höchsten Wert seit drei Monaten. Dazu beigetragen hat vor allem die Aufwertung gegenüber dem japanischen Yen. Im Dreimonatsvergleich hat der Dollar gegenüber dem Yen mehr als 8 % zugelegt. Anders als im Vereinigten Königreich und in Euroland gibt es derzeit in Japan kein ausgeprägtes Inflationsproblem, das die Zentralbank unter Druck setzen und damit den Yen stützen könnte. Dies spiegelt sich auch in der Entwicklung der Zinsdifferenzen zwischen den USA und Japan in den letzten Monaten wider.
Konjunktur/Inflation: Inflation rückt in den Vordergrund
Weiterhin bieten die Konjunkturindikatoren für jeden Geschmack etwas. Die Optimisten finden gute Gründe für ein schon bald wieder deutlich anziehendes Wirtschaftswachstum in den tendenziell steigenden Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende und das nicht-verarbeitende Gewerbe und in den nur moderaten Beschäftigungsrückgängen der letzten Monate.
Dagegen sehen sich die Pessimisten beispielsweise bestätigt, wenn sie auf die Stimmungsindikatoren der privaten Haushalte blicken, die sich auf langjährigen Tiefständen befinden. Oder sie nennen die Industrieproduktion, die seit einem Jahr praktisch nicht mehr wächst. Ein guter Teil der Einkommensteuerschecks im Rahmen des Konjunkturpakets ist inzwischen verschickt. Mit Spannung werden die ersten Mai-Daten erwartet, die Hinweise darauf geben, wie die Konsumenten auf das Konjunkturpaket reagieren. Die Verbraucherpreise sind im Mai unerwartet kräftig um 0,6 % mom (4,2 % yoy) gestiegen, was aber vor allem auf einer starken Verteuerung von Energiegütern beruht. Auch in den kommenden Monaten dürfte sich der Anstieg der Verbraucherpreise von Benzin und anderen Energiegütern fortsetzen und die Inflationsrate vorübergehend noch weiter nach oben treiben.
Fed: Zinserhöhung nur noch eine Frage der Zeit
Wir erwarten spätestens im Frühjahr 2009 den Beginn eines Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank, um das derzeit sehr expansive Leitzinsniveau auf ein Neutrales zurückzuführen. Dies würde auch die Zinsdifferenzen an den Kapitalmärkten wieder stärker zu Gunsten der USA verändern. Damit wäre der Absturz des Dollar nicht nur gegenüber dem Euro beendet.
Finanzmärkte: Spekulanten kaufen Dollar
Vorsichtiger Dollaroptimismus kehrt bei den Spekulanten an der Chicago Mercantile Exchange zurück. Erstmals seit dem Ausbruch der Finanzkrise im Juli 2007 sind die spekulativen Anleger im US-Dollar wieder mehrheitlich longpositioniert. Der Abbau der Shortpositionen über die letzten Monate stützte den Dollar. Der kontinuierliche Abbau der Nettoshortposition in Dollar wurde begleitet von einem Abbau der Nettolongpositionen in Euro und Yen. Die niedrige Dollarlongpositionierung der Spekulanten deutet aber nicht auf ein ausgeprägtes Belastungspotential hin.
Prognose
Die nächsten Monate dürften für den USD-GBP und EUR-USD Wechselkurs eine holprige Seitwärtsbewegung bleiben. Aber auf eine Sicht von zwölf Monaten sehen wir durch die konjunkturelle Entwicklung in den USA und durch die US-Geldpolitik ein deutliches Aufwertungspotenzial für den Dollar.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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